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0670 - Der Hyperraum bricht auf

Titel: 0670 - Der Hyperraum bricht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf den üblichen Entzerrungsschmerz einer Entmaterialisation.
    Er kam nicht, aber dafür geschah etwas anderes.
    Helta Doren, die noch immer neben ihr saß, keuchte plötzlich: „Was ist das? Mein Gewicht...ich habe kein Gewicht mehr! Und du siehst so blaß aus, fast wie ein Geist so blaß..."
    Nara bemerkte es selbst. Die Antigravanlage mußte ausgefallen sein. Daß Helta blaß geworden war, konnte der Aufregung zugeschrieben werden. Blitzschnell ließ sie den Anschnallgurt aus der Sessellehne springen.
    „Vielleicht Kobold, Helta. Einige Aggregate sind ausgefallen - eine ganz normale Erklärung. Aber wir hätten längst entmaterialisieren sollen. Auf dem Bildschirm sehe ich jedoch noch immer unsere Sonne."
    „Und was sollten wir sehen? Archi-Tritrans vielleicht?"
    „Was sonst?"
    „Ich habe nie daran geglaubt, daß es funktionieren würde, wenn ich ehrlich sein darf. Aber ich wollte es wissen. Das habe ich nun davon!"
    Nara krauste die Stirn.
    „Es hat nicht ganz so geklappt, wie wir uns das vorstellten.
    Was ist denn dabei? Die Wissenschaftler müssen sich eben etwas anderes einfallen lassen. Kein Grund zur Aufregung, meine Liebe."
    Dr. Kiran Bay sagte von der Seite her: „Wenn Sie gestatten, Major Malinowa, kümmere ich mich um den Antrieb. Wenn er noch einigermaßen zuverlässig arbeitet, schlage ich vor, daß wir einen Ausbruch aus den Energiefeldern versuchen. Das Experiment mit dem Sonnentransmitter ist mißglückt, darüber müssen wir uns klar sein. Wir können also nichts mehr verderben, wenn wir eigenmächtig handeln."
    „Ich stimme Ihnen zu, aber noch müssen wir warten.
    Oder glauben Sie an eine unmittelbare Gefahr für uns, wenn wir nichts unternehmen?"
    „Hm, nicht direkt...", zögerte der Physiker.
    Das Gewicht kehrte zurück. Der Tender hatte sich dem Weißen Zwerg wieder genähert und stand nun zwischen ihm und der Sonne. Gemeinsam mit ihm umkreiste er das Muttergestirn der Erde. Die Schaltstation Observer Iblieb unsichtbar.
    Candorra Candis bestätigte, daß kein Funkverkehr mit ihr erreicht werden konnte. Der Empfang blieb stumm.
    Plötzlich stieß Helta Doren einen Schrei aus. Schreckensbleich deutete .sie auf die andere Seite der Kommandozentrale.
    „Da...! Was ist das?"
    Nara ließ den Sessel herumschwenken und griff sich unwillkürlich an den Hals, als sie sah, was Helta meinte.
    Die Wand - und damit die Außenhülle der Kommandokuppel - begann sich aufzulösen. Sie wurde allmählich durchsichtig.
    Dahinter wurde die Plattform sichtbar, wie auf einem riesigen Panorama-Bildschirm. Der Weiße Zwerg stand scheinbar unbeweglich in einiger Entfernung. Seitlich war der schwarze, sternenlose Weltraum.
    Nara ließ ihren Hals los. Langsam drehte sie den Sessel zurück, bis er in der ursprünglichen Lage wieder anhielt. Mit tonloser Stimme, sagte sie: „Versuchen Sie eine Erklärung zu finden, Kiran. Meiner Meinung nach bleibt die Materie, in diesem Fall also die Hülle der Kommandokuppel, stabil. Aber sie wird transparent. Das verstehe ich einfach nicht. Ist es ein rein energetischer Vorgang auf fünfdimensionaler Basis?"
    Der blonde Riese nickte langsam.
    „Muß wohl, denn ich finde keine andere Erklärung.
    Die Frage ist nur, wie wir davon beeinflußt werden. Abgesehen von den ersten Erscheinungen kann ich an uns selbst keine Veränderung mehr feststellen. Auch ist die übliche künstliche Schwerkraft wieder vorhanden. Wenn wir doch wenigstens eine Funkverbindung erhielten ...!" Er schüttelte den Kopf.
    „Unter diesen Umständen ist das aber sehr unwahrscheinlich, Nara."
    Er nannte sie beim Vornamen, ein Zeichen dafür, wie verwirrt er sein mußte.
    Nara überhörte die ungewohnte Vertraulichkeit. Schon lange wußte sie, daß ihr der Wissenschaftler eine ehrlichgemeinte Zuneigung entgegenbrachte, aber sie hatte bereits drei Eheverträge hinter sich. Vorläufig reichte es ihr.
    „Was schlagen Sie also vor?"
    „Wie ich schon sagte wir müssen versuchen, aus eigener Kraft den Energiefeldern zu entrinnen. Wenn der Antrieb noch funktioniert, dann nichts wie ab!"
    Nara unternahm die notwendigen Schaltungen, während die Hülle wieder undurchsichtig wurde. Schon nach wenigen Handgriffen und den negativen Reaktionen der Computer wußte sie, wie sinnlos ihre Versuche waren.
    Der Antrieb rührte sich nicht.
    „Das Beiboot!" schlug Helta verzweifelt vor.
    Nara schüttelte den Kopf und deutete auf die Kontrollen.
    „Meinst du, das hätte ich nicht schon getestet? Nicht einmal die

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