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0672 - Countdown für Terra

Titel: 0672 - Countdown für Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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konnte.
    Wahrscheinlich blieb ihnen sogar noch eine weitere Viertelstunde, doch wollte Hetschic kein Risiko eingehen, um die Teillasten nicht zu gefährden, an seine eigene Sicherheit dachte er dabei am allerwenigsten.
    Dr. Cent wiederholte unermüdlich seinen Aufruf an die Rebellen, sich unbewaffnet in der Zentrale einzu-finden.
    „Ich hätte gedacht, daß mit Ammuns Tod alle Probleme gelöst wären", meinte Hetschic bitter. „Wie können nur Männer, die die beste Ausbildung erhalten haben und für absolut verläßlich befunden wurden - wie können diese Männer plötzlich zu solchen Narren werden? Daß sie sich Ammun angeschlossen haben, will ich noch akzeptieren. Das ist mit einer Kurzschlußhandlung zu erklären. Aber jetzt könnten sie wieder zu ihrem gesunden Menschenverstand zurückgefunden haben."
    „Wenn Leutnant Nemetz das Kommando übernommen hat, dann wundert mich das Verhalten der Leute nicht, Oberst", erklärte Hauptmann Koris. „Er wird glauben, daß Sie bluffen, um wieder die Macht in der Basis zu übernehmen."
    „Er wird zu spät kommen", stellte Hetschic mit einem Seitenblick auf die Uhr fest. „Noch dreiundzwanzig Minuten."
    „Sie kommen!" rief einer der Techniker vor den Monitoren.
    Hetschic eilte hin. Auf den Bildschirmen war zu sehen, wie die Rebellen sich in mehreren Gruppen und von allen Seiten der Zentrale näherten. Sie marschierten in Kampfformation und hielten die Waffen schußbereit.
    „Werft die Waffen weg!" sagte Hetschic über die Rundrufanlage. „Noch ist es nicht zu spät, an Bord der CETUS zu gehen."
    Sein Aufruf brachte die Rebellen kurz zum Stillstand. Hetschic konnte auf einigen Gesichtern Unsicherheit ablesen, bestimmt hätten einige nur zu gerne seinem Aufruf Folge geleistet, aber sie wagten es nicht, sich den anderen zu widersetzen.
    Sie marschierten weiter in Richtung Zentrale.
    „Hier spricht Major Torkint", kam es aus dem Lautsprecher des Funkgeräts. „Ich muß verlangen, daß Sie mit Ihren Leuten sofort an Bord kommen, Oberst. Wir haben bis zum Start nur noch zehn Minuten Zeit. Wenn Sie nicht rechtzeitig eintreffen, fliegen wir ohne Sie los."
    Hetschic begann zu schwitzen.
    Dr. Gent, der die ganze Zeit über die Rundrufanlage auf die Rebellen eingesprochen hatte, richtete sich seufzend auf.
    „Es hat keinen Zweck."
    Leutnant Nemetz setzte an der Spitze seiner Leute den Vormarsch fort. Er ließ sich nicht beirren. Er würde Dr. Ammuns Werk vollenden.
    Rhodan hatte die Konsequenzen selbst zu tragen, wenn die 3.763 Teillasten vernichtet wurden. Und wenn alles Wissensgut der Menschheit verlorenging, der Preis wäre nicht zu hoch, wenn Rhodan dadurch gestürzt wurde.
    Nemetz wunderte sich zwar, daß alle Kampfroboter abgezogen worden waren. Er sah dies jedoch nicht als Beweis dafür an, daß Oberst Hetschic die Wahrheit sprach, sondern vermutete dahinter nur eine neue Finte.
    Er, Nemetz, war ebenfalls USO-Spezialist und würde sich nicht täuschen lassen.
    Als sie bis zum innersten Korridorring vorgedrungen waren, ließ Nemetz einige Handgranaten werfen. Nachdem die Detonationen abgeklungen waren, stürmten sie die Zentrale.
    Sie konnten ungehindert in das Herz des Stützpunkts eindringen.
    „Sie haben das Feld tatsächlich geräumt", sagte jemand verblüfft.
    Leutnant Nemetz kannte sich in der Kommandozentrale aus.
    Ein Blick zum Hauptschaltpult zeigte ihm, daß Oberst Hetschic die Wahrheit gesprochen hatte. Der rote Hebel der Vernichtungsschaltung war niedergedrückt worden.
    Nemetz versuchte Haltung zu bewahren, obwohl seine Knie weich wurden. Mit kalkweißem Gesicht und maskenhaftem Lächeln würgte er hervor: „Sie sind vor uns geflüchtet. Jetzt sind wir die Beherrscher von Potari-Pano."
    Die Explosion konnte jeden Augenblick erfolgen.
    Hetschic und seine Gefährten waren kaum in der Luftschleuse, und das Außenschott hatte sich gerade geschlossen - da startete die CETUS.
    Der fünfhundert Meter durchmessende Transportraumer glitt an den Leitstrahlen durch den Startschacht und stieß durch den Krater ins Freie. Mit höchsten Beschleunigungswerten schoß das Kugelschiff in den Weltraum hinaus.
    Als Hetschic und seine Leute in der Kommandozentrale aus dem Antigravlift traten, war der dritte Mond zu einem stecknadelkopfgroßen Punkt zusammengeschmolzen, der vor dem Hintergrund des Riesenplaneten nur schwer auszumachen war.
    Plötzlich erstrahlte der dritte Mond immer heller und heller, wurde zu einer gleißenden Miniatursonne, die sich immer mehr ausweitete.

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