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0695 - Die Unantastbaren

Titel: 0695 - Die Unantastbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Epsalern.
    „Wargor!" rief ihm Quevamar Ablonth nach. „Das hat keinen Sinn. Du bringst uns nur in Teufels Küche."
    Aber Kenson hörte ihn nicht mehr. Er hatte die Seitenstraße erreicht. Dreißig Meter vor ihm kletterten die Epsaler schnell in ein Bodenfahrzeug.
    „Überfall!" schrie Kenson ihnen nach. Die Epsaler grinsten ihn nur an. Er erreichte das Einsatzfahrzeug gerade, als es startete.
    Kenson klammerte sich an die Karosserie.
    „Dort ist eine militante Organisation gerade dabei, ein Gebäude in Schutt und Asche zu schießen", brüllte er die Epsaler an. „Ihr müßt dem Einhalt gebieten!"
    Das Fahrzeug wurde abgebremst. Kenson starrte in die Mündung eines Strahlenkarabiners.
    „Da ist die PEI am Werk, wir wissen es", sagte der Epsaler grinsend. „Wir halten uns heraus. Schlagt ihr Ertruser euch nur gegenseitig die Schädel ein. Das erspart uns eine Menge Arbeit."
    Ein Gewehrkolben sauste nieder und traf Kenson am Hinterkopf. Er taumelte zurück und fiel rücklings auf die Fahrbahn.
    Der Wagen mit den Epsalern brauste davon.
    Kenson fühlte sich hochgehoben, dann hörte er Quevamar Ablonth fragen: „Alles in Ordnung, Wargor?"
    „Ein Überfall der PEI", stammelte Kenson. „Wir müssen ..."
    Dann wurde ihm schwarz vor Augen.
     
    3.
     
    Hemo Gollonk hatte die Pose eines Scharfrichters eingenommen. Mit seinen 2,60 Metern war er größer als die meisten Ertruser, und er war auch in den Schultern breiter. Sein sandfarbener Haarkamm reichte ihm bis tief in die Stirn, was ihm, zusammen mit seinen kalt glitzernden Augen, ein dämonisches Aussehen gab.
    Der Blick dieser Augen konnte selbst dem furchtlosesten Ertruser einen Schauer über den Rücken jagen, und wenn seine schneidende Stimme erklang, dann ging es einem durch Mark und Bein.
    Hemo Gollonk hatte es nicht von ungefähr innerhalb kürzester Zeit zum Anführer der „Partei für Ertrusische Interessen" gebracht. Er war dabei über Leichen gegangen - unter anderem auch über die seines Vorgängers. In seinen Träumen, die er für gar nicht einmal kühn hielt, sah er sich bereits als „Erster Hetran der Milchstraße", „Erzähle, Vlamin", forderte er sein Gegenüber mit unpersönlicher Stimme auf und schaltete hinter dem Tisch das Aufnahmegerät ein. „Erzähle mir den Vorfall in allen Einzelheiten."
    Der Ertruser, der zusammengekauert vor seinem Schreibtisch saß, beleckte sich die Lippen. Sein Kopf war kahlgeschoren - eine besondere Demütigung, wie sie abtrünnige Mitglieder der PEI erfuhren. Oder Versager wie Vlamin Hercor.
    „Zu Anfang ist alles genauso abgelaufen, wie wir es geplant hatten", erzählte der Ertruser. „Wir sind fast ungehindert bis zum Waffenlager der Überschweren vorgedrungen. Zwei Wachtposten brauchten wir dabei nur zu erledigen.
    Als wir dann jedoch vor dem Depot standen, tauchte der Lare auf. Was hätten wir denn tun sollen ...?"
    „Was habt ihr getan?" fragte Hemo Gollonk scharf.
    „Der Lare gab Alarm, da schoß ich auf ihn ... Mir blieb keine andere Wahl."
    „Du hast den Laren also erschossen?"
    „Ja, ich."
    „Und was passierte dann?"
    „Von überall eröffneten die Überschweren das Feuer auf uns.
    Wir wandten uns zur Flucht... aber mir gelang sie als einzigem."
    „Deine Leute, die du bei diesem Unternehmen dabei hattest, fielen also alle?"
    „Ja."
    „Du bist der einzige Schuldige, der überlebte?"
    Die Augen Vlamin Hercors wurden groß.
    „Warum schuldig, Hemo? Ich habe in Notwehr gehandelt."
    „Es war ein unverzeihlicher Fehler, einen Laren zu erschießen", sagte Gollonk kalt. „Du weißt, daß die Laren unsere Freunde sind."
    „Ja, aber ..."
    „Kein Aber, Vlamin!"
    Hemo Gollonk drückte einen Knopf auf seiner Tastatur. Die Tür ging auf, und vier Laren traten ein. Sie trugen hellrote Umformen, die zu ihrer schwarzbraunen Haut einen ebensolchen Kontrast bildeten, wie der kupferrote Kranz ihres Haupthaars und die gelben Wulstlippen.
    „Diese ehrenwerten Herren haben dein Geständnis mitgehört", erklärte Gollonk, ohne den Angeklagten noch eines Blickes zu würdigen. Gollonk nahm das Tonband aus dem Aufzeichnungsgerät und überreichte es den Laren mit den Worten: „Hier ist noch zusätzliches Beweismaterial."
    Vlamin Hercor wich zurück.
    „Du willst mich denen ausliefern, Hemo? Ich dachte, wir seien Freunde! Ich habe dir dazu verhelfen, diese Organisation in den Griff zu bekommen."
    Gollonk unterbrach ihn mit einer Handbewegung.
    „Wir waren Freunde, bis du über das Ziel hinausgeschossen bist.

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