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0675 - Der Geist von Château Montagne

0675 - Der Geist von Château Montagne

Titel: 0675 - Der Geist von Château Montagne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hilf mir! Wir müssen ihn von hier wegbringen!«
    »Wegbringen? Fooly?« Lafitte näherte sich ihr langsam. Er hatte vor dem Aussteigen die Warnblinkanlage eingeschaltet. Jetzt sah er ziemlich entgeistert Nicole und die schuppige Masse an. »Das ist Fooly?«
    »Das war er, wenn wir nicht schnell sind«, sagte Nicole. »Er braucht Hilfe! Gut, daß wir deinen Wagen genommen haben.«
    Gut, daß ich meinen Wagen genommen habe, dachte Pascal. In den Kombi paßt das kleine Monstrum wenigstens einigermaßen hinein.
    Er beugte sich über den Drachen. »Was sind das für Verletzungen?« fragte er.
    Dann sah er das Drachenblut.
    Er fragte nicht mehr.
    Gemeinsam mit Nicole bemühte er sich, den schweren Drachen in den Renault zu verfrachten.
    Das verfolgte Auto Luc Avenges war derweil spurlos verschwunden…
    ***
    Zamorra hatte sich in Halbtrance versetzt und verfolgte so die Zeitschau. Der stilisierte Drudenfuß in der Mitte des Amuletts hatte sich in eine Art Miniatur-Bildschirm verwandelt, der die Umgebung wie in einem rückwärts laufenden Film zeigte. Zugleich projizierte sich dieses Bild in Zamorras Bewußtsein, so daß er wesentlich mehr Details mitbekam, als sie die winzige Wiedergabe der handtellergroßen Silberscheibe zeigte.
    Auf diese Weise tastete Zamorra sich in die jüngste Vergangenheit des Hauses vor.
    Er sah im Rückwärtsverlauf Luc Avenge das Auto besteigen und davonfahren - natürlich rückwärts. Als Avenge »wieder« im Haus war, veränderte sich dieses plötzlich.
    Spinnweben und Schmutz verschwanden.
    Machten einer hellen, sauberen Umgebung Platz.
    Spinnweben und Schmutz verschwanden.
    Machten einer hellen, sauberen Umgebung Platz.
    Spinnweben und Schmutz verschwanden.
    Machten einer hellen, sauberen Umgebung Platz.
    Spinnweben und Schmutz…
    Machten einer hellen…
    Spinnweben…
    ***
    Der Mann, der sich Luc Avenge nannte, lächelte.
    Sein Ablenkungsmanöver funktionierte.
    Indem er zum Gegenangriff übergegangen war, hatte er sich einen Zeitvorteil verschafft. Dieses Drachenmonstrum schien wichtig zu sein. Er hatte es ausgeschaltet, und wie er nun aus der Ferne feststellte, kümmerten sich zwei Menschen aus Zamorras Umfeld fürsorglich um diese scheußliche Kreatur, deren Magie unwahrscheinlich stark war.
    Um so erstaunlicher, daß Avenge diese Kreatur hatte überraschen können.
    Aber dieser verdammte Drache hatte wohl nicht damit gerechnet, daß jemand ihn selbst angreifen könnte. Das war ihm zum Verhängnis geworden.
    Avenge wurde wieder ernst.
    Er hätte den Drachen töten sollen, statt ihn nur im Para-Bereich zu manipulieren.
    Aber das Töten fiel ihm schwer.
    Nicht nur, weil er selbst tot war.
    Sondern weil es ihm eigentlich widerstrebte.
    Sagte der Geist.
    Aber manchmal mußte es eben sein.
    Sagte der Körper.
    Und der war mächtig, sehr mächtig. Vielleicht zu mächtig.
    Hier konnte nur eine Trennung von Körper und Geist helfen.
    Aber diese Trennung würde bedeuten, daß beide starben.
    Und der Geist wollte nicht sterben. Er hatte den Körper gerettet, um leben zu können. Er war nicht sicher, ob ihm das noch einmal bei einem anderen gelingen konnte.
    Vor allem in der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit.
    Immerhin, er hatte einen Zeitvorteil gewonnen. Den konnte er nutzen, auf seine Weise.
    Aber gerade diese Weise wandte er in diesem speziellen Fall nur ungern an. Er fürchtete, sich damit zu verraten.
    Aber Zamorra sollte nicht zu früh erfahren, mit wem er es in Wirklichkeit zu tun hatte.
    Luc Avenge ballte die Fäuste.
    »Du wirst bezahlen, mein Freund«, murmelte er. »Teuer bezahlen für das, was du mir angetan hast. Oh, mein Freund, du ahnst nicht, mit wem du es zu tun hast, nicht wahr? Du kannst es nicht ahnen. Schreiten wir zum nächsten Akt…«
    ***
    Butler William schreckte auf. Das Visofon im Cadillac sprach an.
    Unwillkürlich suchte er nach einem Telefonhörer - fand ihn aber nicht. Nur den Schalter, der die Funktelefonverbindung komplett aktivierte. Über diese Technik hinaus gab es in Nicoles Cadillac und in Zamorras BMW noch Transfunk-Geräte, aber die spielten hier keine Rolle.
    Der Anruf kam über das »normale« Telefon; das kleine Monitor-Display blieb dunkel.
    William schaltete sich ein.
    Eine Stimme flüsterte; das Flüstern ließ nicht erkennen, wem sie gehörte. Dazu hätte es der geballten Computerpower des Châteaus bedurft, die hier im Auto aber nicht zur Verfügung stand.
    »Holen Sie ihn da heraus«, flüsterte die Stimme. »Schnell! Sonst verliert er sich

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