Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
07 - komplett

07 - komplett

Titel: 07 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 4 Romane
Vom Netzwerk:
vergnügen. Übrigens, ich fahre mit Jeanette nach Yorkshire. Wenn du die Festtage bei uns verbringen willst – du bist herzlich willkommen. Und nimm ein oder zwei hübsche Häschen mit.“
    „Also ein Weihnachtsfest mit Saufgelage und leichten Mädchen?“
    „Es sei denn, du ziehst es vor, mit Flete und deiner restlichen Familie zu feiern?“
    „Unwahrscheinlich.“ Jack gähnte. „Hast du das ernst gemeint? Bin ich wirklich der schlimmste Sohn, den ein Mann kriegen kann?“
    „Das befürchte ich. Neben dir sehe sogar ich brav aus. Und das will was heißen.“
    Jack genehmigte sich noch einen Schluck Cognac. Selbstzufrieden prostete er Edmund mit seinem Flakon zu. „Auf verworfene Söhne und ein denkwürdiges Weihnachtsfest.“
    „Darauf trinke ich sehr gern“, beteuerte Edmund, und beide Männer brachen in Gelächter aus.
    Francesca stemmte ihre Handgelenke gegen die Fesseln. Allzu fest hatte der Mann, der Mr Black genannt wurde, den Strick nicht verknotet. Deshalb hoffte sie, mit der Zeit könnte sie sich befreien. Sie schaute sich um und versuchte in der dunklen Kabine irgendetwas zu erkennen. Aber es war sinnlos. Der dünne gelbe Lichtrand, der die Tür umgab, reichte nicht aus, um ihre Umgebung zu beleuchten. Aus dem Raum nebenan drangen Stimmen und gelegentliches Lachen. Sie bemühte sich, das Gespräch zu belauschen, vernahm aber nur ein leises Murmeln, vom Plätschern der Wellen, die gegen den Rumpf des Bootes schlugen, und dem heulenden Wind übertönt. Unangenehm stieg ihr der Gestank von Fisch, feuchtem Moder und Teer in die Nase.
    Unter ihren Füßen fühlten sich die harten Planken nasskalt an. Sie neigte sich nach rechts, und ihre Schulter berührte einen großen hölzernen Gegenstand. Bevor Mr Black die Tür hinter sich geschlossen hatte, waren ihr in einer Ecke gehäufte Fischernetze aufgefallen. Stammte der üble Geruch von dort? Jetzt hatte sich der Strick um ihre Handgelenke hinreichend gelockert. Sie konnte ihn nach unten ziehen und mit ihren Fingern den Knoten bearbeiten. Damit war sie immer noch beschäftigt, als sie hörte, wie der Türknauf herumgedreht wurde.
    Sofort erstarrte sie. Langsam öffnete sich die knarrende Tür. Francesca stockte der Atem, und sie blinzelte ins plötzliche Licht.
    Lautlos schlich eine schlanke Gestalt herein, eine halb abgeschirmte Laterne in der Hand, in der anderen glitzerte eine kleine Klinge. Francesca spürte ihren rasenden Herzschlag. Ebenso leise wurde die Tür geschlossen.
    „Tom!“, versuchte sie zu rufen. Doch der Name drang nur als erstickter Laut durch den Knebel.
    „Pst!“, wisperte er und eilte zu ihr. Dann legte er das Messer auf den Boden und entfernte das Taschentuch von ihrem Mund.
    „Binde mich los!“, verlangte sie.
    „Unmöglich.“ Er schüttelte den Kopf. „Viel Zeit haben wir nicht, Fran. Du kannst nicht von Bord gehen – zumindest nicht lebend –, bis wir wieder in Lannacombe eintreffen. Wenn ich dich losbinde, werden alle wissen, was ich tat. Dann stecken wir in umso größeren Schwierigkeiten.“
    „O Tom, was hast dir nur dabei gedacht? Warum hast du dich mit den Buckleys eingelassen? Und wer sind diese beiden Gentlemen?“
    Im schwachen Laternenlicht sah sie, wie sich seine Miene verschloss. Nur die erste Frage wurde beantwortet. „Dieses Geld brauchen wir, Francesca – besonders jetzt, so kurz vor Weihnachten.“
    „Großer Gott, Tom, das sind Schurken! Du wagst zu viel. Was glaubst du, wie verzweifelt Mama wäre, wenn du mit einem Messer im Rücken endest?“
    „Alles würde planmäßig verlaufen, wärst du nicht im Hafen aufgetaucht. Verdammt, Francesca, du ahnst gar nicht, was du getan hast.“
    „Sag den Männern, dass ich deine Schwester bin. Ganz egal, was ich vom Unrecht dieser Nacht halte – meinen eignen Bruder werde ich niemals den Behörden verraten. Das werden die Schmuggler einsehen.“
    Unbehaglich rieb er sich das Kinn. „So einfach ist das nicht.“
    „Was meinst du?“
    „Gerade heute Nacht hättest du mir nicht folgen dürfen.“ Er seufzte tief auf, und im gelben Laternenlicht sah Francesca seine kummervolle Miene.
    „Das stehen wir durch, Tom“, beteuerte sie leise.
    „Hoffentlich hast du recht, Fran.“ Unglücklich schlang er einen Arm um ihre Schultern.
    Sie hörten kein Geräusch, nichts warnte sie, bevor die Tür aufschwang. Dann überquerte jemand die Schwelle.
    Genauso lautlos, wie der Mann eingetreten war, schloss er die Tür hinter sich. „Oh, wie romantisch“, spottete er

Weitere Kostenlose Bücher