0672 - Countdown für Terra
Glauben Sie, daß der Großadministrator seine Heimat weniger liebt als etwa Sie?"
„Allerdings muß ich das annehmen, wenn er das Solsystem den Laren überlassen will", antwortete der Hyperphysiker.
„Dafür gibt es überhaupt keinen Beweis", erklärte Oberst Hetschic. „Ganz im Gegenteil, der Großadministrator hat durch seine Handlungsweise bewiesen, daß er Terra vor dem Zugriff der Laren zu schützen gedenkt."
Oberst Hetschic sah, daß seine Worte ihre Wirkung auf die Mannschaft nicht verfehlten. Die Männer blickten einander unsicher an und warteten gespannt darauf, daß der Kommandant seine Behauptung näher erklärte.
Aber dazu ließ es Dr. Ammun nicht kommen.
„Das ist eine Lüge!" rief er anklagend, und in seine Augen kam ein fanatischer Glanz. „Diese Behauptung ist völlig aus der Luft gegriffen. Sie wollen uns nur beschwichtigen, Oberst."
„Ich kann beweisen, was ich sage", erwiderte Oberst Hetschic.
„Die Tatsache, daß der Großadministrator die 3.763 Teillasten ins Solsystem abberuft, spricht allein für sich. Warum sollte er das tun, wenn er an die Aufgabe des Sonnensystems denkt? Er würde doch nicht das gesamte Wissensgut nach Terra holen und in Nathan einspeichern, wenn er das Solsystem schon abgeschrieben hat. Das muß Ihnen doch einleuchten, Dr.Ammun!"
Den meisten Männern der Mannschaft leuchtete es auch ein, doch nicht so Dr. Ammun, er verbohrte sich immer mehr in die fixe Idee, daß Rhodan das solare System an die Laren verschachern wolle.
„Das beweist überhaupt nichts", rief er mit sich überschlagender Stimme. „Wahrscheinlich sind die 14.608 Teillasten der Preis, den Rhodan den Laren zahlen muß, um seine eigene Haut zu retten. Er denkt nur an sich und das Wohl seiner Freunde. Es wurde schon bei früheren Gelegenheiten deutlich, daß Perry Rhodan das Amt des Großadministrators über den Kopf gewachsen ist. Er muß es selbst erkannt haben, und als die Laren auftauchten und er mit dieser Gefahr nicht fertig werden konnte, kapitulierteer.
Die ganze Galaxis weiß, daß sich Rhodan zum Ersten Hetran ausrufen ließ. Aber er tat es nicht, wie er jetzt aller Welt weismachen möchte, um die Laren zu täuschen. Das sagte er nur, als Lordadmiral Atlan sein Spiel durchkreuzte, und den Großadministrator bei den Laren in Mißkredit brachte. Rhodan konnte nicht anders, als so zu tun, als wolle auch er den Widerstandskampf. Doch inzwischen dürfte er mit den Laren übereingekommen sein, die die Auslieferung der gesamten Menschheit verlangen.
Während Dr. Ammun sprach, war es in der Kommandozentrale still geworden. Seine wirren Ausführungen hatten bei den Männern Verwunderung und auch Bestürzung hervorgerufen.
Oberst Hetschic konnte das nur recht sein, denn durch seine haarsträubenden Beschuldigungen brachte sich Dr. Ammun bei seinen eigenen Anhängern in Mißkredit. Er hätte den Hyperphysiker endlos weiterreden lassen. Aber dieser verstummte von selbst, als er merkte, was seine Worte bewirkten.
Wie um sich zu rechtfertigen, fügte Dr. Ammun nach kurzem Schweigen hinzu: „Die Handlungsweise Rhodans läßt nur einen Schluß zu: Er ist wahnsinnig geworden. Er hat die Belastung geistig einfach nicht verkraftet und ist übergeschnappt. Alle seine Beschlüsse sind das Produkt eines kranken Geistes!"
„Ich sorge mich viel mehr um Ihren geistigen Zustand, Dr.
Ammun", sagte da Dr. Cent.
„Was?" Dr. Ammuns Augen wurden groß. „So einfach wollen Sie es sich machen? Einfach zu behaupten, ich sei wahnsinnig geworden!"
„Sie scheinen mir jedenfalls geistig verwirrt..."
Weiter kam der Psychologe nicht. Dr. Ammun hatte plötzlich einen Paralysator in der Hand und streckte Dr. Gent mit einem gebündelten Lähmstrahl nieder.
„Verhaftet ihn!" befahl Oberst Hetschic.
Die in der Kommandozentrale postierten USO-Spezialisten, die dem Stützpunktkommandanten größtenteils treu ergeben waren, zögerten etwas zu lange. Sie hatten ebensowenig wie Hetschic damit gerechnet, daß der Konflikt zwischen den beiden Parteien eine solche Wendung nehmen würde.
Hetschic konnte sich aber im Gegensatz zu seinen Leuten schneller auf die neuen Gegebenheiten umstellen. Doch allein stand er auf verlorenem Posten. Während er noch wartete, daß seine Leute seinen Befehl ausführen würden, handelte Dr. Ammun.
„Schlagt sie nieder!" rief der, schmächtige Marsianer mit schriller Stimme. „Ich übernehme das Kommando über Potari-Pano.
Wir kämpfen für die Zukunft der solaren
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