07 - komplett
tropfenförmige dunkelviolette Geschmeide war mit zwei atemberaubenden cremeweißen Perlen geschmückt. Es waren die schönsten Ohrringe, die sie je erblickt hatte. „Ich ... Dominick, sie sind wunderschön.“
„Wie ich hörte, ist Violett deine Lieblingsfarbe.“
„Ja“, sagte sie lachend. „Woher weißt du das?“
„Ich traf deine Schwägerin und ihre kleine Tochter vor einem Juweliergeschäft, kurz bevor wir London so übereilt verließen. Sie erzählte es mir. Die Ohrringe lagen im Fenster und warteten nur auf dich. Ich war mir damals nicht sicher, ob ich sie dir je würde geben können, aber sie schienen mir wie für dich gemacht.“
„Und du hast sie mit auf die Reise genommen?“, fragte Mary erstaunt. Mit den Fingerspitzen fuhr sie über den Schmuck und glaubte, das violette Feuer der Amethyste auf ihrer Haut zu spüren. Ebenso wie das Feuer, das heißer und heller denn je zwischen ihr und Dominick aufloderte. „Es ist das schönste Geschenk, das mir je gemacht wurde.“
„Ich weiß, es ist kein Ring“, sagte er. „Nach unserer Rückkehr in die Stadt werde ich dir einen besorgen. Denkst du, bis dahin könnten die Ohrringe unsere Verlobung besiegeln?“
Verlobung? Mary stockte der Atem. Sie konnte nicht glauben, dass er diese Worte wirklich ausgesprochen hatte. Nach so langer Zeit, nach all den zerbrochenen Träumen und der neu erwachten Hoffnung ...
„Soll das etwa ein Antrag sein, Lord Amesby?“, fragte sie leise. Sie blickte in seine Augen, hoffte, seine wahren Gedanken dort lesen zu können. Und sein Blick war offen, seine Augen waren blau wie der Himmel, und sie las darin die Furcht, Hoffnung, Aufregung und Liebe, die auch sie in ihrem Herzen trug.
„Ich frage dich, ob du meine Gemahlin werden möchtest“, sagte er. „Zwar bin ich immer noch keine bessere Partie als in meiner Jugend. Man behauptet nach wie vor, ich sei ein Lebemann und skrupelloser Schwerenöter. Aber dich, Mary Smythe, liebe ich mit Leib und Seele und von ganzem Herzen. Ich bereue, dass ich dich überhaupt abgewiesen habe. Bitte lass mich den Rest meines Lebens mit dir verbringen, damit ich diesen Fehler wieder gutmachen kann. Bitte lass mich dein Gemahl werden. Ich möchte versuchen, deine Liebe erneut zu gewinnen.“
Mary senkte den Blick. Die Tränen, die sie so mühsam zurückzuhalten versuchte, tropften auf die wunderschönen Amethystohrringe. „Du musst meine Liebe nicht gewinnen, Dominick. Ich könnte dich gar nicht mehr lieben, als ich es bereits tue. Du bist mein Ritter in schimmernder Rüstung, und ich warte schon seit so langer Zeit auf dich.“
Dominick umfasste ihre Hände, und die Schachtel fiel dabei auf ihren Schoß. „Dann willst du mich heiraten?“
Und sie sagte die Worte, die sie so viele Jahre tief in ihrem Herzen verborgen hatte und die nur darauf warteten, endlich ausgesprochen zu werden. „Ja, Dominick. Ich will dich ganz bestimmt heiraten.“
Mehr konnte sie nicht sagen, denn er bedeckte ihre Lippen mit einem Kuss, den sie mit einer Innigkeit erwiderte, als wolle sie sich nie wieder von ihm lösen.
EPILOG
Weihnachten, ein Jahr später
Du hast wirklich einen reizenden, gut aussehenden Gemahl, Mary“, sagte Lady Charlotte Derrington. „Natürlich ist er nicht ganz so attraktiv wie mein Drew, aber er kommt ganz gewiss an zweiter Stelle.“
Lachend hielt Mary beim Geschenkeverpacken inne, um ihrer Schwägerin am Fenster des Frühstückszimmers Gesellschaft zu leisten. Sie blickten hinaus auf den winterlichen Garten. Dort unten saß Charlottes Tochter Anna auf dem Pony, das sie zu Weihnachten geschenkt bekommen hatte, und erhielt von Drew und Dominick Reitstunden. Die Weihnachtsfeiertage nahmen einen fröhlichen Anfang, wie es schien, denn sie lachten und riefen Anna, deren kleines Gesicht vor Freude glühte, ermunternde Worte zu.
Mary hob ihre eigene Tochter Geneviève aus der Wiege, damit sie der unbeschwerten Szene zuschauen konnte. Das Baby krähte und lachte und griff mit seiner winzigen Hand nach der neuen Amethystkette seiner Mama.
Lächelnd küsste sie Geneviève auf die kleinen Finger. „Danke für das Kompliment, Charlotte, aber ich fürchte, ich bin anderer Meinung. Mein Gatte ist ganz gewiss der attraktivste Gentleman von ganz England.“
„Und natürlich auch der wunderbarste Vater“, sagte Charlotte. Sie strich dem Baby sanft über den Flaum dunkler Haare. „Nach Drew, natürlich.“
„Oh ja.“ Mary drückte Geneviève an sich und dachte an die Geburt der
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