0672 - Countdown für Terra
heraus.
Hier war der Kampf im vollen Gange.
Ammun und dreißig seiner Leute verteidigten sich gegen die von allen Seiten anstürmenden Kampfroboter mit Strahlwaffen.
Hetschic begann zu schwitzen. Ein einziger Fehlschuß konnte einen nicht wiedergutzumachenden Schaden anrichten. Zum Glück standen aber Ammuns Leute mit dem Rücken zu den Teillasten. Jetzt zeigte es sich, wie klug es von Hetschic gewesen war, die Kampf roboter nur die Paralysatoren einsetzen zu lassen - denn sie schossen in Richtung der Teillasten.
„Wir sind umzingelt!" hörte Hetschic den Hyperphysiker rufen.
„Jetzt haben wir keine andere Wahl, als die Konservierungsroboter zu zerstören!"
Plötzlich sah Hetschic Ammun in dem Gewirr von Körpern auftauchen. Er stieß die von Paralysestrahlen Getroffenen rücksichtslos zur Seite, um sich einen Weg zu den Konservierungsrobotern zu bahnen.
Wenige Schritte vor ihnen baute er sich breitbeinig auf.
„Ihr werdet euer Ziel nie erreichen!" schrie er sie an, als könnten sie ihn verstehen. Er ließ ein irres Lachen folgen. „Lieber zerstöre ich das gesamte Wissensgut der Menschheit, als es Rhodan in die Hände zu spielen. Das wird den Großadministrator zu Fall bringen!"
Und er hob den Strahler.
„Ammun!"
Hetschics Roboter hatte sich Ammun bis auf zwanzig Schritt genähert. Die Männer und Frauen, die zwischen ihnen standen, wichen erschrocken zur Seite, so daß Hetschic freie Schußbahn hatte.
Ammun wandte sich dem Roboter zu, der Hetschic im Schlepptau hatte. Er lachte höhnisch.
„Sieh an, Oberst Hetschic!" rief er. „Sie sind selbst als halber Krüppel Ihrem Großadministrator noch treu ergeben. Nun, dann sollen Sie mitsamt den Teillasten verglühen!"
Hetschic zog die Linke aus der Schlinge, so daß er sich von dem Roboter befreite. Er rollte sich einen halben Meter ab und kam seitlich zu liegen. Das hinderte ihn aber nicht daran, den schweren Kombistrahler mit beiden Händen zu halten und den Auslöseknopf des Desintegrators zu drücken.
Ammun hatte keine Zeit mehr, seine Waffe abzufeuern.
Die Desintegratorstrahlen erfaßten ihn und brachten ihn zur Auflösung.
Der Hyperphysiker verging ohne merkbare Energieentwicklung.
Wo er eben noch gestanden hatte - ein Amokläufer, der in seinem Zerstörungswahn die Übersicht verloren hatte--, blieb im nächsten Augenblick nur noch eine langsam verwehende Staubfahne zurück.
Seine Anhänger wurden nach und nach von den Kampfrobotern paralysiert, bevor sie größeren Schaden anrichten konnten.
Keiner von ihnen hatte auch nur einen der Teillasten einen Kratzer zugefügt.
Hetschic stand auf. Die Paralyse war so weit von ihm gewichen, daß er aus eigener Kraft durch den fünfzig Meter langen Verbindungsgang in die Zentrale humpeln konnte. Dort waren vier seiner Getreuen eingetroffen, die sich bereits leidlich auf den Beinen halten konnten.
„Wir haben die Zentrale wieder in unserer Gewalt", meldete Hauptmann Koris. „Allerdings reagieren die Anlagen auf keine unserer Schaltungen."
Hetschic nickte und desaktivierte mittels eines Impulses seines im Unterschenkel eingepflanzten Geheimsenders die Sicherheitsschaltung.
„Jetzt funktionieren die Instrumente der Zentrale wieder", sagte er.
„Wie lauten Ihre Befehle, Oberst Hetschic?" fragte Hauptmann Koris.
Hetschic gab ihm keine Antwort. Ihm war am Hauptschaltpult etwas ins Auge gefallen, das sofort eine bestimmte Ahnung in ihm weckte. Er schob Koris beiseite, der ihm im Wege stand - und erstarrte.
„Was ist?" fragte Koris besorgt.
„Ammun hat die Selbstzerstörungsanlage eingeschaltet", sagte Hetschic tonlos und starrte wie hypnotisiert auf den roten Hebel, der in unterster Stellung eingerastet war. Er wirbelte herum.
„Es ist nicht möglich, diese Schaltung rückgängig zu machen.
Spätestens in einer Stunde, wird Basis Potari-Pano in die Luft fliegen."
Leutnant Terft Nemetz erstarrte, als die Alarmsirene aufheulte.
Gleich darauf ertönte eine bekannte, befehlsgewphnte Stimme aus den Lautsprechern der Rundrufanlage.
„Hier spricht der Kommandant. Basis Potari-Pano muß schnellstens geräumt werden. Dr. Ammun hat vor seinem Tode noch die Selbstvernichtungsschaltung vorgenommen. Das ist nicht mehr rückgängig zu machen. Der Zeitzünder läuft ab, und in spätestens einer Stunde wird der atomare Sprengsatz gezündet.
Basis Potari-Pano ist verloren. Wir müssen den Stützpunkt sofort verlassen. Ich fordere die Besatzung auf, sich auf schnellstem Wege zur Zentrale zu begeben.
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