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0669 - Engel der Vernichtung

0669 - Engel der Vernichtung

Titel: 0669 - Engel der Vernichtung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Rolf Michael
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weit öffneten, die sich dann nur schwer oder überhaupt nicht schließen ließen. Es gibt überall Türen innerhalb der Sphären, durch die Teufel und Dämonen in die Lebensräume der Menschen eindringen können. Und der Dank eines Dämons an den Befreier ist, daß er seinen Körper zerreißt und seine Seele verzehrt.
    Deshalb war es für Carsten Möbius nicht zu verantworten, echte Archäologen auf die Spur des geheimnisumwitterten Grabes zu bringen. Die Wissenschaftler würden garantiert alles, was sie fanden, veröffentlichen oder selbst ausprobieren. Und das galt es zu verhindern.
    Mit allen Hilfsmitteln der modernen Archäologie und dem Tatendrang eines Indiana Jones waren Carsten und sein Freund jetzt dabei, das der Wissenschaft unbekannte Ägyptergrab zu suchen. Kerstin Sander und Sabrina Brandner war die Buddelei im Wüstensand zu öde und langweilig. Immer wieder prüfte Carsten Möbius die Fotokopie einer uralten Hieroglyphenschrift, aus der die Lage des gesuchten Grabes hervorgehen sollte. Modernstes Gerät wurde eingesetzt, um mit Ultraschall Hohlräume unter dem Wüstenboden zu finden.
    Den uralten Papyros, den Carsten Möbius immer wieder zu Rate zog, hatte Michael Ullich in dem Grab gefunden, in das ihn damals die Leichenfresser zusammen mit Tina Berner verschleppt hatten. [7] Seit Jahren hatten die beiden Freunde nicht die Zeit gefunden, ernsthaft nach dem Grab zu suchen. Die abenteuerlichen Tage, wo sie im Auftrag des alten Möbius rund um den Globus jetteten und überall, wo etwas nicht so lief wie es sollte, nach dem Rechten sahen, waren seit vielen Jahren vorbei. Carsten Möbius war jetzt der Generalmanager des Konzerns, und sein Freund und ehemaliger Bodyguard Michael Ullich hatte bei Privatdozenten so lange Wirtschaftswissenschaften studieren müssen, bis er die Fähigkeit hatte, ebenfalls jeden Direktionssessel auszufüllen. Seit dem Tod seiner Freundin Tina Berner hatte sich Michael Ullich in die Arbeit vergraben. Aus dem einstigen sorglosen Jungen, der stets zu Scherzen und verrückten Abenteuern bereit war, wurde ein echter Businessman.
    Carsten Möbius war innerhalb der Geschäfte ein genauso harter Brocken wie sein Vater geworden. Und nur in den seltenen, freien Stunden, wenn er mit Michael Ullich über die alten Zeiten und die Erlebnisse mit Professor Zamorra redete, kam der alte Glanz in die Augen der beiden Freunde und das große Abenteuer lockte wieder.
    Abenteuer, für die keine Zeit mehr war, weil schon wieder Geschäftstermine in New York, Singapur und Johannesburg angesetzt waren. Ein tödlicher Kreislauf um weltweite Märkte und Millionenbeträge. Am liebsten hätten die beiden Freunde manchmal alles hingeworfen. Aber dann dachten sie an die Verantwortung für ihre Mitarbeiter und deren Arbeitsplätze. Und so blieben sie auf dem Platz, auf den sie das Schicksal gestellt hatte. Auch, wenn das manchmal gar nicht ihren Wünschen und Neigungen entsprach.
    Kerstin Sander und Sabrina Brandner waren eigentlich die Sekretärinnen von Carsten Möbius und Michael Ullich, denen sie den Aufenthalt in Ägypten kurzerhand als den längst fälligen Urlaub spendiert hatten. Die Girls waren beide Mitte Zwanzig. Kerstin war für Michael Ullich tätig, während Sabrina das Vorzimmer von Carsten Möbius regierte. Sie waren auch bei den meisten Geschäftsreisen mit dabei. Zwischen den beiden Mädchen und ihren Chefs hatte sich innerhalb der vergangenen drei Jahre ein kameradschaftlich-freundschaftliches Verhältnis angebahnt. Aber bis jetzt hatten die beiden vor lauter Geschäften noch nicht daran gedacht, in den beiden Mädchen mehr als Mitarbeiterinnen zu sehen. Und hier in Ägypten waren sie plötzlich wie kleine Jungs, die mit Schippchen und Eimerchen im Sand spielen.
    Daß Michael Ullich und Carsten Möbius tatsächlich etliche recht gefährliche Abenteuer hinter sich hatten und nicht nur seit ewigen Tagen Bilanzen und Geschäftsberichte lasen, erfuhren Kerstin und Sabrina erst, als sie anläßlich des Begräbnisses auf diesem altehrwürdigen Loire-Schloß jenen geheimnisvollen Professor für Parapsychologie kennengelernt hatten…
    ***
    Früher: Hölle
    Zeit verlief in den Schwefelklüften anders als in den Gefilden der Menschen. Sie mochte vergleichsweise schneller, langsamer oder anders voranschreiten, je nachdem, in welchem der unzähligen Bereiche man sich befand. In manchen noch instabilen Protozonen gab es teilweise überhaupt keinen Zeitverlauf.
    Deshalb erachtete Astardis es auch als

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