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07 - komplett

07 - komplett

Titel: 07 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 4 Romane
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Er hatte diesen und so viele andere Träume für sie wahr gemacht. Dominick hatte die Lebensfreude wieder in ihr geweckt und ihr Hoffnung gegeben.
    „Warum weinst du dann?“
    „Weil ich in meinem ganzen Leben noch nie so glücklich war.“ Sie stieg auf die Zehenspitzen, legte ihm eine Hand ans Gesicht und küsste ihn auf die Wange. Seine Augen glänzten – schimmerten auch in ihnen Tränen? Oder spiegelte sich lediglich der Feuerschein des Holzscheits in seinen Augen? „Danke, Dominick. Es ist das schönste Weihnachtsfest, das ich je erleben durfte.“
    „Jedes Weihnachtsfest sollte schön für dich sein, Mary“, sagte er. Er wandte sich ihr zu und küsste ihre Handfläche. Weich spürte sie seine Lippen durch den Handschuhstoff. „Alles sollte so sein, wie du es dir wünschst.“
    Ginny beendete das Lied, sprang von der Bank auf und stürmte wie ein kleines aufgeregtes Kind zu dem Tisch mit den Geschenken. „Na, was sagst du, Mary? Ist das nicht eine wunderbare Überraschung?“
    „Ja, das ist es“, sagte Mary.
    „Und es ist uns gelungen, es vor dir geheim zu halten“, sagte Ginny. „Sogar die Geschenke. Komm und sieh dir an, was wir besorgt haben. Die meisten habe ich selbst eingepackt.“
    Dominick hakte sich bei Mary unter und geleitete sie zu Ginny, die bereits in Samt und Satin gehüllte, mit Bändern verschnürte Geschenke sortierte. „Das hier ist von mir“, sagte sie und reichte Mary ein langes, flaches Päckchen. „Ich hatte nicht viel Zeit, aber ich hoffe, es gefällt dir.“
    „Ganz gewiss wird es mir gefallen“, sagte Mary, als sie die goldene Schleife löste. In der Packung lagen Lavendelsäckchen, auf die Ginny in sauberen Stichen ein verschnörkeltes M gestickt hatte, dazu ein mit Spitze gesäumtes Taschentuch. „Sie sind wunderschön, Ginny. Niemand kann so gut mit der Nadel umgehen wie du.“
    „Ich weiß doch, wie gern du Lavendel magst. Lady Amesby hat mir erlaubt, einige getrocknete Zweige aus ihrer Speisekammer zu verwenden.“ Stürmisch umarmte Ginny ihre Schwester. „Es tut mir aufrichtig leid, dass ich dir so viel Kummer bereitet habe, Mary. Ich hoffe, wir werden uns nie wieder zanken.“
    Mary glaubte zwar, dass sich dieser Wunsch nicht erfüllen ließe, da Ginny trotz ihrer unglückseligen Eskapade noch genauso temperamentvoll war wie eh und je. Aber ihre Liebe füreinander würde dafür sorgen, dass sie sich nach einem Streit auch immer wieder versöhnten. „Ich kann dir doch gar nicht böse sein, Ginny, wo du mir solch ein schönes Weihnachtsfest bereitet hast.“
    Ginnys Gesicht leuchtete vor Freude so strahlend wie die Flammen im Kamin. „Dann öffne dieses auch. Und dieses hier.“
    Zu später Stunde – die Geschenke waren ausgepackt, das Festmahl verspeist, der ausgelassene Tanz im Salon beendet und das Weihnachtsscheit fast zu Asche verbrannt – saß Mary am Fenster und hörte Ginny zu, die wieder Weihnachtslieder vortrug. Hinter der Scheibe fielen dicke weiße Flocken, die sich im Garten zu einer dichten Decke sammelten, so wie sie es sich gewünscht hatte. Vielleicht würde es ihnen nicht möglich sein, am nächsten Tag nach London zurückzukehren. Vielleicht konnten sie sogar bis zum Neujahr in Rose Cottage verweilen.
    Irgendwann aber würden sie zurückkehren müssen.
    Mary nahm einen Schluck Tee und lauschte Ginny, die gerade „Oh, Little Sweet One“
    anstimmte. Das Weihnachtsfest war wirklich wunderschön gewesen. Und es wird noch schöner, dachte sie, als sie Dominicks Spiegelbild im Fensterglas bemerkte. Er kam zu ihr herüber, sein Haar war von dem Tanz nach dem Dinner immer noch leicht zerzaust, das Krawattentuch hatte er gelockert.
    Er setzte sich ihr gegenüber und ergriff ihre Hand. Inzwischen hatte sie die Handschuhe abgelegt, und so streiften seine Finger ihre bloße Haut, als er ihr die Teetasse aus der Hand nahm, sie auf dem Tisch abstellte und ihr eine kleine, mit einem Band verschnürte Schachtel reichte.
    „Eines deiner Geschenke hast du noch nicht ausgepackt“, sagte er mit einem Lächeln, das ihr Herz zum Schmelzen brachte.
    „Du hast mir doch bereits einen Gedichtband gegeben“, sagte sie. „Und ich habe überhaupt kein Geschenk für dich.“

    „Oh Mary, glaube mir – du hast mir in diesen Weihnachtstagen bereits zahlreiche Geschenke gemacht.“ Er legte ihre Finger über die Schachtel. „Öffne es.“
    Behutsam löste sie die Schleife und hob den Deckel an. Auf schwarzen Samt gebettet lag ein Paar Amethystohrringe. Das

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