Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0700 - Para-Hölle Spiegelwelt

0700 - Para-Hölle Spiegelwelt

Titel: 0700 - Para-Hölle Spiegelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
links lila gepunktet. Oder war's umgekehrt?«
    Er zog Nicole weiter mit sich. »Falls uns Butler-William über den Weg läuft, kann der ja unsere Koffer aus Spooky Castle holen… und falls nicht, hat das ja noch jede Menge Zeit.«
    Das sah Nicole ebenso. Sie löste sich aus Zamorras Griff und drückte ihm die beiden staubig-alten Weinflaschen in die Hand, die sie bis jetzt getragen hatte. »Ich sollte doch Gläser und Korkenzieher holen«, erinnerte sie ihn, als er sie etwas erstaunt ansah. »Die Küche ist da.«
    Sie deutete in die entsprechende Richtung.
    »Ich gehe schon mal 'rauf«, sagte Zamorra und nahm Kurs auf die Treppe. Hoffentlich, dachte er, läuft uns jetzt nicht auch noch unser Drache über den Weg.
    Aber zumindest in dieser Hinsicht hatte er Glück.
    Der Drache war sorgsam angekettet und nicht in der Lage, sich aus eigener Kraft zu befreien!
    ***
    Pascal Lafitte war hinter der Tür stehen geblieben, durch die er gerade geschritten war. Er schloss sie nicht richtig, sondern spähte durch den verblieben Spalt und sah und hörte, was die beiden anderen sagten und taten.
    Irritiert schüttelte er den Kopf.
    Als Duval aus der Küche zurückkam und hinter Zamorra her die Treppe hinaufstieg, trat Lafitte wieder in die Halle. Ging bis zur Glastür, die nach draußen führte. Zamorras Lamborghini stand nicht mehr an seinem Platz. Das war der Beweis dafür, dass Lafitte keiner Halluzination unterlag.
    Zamorra war ins Dorf hinunter gefahren!
    Und Duval… sie war doch auch nicht unten im Keller gewesen.
    Lafitte suchte sie auf.
    »Was wollen Sie?«, fragte sie unfreundlich.
    Er zuckte zusammen. Wenn Zamorra nicht in der Nähe war, pflegten sie sich normalerweise mit »Du« anzureden. Ihre amourösen Abenteuer hinter Zamorras Rücken hatten zwangsläufig dazu geführt. Aber heute schien ihr eine Laus über die Leber gelaufen zu sein.
    »Glaub's oder glaub's nicht«, sagte er leise. »Aber ich bin gerade zwei Leuten begegnet, die ich verdammt gut kenne: Dem Professor und - dir!«
    ***
    Zamorra stoppte den Lamborghini vor dem besten und einzigen Gasthaus im Dorf, ließ den Wagen offen und trat die Tür zur Schankstube auf. Darüber hing das von einem Künstler gemalte Schild mit dem sinnigen Namen des Lokals - »Im Fass«.
    »Geschlossene Gesellschaft!«, bellte Mostache, der Wirt, ihm entgegen.
    »Sehe ich«, konterte Zamorra. »Wo ist der Pater?«
    Mostache griff nacheinander in Westen- und Hosentaschen, stülpte das Futter nach draußen. »Also, ich habe ihn nicht versehentlich eingesteckt…«
    »Sehr witzig.« Zamorra sah in die Runde. Nur ein paar Leute waren anwesend, senkten jetzt die Blicke. »Wo steckt der Knabe?«
    »Was wollen Sie von ihm?«
    »Er hat wohl wieder mal eine Predigt gehalten, die ich gar nicht lustig finden kann.«
    »Das kommt davon, dass Sie sich nie im Gottesdienst sehen lassen«, erwiderte Mostache. »Wenn Sie sich nur von Ihrem Spitzel berichten lassen, geht viel vom Wortwitz verloren. Raus jetzt, Zamorra.«
    »Willst du mir drohen. Weinpanscher?« Zamorra senkte die Brauen. »Du weißt hoffentlich, wen du vor dir hast.«
    »Einen aufgeblasenen Landadeligen in bester Tradition seiner verdammten Vorgänger. Ich habe Ihnen schon dreimal Lokalverbot erteilt, Zamorra. Wenn Sie jetzt nicht verschwinden…«
    Er griff unter die Theke. Seine Hand kam mit einer abgesägten Schrotflinte wieder hoch.
    Schneller als er war Zamorra. Seine linke Hand zuckte vor, bekam Mostaches Handgelenk zu fassen und schlug es auf die Tresenplatte. Die rechte Hand flog hoch und presste dem Wirt eine Pistolenmündung unters Kinn.
    Fünf Männer an den Tischen sprangen auf, breitschultrige Bauern, deren Muskelpakete zeigten, dass sie es gewohnt waren, hart anzupacken.
    »Der Weinpanscher wird mutig«, sagte Zamorra kopfschüttelnd. »Du, Mostache, richtest keine Waffe auf mich. Verstehen wir uns?«
    »Ich schicke Ihnen die Polizei auf den Hals«, warnte der Wirt ungerührt.
    »Nur zu.« Zamorra nahm die Pistole wieder zurück. »Nur zu, mein Bester. Aber vorher beantwortest du mir noch meine Frage. Wo ist der Pater?«
    »In der Kapelle, nehme ich an. Lassen Sie den Mann in Ruhe!«
    »Du siehst das falsch, Mostache. Er lässt mich nicht in Ruhe.«
    Zamorra wandte sich um und verließ die Gaststube.
    Mostaches Hand umklammerte das Gewehr. Der Wirt zitterte vor Wut. Er und Pater Ralph waren die Einzigen, die es riskierten, sich mit dem Herrn von Château Montagne anzulegen. Aber Mostache fragte sich, wie lange das

Weitere Kostenlose Bücher