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0675 - Der Geist von Château Montagne

0675 - Der Geist von Château Montagne

Titel: 0675 - Der Geist von Château Montagne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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im Nichts, im Nichts, im Nichts, im Nichts, im Nichts…«
    William betätigte die Abschalttaste, als die ständige Wiederholung dieser zwei Wörter nicht mehr aufhören wollte.
    Holen Sie ihn da heraus. Schnell! Sonst verliert er sich im Nichts…
    Wer?
    Zamorra?
    Sekundenlang überlegte William. Lange genug, um dabei das Château anzuwählen und sich über das umständliche Mini-System in die Computeranlage einzuloggen. Er hatte vorhin sehr genau zugeschaut, wie der Professor das machte.
    Jetzt kopierte er sein Tun.
    Zumindest teilweise; soweit es ihm begreiflich geblieben war.
    Er rief die Speicherungen ab. Egal, ob der Anruf von außen erst ins Château gegangen und dann zum Cadillac umgeleitet worden war oder diesen direkt erreichte - es mußte eine Speicherung existieren. Entweder war sie direkt im Rechnerverbund angelegt worden, oder das Autotelefon hatte sie ans Château als Zentrale übermittelt.
    Diese ganze verdammte Technik begriff doch kein vernünftiger Mensch! Das war doch etwas für Mega-Irre!
    Und dann stöhnte William auf, als er sah, daß auch dieser Anruf zwar registriert, aber nicht gespeichert worden war.
    Holen Sie ihn da heraus. Schnell! Sonst verliert er sich im Nichts…
    Wieder glaubte William diese flüsternde, rauhe Stimme zu hören. Etwas an ihrem Tonfall erschien ihm bekannt, aber er konnte nicht sagen, was es war.
    Er konnte nur zusehen, daß er Professor Zamorra aus dem verdammten Haus holte. Denn niemand anderer als Zamorra konnte gemeint sein…
    ***
    An der nächstmöglichen Stelle wendete Lafitte den Wagen und fuhr in Richtung Dorf zurück. Der Jungdrache füllte den Laderaum des Kombis komplett aus. Es war nicht ganz unproblematisch gewesen, ihn samt Flügeln und Schweif in dem Fahrzeug unterzubringen, und Nicole hoffte, daß die Verletzungen dabei nicht noch schlimmer geworden waren.
    So, wie sie aussahen, waren sie typische Sturz Verletzungen. Offensichtlich war der Drache wie ein Stein vom Himmel gefallen.
    Aber warum?
    Nicole wußte, daß er trotz seines ungefügen Körpers und der kurzen Flügel erstaunlich gut fliegen könnte; er spielte den Menschen meistens nur etwas vor.
    Daß er wirklich ernsthaft abstürzte, war etwa so wahrscheinlich wie das Ertrinken eines Schwimmsportlers.
    Was also war geschehen? Hatte Avenge ihn möglicherweise irgendwie angegriffen?
    Sicher hätte Nicole die Möglichkeit gehabt, das mit Hilfe der Zeitschau herauszufinden. Dazu benötigte sie aber Zamorras Amulett. Und sie war nicht sicher, ob es gut war, es in diesem Moment zu sich zu rufen. Möglicherweise benötigte Zamorra es selbst gerade dringend. Immerhin beabsichtigte er doch, das seltsame Haus eingehender zu untersuchen.
    Aber sobald Fooly aus seiner Bewußtlosigkeit erwachte, konnte er selbst erzählen, was geschehen war.
    »Ihr solltet euch einen Pickup zulegen«, schlug Lafitte vor. »Damit könntet ihr dieses fette Viech wesentlich besser transportieren. Meine Güte, hat der Vogel ein Gewicht. Die Kiste zieht gar nicht mehr richtig!«
    In der Tat hatte der Motor des Renault Schwierigkeiten, mit der schweren Last fertigzuwerden. Die drückte außerdem auf die Hinterachse, und in Kurven drohten die Radhäuser auf den Reifen aufzusetzen, wenn der Wagen durchfederte.
    »Der Pickup hätte uns auch nicht viel genützt, weil der jetzt oben im Château stände«, erwiderte Nicole. »Hoffentlich saut Fooly dir mit seinem Blut jetzt nicht das ganze Auto ein.«
    »Ich schreibe euch 'ne Rechnung«, kündigte Lafitte an. »Könnt ihr Fooly dann ja vom Taschengeld abziehen.«
    »Von dem muß er ohnehin schon eine Menge Schadenersatz zahlen für das, was er in seiner Tolpatschigkeit zerdeppert«, murmelte Nicole. »Kein Wunder, daß die Ritter im Mittelalter jeden Drachen erschlagen haben, den sie finden konnten. Wenn schon ein Jungdrache so viel Wirbel macht, was mag dann erst ein erwachsener an Flurschaden anrichten? - Sag's nicht, ich will es lieber erst gar nicht wissen.«
    Lafitte bog zur Serpentinenstraße ab. Jetzt, an der nicht unbeträchtlichen Steigung, bekam der Wagen mit dem Drachen an Bord bereits ernsthafte Schwierigkeiten. Zumal die Kurven hier auch wesentlich enger waren als unten im Loire-Tal.
    Aber sie schafften es. Lafitte fuhr in den Burghof. Nicole rief nach William. Von dem war nirgendwo eine Spur zu sehen. Über Visofon meldete er sich aus keinem der Räume des Châteaus. Statt dessen tauchte nur Lady Patricia Saris auf.
    »Ich glaube, er ist mit deinem Wagen zum Dorf

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