Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0669 - Engel der Vernichtung

0669 - Engel der Vernichtung

Titel: 0669 - Engel der Vernichtung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Rolf Michael
Vom Netzwerk:
Grab materialisierte und sich tief verneigte.
    ***
    Die Zeit eilt, teilt und heilt.
    Aber tiefe Wunden heilen nur langsam.
    Tage und Wochen vergingen.
    Der »gute Geist von Château Montagne«, wie Raffael Bois häufig genannt worden war, fehlte überall. Auch wenn schon lange vorher Butler William viele Aufgaben seines älteren Kollegen übernommen hatte, sein Bestes gab, war es nicht dasselbe, als wenn Raffael selbst jederzeit unaufgefordert bereitstand.
    Deshalb war Zamorra froh, daß Amun-Re sich in dieser Zeit nicht rührte. Obgleich gerade das ihm andererseits Kopfschmerzen bereitete. Was plante dieser verdammte alte Bastard? Solange man sah, was er tat, war er berechenbar. Aber wo hielt er sich verborgen? War er vielleicht bereits damit befaßt, das Tor zu öffnen, durch welches die Blutgötzen des alten Atlantis in die Gegenwart Vordringen konnten?
    Er blieb unauffindbar…
    So unauffindbar wie Robert Tendyke.
    Es war mit Sicherheit anzunehmen, daß der Freund und Abenteurer, der die Archäologen ins Antarktis-Camp zur Blauen Stadt begleitet hatte, wie die Wissenschaftler ein Opfer Amun-Re's geworden war. [3]
    In der Hektik des damaligen Geschehens in der Antarktis hatten Zamorra und Nicole keine Gelegenheit gehabt, nach seinem Leichnam zu suchen. Wenn er wirklich endgültig tot war, war es sicherer gewesen, alles zu vernichten und seinen Körper mit - falls er es jedoch geschafft haben sollte, rechtzeitig den Weg nach Avalon zu gehen, um sich dem rätselhaften Wiederbelebungsprozeß zu unterziehen, hatte der Körper zum Zeitpunkt der Vernichtung in der Antarktis ohnehin nicht mehr existiert.
    Es gab Zamorra zu denken, daß Tendyke noch nicht wieder aufgetaucht war.
    Der Abenteurer, Sohn einer Zigeunerin und des einstigen Höllenfürsten Asmodis, hatte fünf Jahrhunderte lang dem Tod immer wieder ein Schnippchen schlagen können. Ein Zauberspruch und ein Schlüssel, auf die er sich konzentrieren mußte, öffneten ihm als Sterbenden den Weg nach Avalon. Bisher war es ihm immer gelungen; ein Risiko blieb: wenn er nicht mehr genug Zeit hatte, sich auf einen eventuellen Tod vorzubereiten…
    Vielleicht war das diesmal der Fall gewesen. Vielleicht hatte er nicht mehr die nötige Zeit gefunden. Dann endete seine Existenz endgültig.
    Normalerweise hätte er bereits wieder auftauchen müssen.
    Die übliche Frist war bereits überschritten…
    Sein Tod wäre ein weiterer, gewaltiger Rückschlag für die Zamorra-Crew, und ein weiteres persönliches Desaster. Zamorra hoffte, daß seine Befürchtung nicht zutraf, und mit ihm hofften die telepathischen Zwillinge Monica und Uschi Peters, Roberts Lebensgefährtinnen.
    Aber bei den Rückschlägen und Katastrophen, die sie alle in letzter Zeit hatten hinnehmen müssen, war diese Hoffnung nur noch ein winziger Funke.
    ***
    Später: Ägypten
    »Mir ist ganz komisch geworden, als dieser seltsame Professor in Frankreich von Dingen erzählt hat, die in keinem Geschichtsbuch stehen.« Kerstin Sander verhielt ihren arabischen Rapphengst und sah zu ihrer Freundin Sabrina hinüber, die mehr schlecht als recht einen Schimmel hinter ihr her lenkte. »Daß es früher mal richtige Magie und Zauberei gegeben haben soll. Glaubst du an solches Zeug?«
    »Ich habe immer mal so was gehört, wenn sich Micha und Carsten zwischen ihren Bilanzen und Geschäftsberichten über ihre früheren Erlebnisse unterhalten haben.« Sabrina war froh, daß sich das Pferd unter ihr für einige Augenblicke mal nicht bewegte. »Sie müssen mit Professor Zamorra einige ganz wilde Abenteuer erlebt haben. Sie haben gegen einen Teufel namens Asmodis gekämpft und sich mit Dämonen angelegt. Manchmal wurden sie auch in die Vergangenheit verschlagen. Ins alte Ägypten des Pharao Ramses und nach Rom zum wahnsinnigen Kaiser Caligula. Sie waren beim legendären Kampf um Troja dabei und Micha hat sogar mit Zamorra den Untergang von Atlantis erlebt. Wenn das alles stimmt, dann war früher bei ihnen eine ganze Menge los.«
    »Na, heute haben sie keine Zeit mehr, die Erde zu retten. Sie sind viel zu stark in die weltweiten Konzerngeschäfte eingebunden, seit sich der alte Möbius völlig zurückgezogen hat«, sagte die 22jährige Kerstin bedauernd. »Aber früher, wenn das alles stimmt, da wäre ich gerne dabeigewesen. Diese Tina Berner, von der Micha immer mal redet, muß ein ganz tolles Mädchen gewesen sein.«
    »Und da gab es auch noch eine Sandra Jamis, in die sich Carsten damals verliebt hatte, ohne daß er trotz

Weitere Kostenlose Bücher