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0687 - Begegnung im Chaos

Titel: 0687 - Begegnung im Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Lichterscheinungen. In diesem Gebiet zwischen zwei auseinanderreißenden Galaxien befand sich der Kosmos im Zustand des ständigen Aufruhrs. Über Jahrtausende hinweg vollzog sich hier eine gewaltige kosmische Katastrophe.
    Eine natürliche kosmische Falle war entstanden, die schon vielen Wesen zum Verhängnis geworden war. Saedelaeres Gedanken wurden unterbrochen, als Maldoon sich heftig räusperte und sagte: „Ich empfange seit kurzer Zeit regelmäßige Impulse über den Massetaster. Sie sind sehr schwach, aber so regelmäßig, daß wir sie beachten sollten."
    Saedelaere beugte sich zu ihm hinüber.
    „Es ist unter diesen Verhältnissen schwer festzustellen, wodurch diese Impulse ausgelöst werden, aber ich würde sagen, daß es sich um einen Verband mehrerer kleiner Raumschiffe handelt. Sie sind wahrscheinlich näher, als wir jetzt erkennen können. Im Mahlstrom arbeitet auch der Taster nicht zuverlässig."
    „Was halten Sie davon?" fragte Saedelaere den Sergeanten im Pilotensitz.
    „Ich weiß nicht", erwiderte Grasiller achselzuckend. „Ich kann bei diesen Impulsen keine Flugformation erkennen. Wenn sie schon in einem Verband fliegen, sollten sie es in geordneter Form tun. Aber es sieht nicht danach aus. Wenn es Raumschiffe sind, fliegen sie durcheinander, was nicht gerade für die Fähigkeiten ihrer Besatzungsmitglieder sprechen würde."
    „Sie haben recht", erwiderte Alaska. „Ich nehme daher an, daß es Schiffstrümmer sind."
    „Daran habe ich auch schon gedacht", warf Maldoon ein. „Wir müßten uns die Sache aus der Nähe ansehen, vielleicht finden wir ein zerstörtes lemurisches Schiff."
    Der Transmittergeschädigte dachte nach. Bei aller gebotenen Zurückhaltung mußten sie doch ein gewisses Risiko eingehen, sonst würden sie nie herausfinden, welches Schicksal diese große lemurische Flotte getroffen hatte.
    „Wir nähern uns vorsichtig!" befahl er Grasiller.
    „Berücksichtigen Sie die täuschenden Effekte des Mahlstroms."
    Er sah, daß der Sergeant einen Einwand erheben wollte und fügte hastig hinzu: „Das ist schwer - ich weiß es. Aber Sie müssen es trotzdem versuchen."
    Der RE-7 war ein ungemein schnelles und wendiges Beiboot, gerade für solche Erkundungsflüge bestens geeignet. Diese Vorzüge wurden hier im Mahlstrom jedoch nur mit Einschränkungen wirksam, so daß Saedelaere nicht wußte, ob sie sich beim Eintreten einer Gefahr auf ihr kleines Schiff in jeder Beziehung verlassen konnten.
    „Das sind keine Schiffstrümmer", stellte Maldoon eine Zeitlang später fest. „Ich kann mir nicht vorstellen, daß Wrackteile so schnell durch den Mahlstrom fliegen würden."
    „Vielleicht haben sie bei der Zerstörung des Schiffes diese Anfangsbeschleunigung erhalten?" wandte Grasiller ein.
    Maldoon lachte geringschätzig.
    „Bei solchen Geschwindigkeiten wirken die Materieschleier im Mahlstrom wie Bremsen. Wenn es wirklich Trümmer sind, müssen sie erst vor kurzer Zeit auf diese Geschwindigkeit gebracht worden sein."
    „Was, denken Sie, kann es sein?" fragte Alaska.
    „Ich bleibe dabei, daß es sich um kleine Raumschiffe handelt.
    Sie stehen nicht so dicht beieinander, wie wir anfänglich vermutet haben. Das ist eine der hier üblichen optischen Täuschungen."
    Maldoon deutete auf einen Bildschirm. „Sie fliegen auch nicht im Verband, sondern operieren unabhängig voneinander in einem bestimmten Sektor."
    „Sie scheinen ziemlich sicher zu sein", sagte Saedelaere.
    „Offenbar haben Sie bereits Rückschlüsse gezogen."
    „Hm!" machte Maldoon. „Es sieht so aus, als wären diese Schiffe auf der Suche nach irgend etwas."
    „Machen Sie sich nichts daraus", sagte Grasiller geringschätzig.
    „Maldoon spielt gern Prophet. Er täuscht sich jedoch in zwei von hundert Fällen."
    „Vielleicht suchen sie nach uns", meinte Alaska.
    „Das kann ich mir nicht vorstellen", erwiderte Maldoon. „Es deutet jedenfalls nichts darauf hin."
    „Was soll ich jetzt tun?" wollte Grasiller wissen.
    „Fliegen Sie vorsichtig weiter!" befahl Saedelaere. Sein Interesse war geweckt. Es war kaum anzunehmen, daß hier noch Nachkommen lemurischer Raumfahrer lebten, aber vielleicht gab es andere Intelligenzen, die sich ebenfalls für die verschollene Flotte interessierten.
    „Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, ob uns dieser Zeus nicht in eine Falle geschickt haben könnte?" fragte Grasiller.
    „Doch", stimmte Alaska zu. „Aber ich glaube es nicht. Wenn die REFORGER nicht zurückkehren sollte, wird er

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