0668 - Operation Sonnenbaby
kollidierte.
Doch es ging noch einmal gut.
Das Blues-Raumschiff raste in einer Entfernung von zweieinhalb Kilometern über die MANHO Ihinweg, scherte nach Backbord aus und hängte sich hinter unseren Pulk.
„Die Tellerköpfe haben auch keine Lust, sich für Leticron ins Abwehrfeuer solarer Schiffe zu stürzen", erwiderte ich. „Warum läßt Rhodan sein Solsystem nur so lange in der Gegenwart? Er soll endlich wieder verschwinden!"
„Du hast oft auf Perry Rhodan und das Solare Imperium geschimpft, Patriarch", erinnerte mich mein Neffe.
„Das war alles nicht so gemeint", erklärte ich. „Ich habe auf ihn und das Imperium geschimpft, wie man über das Wetter schimpft, aber ich habe niemals gewünscht, daß wir gegen ihn kämpfen müssen. Heute sehe ich sogar ein, daß Perry Rhodan und seine Menschheit ein stabilisierender Faktor in der Milchstraße waren.
Von mir aus könnte Rhodan über die gesamte Galaxis herrschen; das wäre mir jedenfalls viel lieber als die Herrschaft von Leticron und des Konzils der Sieben."
„Perry Rhodan wollte nicht als Diktator von Hotrenor-Taaks Gnaden herrschen", warf Almagor ein. „Nur darum ist die Existenz der solaren Menschheit bedroht. Eigentlich sollten wir ihm helfen, anstatt uns an einem Angriff auf das Solsystem zu beteiligen."
Ich preßte die Lippen zusammen.
Wir waren Narren gewesen, wir alle, daß wir in der Vergangenheit nicht enger und auf freundschaftlicher Basis mit Perry Rhodan und dem Solaren Imperium zusammengearbeitet hatten. Jetzt war es zu spät dafür. Jetzt zwang uns ein Emporkömmling, gegen Rhodan und die solare Menschheit zu kämpfen.
Der Bildschirm des Hyperkoms leuchtete auf, und Leticrons Gesicht wurde darauf abgebildet.
„An alle Einheiten und Verbände der Vereinten Flotten!" sagte der Überschwere. „Ich ersuche Sie höflichst, etwas mehr Kampfgeist zu beweisen. Immerhin geht es gegen den gemeinsamen Erzfeind. Beschleunigen Sie, anstatt Ihre Schiffe treiben zu lassen. Ich erwarte, daß Sie sich mutig auf die zahlenmäßig weit unterlegene Solare Heimatflotte stürzen und sie zerschlagen. Ende!"
Der Bildschirm wurde dunkel.
Widerwillig beschleunigte ich etwas. Nicht zu sehr, denn ich verspürte keine Lust, mit meinem Sippenverband zuerst in ein Gefecht verwickelt zu werden.
Die anderen Einheiten und Verbände beschleunigten ebenfalls, aber auch sie hielten sich weiterhin zurück. Wahrscheinlich hofften die meisten Besatzungen, das Solsystem würde wieder in der Zukunft verschwinden.
Doch es verschwand nicht.
Schließlich sahen wir uns einem Verband von dreißig Kampfschiffen der Solaren Heimatflotte gegenüber. Unser Pulk bestand aus zirka vierhundert Kampfschiffen, und normalerweise hätten wir eine gute Chance gehabt.
Aber nicht mit unserer ungeordneten Formation, bei der immer nur die vordersten Schiffe feuern konnten.
Die ersten unserer Schiffe schossen, bevor sie nahe genug heran waren, um Wirkungstreffer erzielen zu können. Die solaren Einheiten dagegen warteten ab, in ihre Paratronschirme gehüllt, die ohnehin nur durch konzentrisches Dauerfeuer erschüttert werden konnten.
Dann explodierten die ersten Transformbomben vor unseren Schiffen. Dreißig Raumschiffe des Carualschen Bundes und siebzehn Diskusraumer der Blues vergingen in der Hölle atomarer Gluten. Rund siebzig weitere Schiffe kollidierten mit den Trümmern und taumelten beschädigt nach allen Seiten.
„Abdrehen!" schrie Elogin. „Es hat keinen Sinn, ins Transformfeuer der Terraner zu fliegen."
Ich zögerte.
„Soll ich das Feuer eröffnen, Patriarch?" fragte Almagor.
Neben der MANO Ivergingen zwei Walzenschiffe meiner Sippe in den Explosionen großkalibriger Transformgeschosse.
Wenn wir den Terranern nur klarmachen könnten, daß wir nicht ihre Feinde waren! Aber wie sollten sie uns glauben, wenn wir mit offenen Geschützpforten auf sie zuflogen!
„Feuer frei!" schrie ich Almagor zu.
Die MANO Ierbebte, als sie die erste Breitseite abschoß. Die Hochenergiestrahlen schlugen in die Paratronschirme der solaren Schiffe, erzielten aber keine Wirkung.
Ich mußte den Verstand verloren haben, als ich den Feuerbefehl gab!
Schräg über und vor uns wurde die MANO VI von mehreren Impulsstrahlen getroffen und zerbarst in zwei Teile. Es war das Schiff, das von meinem ältesten Sohn kommandiert wurde.
Ich spürte, wie mir die Tränen übers Gesicht liefen. Im nächsten Augenblick tauchte die eine Hälfte der MANO VI direkt vor dem Bug meines Schiffes auf.
Der
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