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0675 - Monumente der Macht

Titel: 0675 - Monumente der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Armbandgerät ein und befahl: „Loki soll kommen!"
    Gleich war es soweit!
    Doch die Zeit verging, ohne daß Loki in den Saal geführt wurde.
    Verärgert fragte Kratos-Pyr über Funk, wo das Tier bliebe.
    „Es müßte eigentlich schon bei Ihnen sein", antwortete ein Offizier, ebenfalls über Funk. „Loki und sein Betreuer sind sofort nach Ihrem letzten Anruf losgegangen."
    Das begreife ich nicht! dachte Kratos-Pyr.
    Laut sagte er zu seinen Offizieren: „Es ist alles in bester Ordnung. Loki muß gleich eintreffen."
    Sein Blick fiel auf Halpa-Toos, der ihn gespannt musterte.
    Sollte Halpa-Toos etwa dafür gesorgt haben, daß Loki unterwegs verschwand?
    Kratos-Pyr verneinte die unausgesprochene Frage. Sein Stellvertreter hatte nichts von der geplanten Demonstration gewußt, folglich konnte er sie auch nicht sabotiert haben.
    Doch wo steckte dann Loki?
    Als weitere Zeit verstrich, ohne daß sich der Betreuer Lokis meldete, wußte Kratos-Pyr, daß etwas geschehen war.
    Er wußte allerdings nicht, was geschehen war.
    Vorsichtshalber ließ er für den gesamten Palast Alarm geben und befahl, daß für die Dauer des Alarmzustands niemand den Palast verlassen durfte. Trupps wurden zusammengestellt, die nach Loki suchen sollten.
    Sie suchten einen halben Tag lang, dann kannten sie praktisch jeden Winkel im Palast. Dennoch suchten sie weiter, denn niemand wollte der erste sein, der Kratos-Pyr meldete, daß sowohl Loki als auch sein Betreuer nirgends zu finden waren.
    So kam es, daß Kratos-Pyr sich noch Hoffnungen machte, als er dafür längst keinen Grund mehr hatte...
    „Das Gelände ist frei von Laren, Majestät", sagte eine leise Stimme.
    Roctin-Par wirbelte herum und sah, wie sich ein Mensch aus der Deckung eines Baumes löste, ein braunhäutiger Mann mit kupferfarbenem Haar und faltigem Gesicht. Er bewegte sich steif wie eine Marionette.
    „Das ist Orge Lattik", sagte Anson Argyris zu dem Laren.
    „Ein V-Mann von mir."
    Er wandte sich an Lattik.
    „Waren heute schon larische Patrouillen hier?" erkundigte er sich.
    „Nein", antwortete Lattik. Er sprach immer noch leise, obwohl doch offenkundig keine Notwendigkeit dazu bestand.
    „Nicht ein Lare hat sich blicken lassen. Nur eine Patrouille der Überschweren war hier, hat aus großer Entfernung Messungen angestellt und ist wieder verschwunden."
    Der Kaiser verzog das Gesicht der fetten Springerin zu einem wissenden Lächeln.
    „Leticron ist neugierig, aber auch vorsichtig", meinte er. „Er will es wohl nicht mit den Angehörigen des vermuteten dritten Konzilsvolkes verderben und wartet deshalb ab."
    Anson Argyris betrat einen von Unkraut überwucherten Plattenweg, der zu der unheimlichen Pyramide führte.
    Er musterte die Vegetation, die sich in einem Umkreis von fünfhundert Metern rings um die Pyramide total entfärbt hatte. Es sah aus, als hätte jemand weiße Farbe über den Boden, die Büsche und Bäume gespritzt.
    Als sie nur noch wenige Schritte von dieser entfärbten Zone entfernt waren, überholte Orge Lattik den Kaiser.
    „Warten Sie!" rief Argyris. „Wir wissen nicht, was passiert, wenn ein Mensch..."
    Orge Lattik hörte nicht auf ihn. Er überschritt die Grenze zwischen der grünen Vegetation und der weißen Zone. Plötzlich taumelte er und drehte sich um.
    Anson Argyris und Roctin-Par sahen, wie sich die braune Haut des Mannes aufhellte und weiß wurde. Auch die Haare wurden weiß. Sogar die Iris entfärbte sich. Die Pupillen standen als schwarze Punkte gespenstisch in den weißen Augen.
    „Kommen Sie zurück!" rief der Kaiser.
    Orge Lattik verzog das Gesicht. Es sah aus, als lächelte er, dann brach er im Zeitlupentempo zusammen, zuckte noch einmal und rührte sich dann nicht mehr.
    „Er ist tot!" sagte Roctin-Par. „Ich begreife nicht, wie ein denkender Mensch einfach in den Albinokreis marschieren kann.
    Das ist kein Mut, sondern einfach Dummheit."
    „Ich nehme an, er wollte sterben", sagte Anson Argyris mit müder Stimme. „Lattiks Familie kam vorgestern um, als Überschwere ein paar Widerstandskämpfer erschossen und dabei einen ganzen Wohnblock einäscherten. Er selbst litt an einer unheilbaren Krankheit, einer fortschreitenden Nervenzersetzung."
    „Oh!" sagte Roctin-Par. „Ich wunderte mich schon darüber, daß er sich so steif bewegte und immer nur flüsterte.
    Bitte, entschuldigen Sie mein vorschnelles Urteil, Majestät. Ich hätte mir denken sollen, daß Ihre Vertrauten keine Dummköpfe sind. Offenbar wollte Orge Lattik seinen

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