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0703 - Die Insel des Kopfjägers

0703 - Die Insel des Kopfjägers

Titel: 0703 - Die Insel des Kopfjägers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sequenz durchgezogen werden konnte, lag daran, daß hier Profis am Werk waren, das spürte man. Dick Travis gelang es, sich gut gegen den Ledermann zu verteidigen.
    Als der Angreifer durch einen Messerstich ›starb‹, waren alle zufrieden, und der Regisseur klatschte in die Hände. »Das haben wir im Kasten, Freunde. Ihr seid super gewesen.«
    Dick und der Ledermann halfen sich gegenseitig auf die Beine. Sie wußten, daß jetzt eine kurze Pause folgen würde, und die hatten sie auch verdient.
    In der Kantine fand sich die Crew wieder. Man redete über den Film, und Blake deutete bereits ein nächstes Projekt an, wobei er keine Auskünfte über den Inhalt gab.
    »Das soll eine Überraschung werden.«
    Gegen Mittag zogen sie auch die nächste Szene durch. Sie mußte allerdings mehr als zehnmal wiederholt werden, bis der Regisseur zufrieden war.
    Nach Abschluß des Drehtages waren alle doch ziemlich geschlaucht. Da gab es keine freundlichen Worte mehr, jeder aus dem Team wollte so schnell wie möglich verschwinden.
    Travis dachte nicht anders.
    Nur stand an diesem Abend kein Besuch in einem Lokal oder einer Schauspielerkneipe an, er würde sich seinem Bruder widmen und mit ihm noch einmal über gewisse Dinge reden, die Jason in letzter Zeit bedrückten und Angst machten.
    Eine sehr starke Angst, die schon zur Phobie geworden war, und Dick Travis fragte sich, ob Jason sich nicht besser in ärztliche Behandlung begab.
    Seine Zwangsvorstellungen hatten in den letzten Tagen stark zugenommen. Er fühlte sich von etwas Schrecklichem bedroht, das nicht von dieser Welt war, aber wenn er danach gefragt wurde, konnte er nicht sagen, was genau war. Er sprach dann von einer Wolke des Grauens, die über ihm hing und ihn irgendwann in einen Blutklumpen verwandeln würde.
    Genau das hatte er gesagt.
    Blutklumpen…
    Dick schüttelte sich, als er an den Vergleich seines Bruders dachte. Er mochte seinen Bruder, der vier Jahre jünger war als er. In der Kindheit waren sie immer zusammen gewesen, und der Ältere hatte den Jüngeren stets beschützt.
    Jason Travis war immer fröhlich und optimistisch gewesen, auch als er Melanie Gyle geheiratet hatte. In den ersten beiden Jahren hatte er sich nur unwesentlich verändert, später war diese Veränderung stärker geworden. Bei einem Gespräch mit Dick hatte Jason einmal den Namen seiner Frau sehr negativ erwähnt, war aber dann vom Thema abgewichen, ohne Details zu erwähnen.
    Erst Monate später hatte er voller Furcht von ihr gesprochen und auch erzählt, daß sie nur noch selten zu Hause war.
    Schließlich war die Angst immer stärker geworden, und eigentlich stand er dicht vor einer Explosion seiner Gefühle. Irgendwann würde es soweit sein, da drehte er durch.
    Bevor dies jedoch eintrat, wollte Dick seinen Bruder dazu überreden, sich in ärztliche Behandlung zu begeben.
    Er schaute auf die Uhr.
    Neben ihm saß Claudine, eine hübsche Rothaarige, die aus Frankreich kam und eine Nebenrolle in dem Streifen spielte. Sie hatte Dicks Blick bemerkt. »Du willst weg?« Sicherheitshalber umfaßte sie seinen Arm, weil sie dokumentieren wollte, daß er noch bleiben sollte, um den Abend mit ihr zu verbringen.
    »Ja, Schätzchen.«
    »Kannst du das nicht verschieben?«
    »Nein.«
    »Hach«, sagte sie und rückte von ihm weg. »Du bist immer so schrecklich direkt.«
    »Besser als umgekehrt.«
    »Ich weiß.«
    Travis stand auf. Er war der erste, der ging, verabschiedete sich von Burney Blake und versprach, am anderen Tag pünktlich zum Drehbeginn im Studio zu sein.
    Dick Travis fuhr einen schneeweißen Jaguar. Er liebte diesen Wagen über alles, der ihm tatsächlich manchmal wie ein Raubtier vorkam. Auch wenn der Verkehr in London einer kleinen Hölle glich, mit der U-Bahn fuhr er nicht.
    Außerdem wurde er zu leicht erkannt. Vor allen Dingen bei einem jüngeren Publikum gehörte er zu den Stars, die man einfach kennen mußte, und es gab nicht wenige Fans, die ihn anhimmelten.
    Natürlich blieb er mehr als einmal im Verkehr stecken, was ihn nicht sonderlich aufregte. Während der ›Fahrt‹ hörte er sonst Musik, doch an diesem Tag hatte er keine Kassette in den Recorder geschoben. Da ärgerten ihn auch die Staus, weil er den Eindruck hatte, daß jede Sekunde zählte.
    Er mußte zu seinem Bruder.
    Die beiden standen sich trotz der unterschiedlichen Karrieren sehr nahe. Der eine war für den anderen da. Dick spürte, daß Jason Hilfe benötigte, daß er in Not war, daß es Arger geben konnte, und da

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