Wilde Spiele: Erotischer Roman (German Edition)
Kapitel 1
Lena genoss das herrlich frische Prickeln des Mineralwassers auf ihrer Zunge. Das schwül-warme Wetter war nicht unbedingt ideal für eine Bergwanderung, aber noch sah es wenigstens nicht nach einem Gewitter aus. Ihre anfängliche Skepsis war längst der Begeisterung gewichen. Natürlich war es anstrengend, doch der Geruch des Waldes, der morgendliche Tau und die Stille entschädigten für einiges. Oberhalb der Baumgrenze machte der Ausblick den Kopf frei, und über die Anstrengung ließ sich aller Ärger vergessen. Und zu ihrem Glück hatte Sebastian, ihr Bergführer, eine sanfte Route gewählt, im Hinblick darauf, dass außer ihm und Felicitas niemand Alpinerfahrung hatte. Überhaupt war Sebastian ein richtiger Schnuckel, das war das passende Wort für ihn. Höflich, zuvorkommend und verdammt sexy. Er war Surfer, ging gern Klettern und im Winter Skifahren, hatte er erzählt. Das sah man seinem Körper auch an. Die leichte Sonnenbräune passte zu den dunkelblonden Haaren, und die Kette mit den Holzkugeln um den Hals fügte sich gut in das Gesamtbild. Selbst unter der weiten Wanderhose zeichnete sich sein knackiger Hintern ab. Das war genau der richtige Anblick, um Max für eine Weile zu vergessen.
»So, Ende der Pause.« Sebastian klatschte energisch in die Hände und warf einen weiteren Blick auf den immer noch klaren, kitschig-blauen Himmel. »Ich will nicht von einem Gewitter überrascht werden.«
Felicitas stöhnte leise auf und streckte ihren Rücken durch. Lena verstaute ihre Mineralwasserflasche und ließ die anderen ein Stück vorgehen.
»Du wirkst nicht gerade fit heute, Feli«, begann sie leise und betrachtete ihre Freundin verstohlen von der Seite. Felicitas trug ein enganliegendes, hellblaues Sportshirt und schmutzfarbene Wanderhosen. Neben ihr kam sie sich ein wenig wie das sprichwörtliche hässliche Entlein vor. Felicitas hatte einfach ein absolutes Händchen für Mode, und für sexy Mode sowieso.
»Bis auf den Gipfel werde ich es schon noch schaffen. Patagonien war anstrengender.« Felicitas rückte den Rucksack zurecht und schritt schneller aus. »Komm schon, Leni. Ich hasse es hinterherzuhängen.«
»Wir können auch umkehren«, bot Lena an und lächelte in sich hinein. Felicitas würde niemals zugeben, dass sie nicht mehr hinterherkam, vor allem nicht, weil die zwei anderen Wanderinnen eher vom Typ Matrone waren.
»Da ist nur eine Erkältung im Anmarsch, fürchte ich. Bewegung und Schwitzen sind da das beste Gegenmittel.« Felicitas winkte energisch ab. »Außerdem will ich dir den Tag nicht verderben, Lenchen. Du warst lange nicht mehr so fröhlich wie heute. Gib endlich zu, dass das genau das Richtige für dich war.«
»Danke, Feli.« Ja, es war das Richtige, auch wenn sie das im Vorfeld niemals zugegeben hätte. Von wegen Wellnesswochenende im Luxushotel mit einer netten, kurzen Wanderung hinauf auf einen der Gipfel! Hätte Felicitas ihr gesagt, dass sie für dieses Wochenende keinesfalls einen Wellnesstrip geplant hatte, sondern ein ganzes Wanderwochenende exklusiv für Singles, dann hätte Lena empört abgelehnt. Sie brauchte nicht auch noch dauernd daran erinnert zu werden, dass sie jetzt allein war. Im Nachhinein war es dann doch schön, nur mit Menschen zusammen zu sein, die ebenfalls keine Storys über ihre ach so tollen Partner auf Lager hatten.
»Spuck’s aus. Was auch immer es ist. Du bist doch nicht immer noch sauer auf mich, oder? Zugegeben, du hast einen Haufen schicker Klamotten umsonst mitgeschleppt, aber so schlimm ist es doch nicht, oder?«, fragte Feli grinsend nach. »Basti alleine ist es doch schon wert, Süße.«
Lena kaute unschlüssig auf ihrer Unterlippe herum und suchte nach den passenden Worten, um diese eine, brennende Frage zu stellen, die ihr seit dem Frühstück auf dem Herzen lag. »Lief da gestern was zwischen dir und Basti?«
Felicitas lachte leise auf. »Ich wusste, dass du das merkst, Lenchen. Behalt es ja für dich.« Sie legte einen Finger auf ihre Lippen.
Lena nickte kurz und spürte, wie ein Stich durch sie hindurchging. Sie wünschte, sie hätte Felicitas’ Coolness, was Affären betraf. »Und wie lange wird das diesmal gehen?«
»Falsche Frage, Lena. Es ist schon vorbei. Der Typ ist überzeugter Single. Er braucht nichts Dauerhaftes. Genauso wenig wie ich.« Felicitas’ Pferdeschwanz wippte verwegen auf und ab, als sie den Kopf schüttelte. »Mir reicht es jetzt erst mal wieder für die nächsten Wochen, und dann suche ich mir
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