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0700 - Para-Hölle Spiegelwelt

0700 - Para-Hölle Spiegelwelt

Titel: 0700 - Para-Hölle Spiegelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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kommandierte er.
    Die vier nickten einander zu. Einer lockerte die Pistole im Schulterholster.
    »Lebend will die Chefin sie«, erinnerte Lafitte. »Wenn ihr ein Massaker veranstaltet, können wir von Toten nichts mehr erfahren. Und vor allem, wer soll das ganze Blut aufwischen?«
    »Du bist fast schon so zynisch wie der Professor«, brummte einer der anderen Männer. Dann setzten sie sich in Bewegung. Pascal Lafitte folgte ihnen.
    Sicher wollte er dabei sein. Aber nicht direkt im Gefahrenbereich…
    ***
    »Hier stimmt was nicht«, sagte Nicole, die plötzlich keine Anstalten mehr machte, sich auszuziehen. Während Zamorra die erste der beiden Flaschen entkorkte, sah seine Gefährtin sich forschend in dem Zimmer um.
    Es war das gemeinsame Schlafzimmer; allerdings besaß Nicole noch eigene Räumlichkeiten, in die sie sich hin und wieder zurückzog, wenn sie allein sein wollte oder einfach nur Ruhe und Entspannung benötigte. »Wir sind hier falsch, chen. Das ist nicht unser Zimmer«, sagte sie. »Fällt dir eigentlich überhaupt nichts auf?«
    Zamorra zuckte zusammen.
    Er hatte nicht weiter auf die Einrichtung geachtet. Kurz aus dem Fenster schauen, dann die Jacke aus, die Schuhe beiseite gekickt, ein erwartungsvoller Blick auf die mit Gläsern und Korkenzieher eintretende Nicole… und dann hatte er sich um die Weinflasche gekümmert. Jetzt aber - »Tatsächlich«, entfuhr es ihm. »Das Bild fehlt.«
    An einer Stelle der Wand hing ein lebensgroßes Poster, das sie beide in zärtlich-wilder Umarmung auf dem Höhepunkt der Lust zeigte, vor einigen Jahren von einer australischen Fotografin aufgenommen. Statt dessen stand dort vor einer unsäglich gemusterten Tapete ein großer Topf mit einer noch größeren fleischfressenden Pflanze - beinahe eine Unmöglichkeit, es sei denn, diese Riesenpflanze stammte nicht von der Erde, sondern aus einer anderen Welt.
    »Das gibt es doch nicht! Wer hat denn in den paar Tagen unserer Abwesenheit hier… das ist doch eine Frechheit!«, knurrte der Dämonenjäger.
    »Ich glaube nicht, dass jemand etwas in diesem Zimmer verändert hat«, sagte Nicole leise. »Es muss etwas anderes sein. Wenn ich an Lafittes eigenartiges Verhalten denke… Es muss etwas ganz anderes sein! Aber was? Wo sind wir? Oder was ist passiert?«
    Langsam ging Zamorra zum Kleiderschrank, dessen Spiegeltüren ihm zeigten, was sich hinter ihm abspielte. Im gleichen Moment, als er eine der Türen öffnen wollte, um festzustellen, ob es auch da rätselhafte Veränderungen gab, wurde fast lautlos hinter den beiden Menschen die Zimmertür geöffnet.
    Nicole bekam es zu spät mit; auch sie hatte der Tür den Rücken zugewandt.
    Zamorra wirbelte herum.
    Aber da waren die vier Männer schon im Raum.
    Männer, die er noch nie im Château gesehen hatte. Auch nicht unten im Dorf. Sie waren ihm völlig fremd, aber sie benahmen sich, als gehörten sie hierher. Zwei packten Nicole. Das war ein Fehler. Auch wenn sie überrascht worden war, reagierte sie blitzartig und setzte einen der beiden mit einem Kung Fu-Hieb für eine Weile außer Gefecht. Der andere bekam erst einen Tritt gegen das Schienbein, dann einen Kniestoß dorthin, wo es ihm ganz besonders wehtat, aber ehe Nicole ihn ebenfalls mit einem wohldosierten Handkantenschlag betäuben konnte, vernahm sie das metallische Geräusch, mit dem Pistolen durchgeladen wurden.
    Die beiden restlichen Muskelmänner verließen sich nicht mehr auf ihre Körperkraft, sondern auf ihre Waffen.
    »Ganz ruhig bleiben. Nicht mehr bewegen. Sonst gibt es böse Löcher«, warnte einer von ihnen, ein Mann mit kurzem Stoppelhaar.
    Hinter ihnen tauchte Lafitte auf.
    »Was soll das werden, Pascal?«, fuhr Zamorra ihn an. »Vorhin diese blöde Bemerkung, und jetzt dieser Aufstand…«
    »Seht ihr?«, sagte Lafitte trocken. »Der echte Professor hätte mich nicht beim Vornamen genannt.«
    Zamorra und Nicole sahen sich an. »Der spinnt doch total!«, entfuhr es ihr. »Pascal, was soll das? Und was sind das für Leute, die du hier…«
    »Still«, sagte Lafitte. »Wir stellen hier die Fragen. Woher kommen Sie? Wer sind Sie? Wie haben Sie es geschafft, hier einzudringen?«
    Zamorra schüttelte den Kopf. Dann tippte er sich gegen die Stirn.
    Der ihm am nächsten stehende Muskelmann reagierte blitzschnell. Zamorra sah die Bewegung noch, sah das Bein hochfliegen, wollte auch noch danach greifen, aber obgleich er durchaus firm war in der Kunst der waffenlosen Selbstverteidigung, war er gegen diesen massigen

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