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0684 - Die dunkle Jagd

0684 - Die dunkle Jagd

Titel: 0684 - Die dunkle Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hatte. »Das ist ein Spiel, MacFool. Begreifst du das wirklich nicht, oder willst du mich doch auf den Arm nehmen?«
    »Ein Spiel?«, ächzte Fooly. Die Feuerwolke aus seinem Rachen fauchte haarscharf zwischen zwei Monitoren hindurch. »Ein Spiel? Aber das sieht so echt aus! Und sie sterben doch, wenn man sie abschießt! Stell dir vor, jemand würde so auf Drachen schießen - wir wären innerhalb eines einzigen Tages ausgestorben! Na ja, nicht ganz«, fügte er hinzu. »Es würde sicher länger dauern. Schließlich sind Drachen nicht so doof, rudelweise dort herumzufliegen, wo geschossen wird!«
    »Es ist ein Spiel«, sagte Zamorra langsam. »Ein Computerspiel - was du eigentlich begreifen müsstest! Es sollte ein Geschenk für Lord Zwerg sein, zum Geburtstag. Offenbar hat er es schon gefunden, installiert und spielt jetzt damit.«
    »Aber das ist ein Killerspiel!«, empörte sich Fooly. »Wie könnt ihr ihm so was schenken? Wo bleibt da der Respekt vor dem Leben? Wenn er jetzt nur spielt, wird er irgendwann, wenn er wieder in Schottland ist, sein Gewehr nehmen und auf echte Moorhühner schießen.«
    Zamorra winkte ab. »Wenn jemand ›Schiffe versenken‹ spielt, geht er auch nicht hinterher hin und versenkt echte Schiffe. Ende der Debatte. Aber jetzt erzählst du mir, wie du es geschafft hast, dich von hier aus in das laufende Spiel einzuklinken.«
    »Das ist ein Trick, den mir Lord Zwerg vor ein paar Tagen gezeigt hat«, sagte Fooly »Er hat mir gesagt, auf welche Tasten man drücken muss.«
    Zamorra nickte bedächtig. Der Junge war, was Computer anging, ein Genie. Seit etwa einem Jahr besaß er einen eigenen Computer. Offenbar hatte er es irgendwie geschafft, den mit dem Computernetz des Châteaus zu verbinden, was eigentlich nicht hätte sein sollen.
    In Kürze wollte Olaf Hawk die Computeranlage des Châteaus wieder einmal modernisieren und »aufrüsten«. Zamorra nahm sich vor, ihn zu bitten, dass er sich dabei auch mal mit Sir Rhett unterhielt. Der Junge besaß ein geradezu phänomenales Einfühlungsvermögen in diese Technik, und Zamorra fühlte sich einfach nicht firm genug, sich selbst auf eine solche Unterhaltung einzulassen, um Rhetts tatsächliches Wissen abzuklopfen und herauszufinden, was er da eigentlich wie und warum tat. Hawk war der Fachmann…
    Zamorra beendete den Zugriff auf das längst laufende übernächste Spiel. Auf dem Monitor erschien eine Meldung, die ihn darauf hinwies, dass das eben von Fooly beendete Programm beim Schließen die Daten selbstständig gespeichert habe.
    Anstelle des Informations-Icons in der Meldung erschien dabei ein Mini-Porträt von Raffael Bois.
    Kopfschüttelnd startete Zamorra das Programm wieder.
    Raffael Bois, der gute Geist von Château Montagne!
    Der alte Diener war jetzt gut ein halbes Jahr tot. Aber sein Geist lebte noch in diesen Mauern. Und offenbar hatte er als Schlossgespenst nicht verlernt, mit Computern umzugehen. Trotz seines hohen Alters war er ähnlich genial wie Sir Rhett gewesen; er und Nicole kannten sich am besten mit dieser Technik aus, die auch Zamorra noch hin und wieder vor Probleme stellte.
    Diese automatische Not-Speicherung war ursprünglich nicht vorgesehen gewesen, und Zamorra war sicher, dass sie erst vor kurzem eingerichtet worden sein konnte. Von Raffael, dem Schlossgespenst…
    Fooly stand immer noch da.
    »Du wolltest gehen«, sagte Zamorra.
    »Wollte ich nicht, Chef.«
    »Aber ich will, dass du gehen willst. Ich habe zu arbeiten.«
    »Da ist aber noch etwas, was ich dir sagen wollte«, begann Fooly. »Hätte ich fast vergessen wegen dieses Hühner-Massenmordens.«
    »Ich hoffe, es ist nicht vom gleichen Kaliber«, sagte Zamorra gedehnt. »Sonst werde ich dich hier auf der Stelle erschießen, nachdem ich dich vorher zum Ehren-Moorhuhn ernenne. Kapiert?«
    »Kapiert! Völlig! Absolut! Total! Ich erzähl’s dir sofort, Chef. Da ist eine eigenartige Präsenz, eine Magie, die ich nicht ganz verstehe. Ich konnte sie fühlen. Sie wirkt nicht hier, kann sie natürlich nicht, weil Château Montagne ja abgeschirmt ist. Aber sie ist… etwas entfernt… in einer größeren Stadt… und es ist etwas, das ich schon einmal gespürt habe. Hier, beziehungsweise unten im Dorf. Ich kenne diese Magie, aber ich weiß nicht, was es für eine ist.«
    »Hier im Dorf…?«, echote Zamorra.
    Fooly nickte. »Ist noch gar nicht lange her.«
    »Meinst du etwa - Luc Avenge?«
    Fooly klatschte in die vierfingrigen Hände.
    »Genau, Chef! Das ist es! Mir

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