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0707 - Der Arenakämpfer

Titel: 0707 - Der Arenakämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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angesehen und gewännen dadurch an Einfluß. Aber dem war nicht so. Da es Leticron und seinen Vertrauten nicht auf die Dauer verborgen bleiben konnte, daß die Baalols ihre Truppen verbotenerweise mit Rauschgift versorgten, würde das Gastspiel der Priester nicht sehr lange dauern.
    Mit unwiderlegbaren Beweisen aber würden die Überschweren endlich eine Handhabe haben, gegen die „Missionsstationen", der Baalol-Priester vorzugehen. Dadurch aber erreichte ich im Endeffekt, daß der Einfluß der Baalols auf die Unterdrückten erlosch.
    Solche Überlegungen behielt ich natürlich für mich. Der hiesige Oberpriester war selber schuld, wenn er nicht weiter dachte.
    Als ich den Turmbau erreichte, trat mir aus einem der Eingänge ein Mann entgegen, der in einen sandbraunen Kapuzenumhang gekleidet war. Ich erkannte in ihm den Unterpriester Gen-Laak.
    Er neigte den Kopf und sagte: „Der Segen des Hohen Baalol sei mit dir, Bruder Kalteen!"
    Ich winkte ihm zu und erwiderte: „Ich grüße dich, Gen-Laak. Ist Kun-Sool da?"
    „Der Hohepriester ist da, Bruder Kalteen", antwortete Gen-Laak, dann verzog er das Gesicht und meinte: „Warum gibst du mir nicht Bescheid, wie es sich für ein Mitglied der großen Báalol-Familie gehört?"
    „Weil ich nicht zu eurer Familie gehöre", erklärte ich. „Warum läßt du mich nicht in Ruhe? Ich bin nur ein armer Sklave, der versucht, seine Lebensqualität etwas anzuheben."
    Gen-Laak grinste.
    „Für einen ,armen Sklaven' trittst du aber sehr selbstbewußt auf, Kalteen."
    Ich lächelte nur und sagte: „Führe mich zu Kun-Sool, alter Junge." Wortlos Wandte sich der Unterpriester um und ging mir voran in den Turmbau.
    Die Korridore waren mit blauroten Wandteppichen geschmückt. Überall standen große weiße Stäbe; sie spielten eine wichtige Rolle bei den täglichen Riten der Baalols.
    Wir glitten in einem Antigravlift in die oberste erhaltene Etage, stiegen aus und gingen durch einen Saal, in dem zehn Priester auf dem Boden hockten, in geistige Konzentration versunken. Ich wußte, daß sie sich zu einem parapsychischen Arbeitsblock zusammengeschlossen hatten. Vielleicht beeinflußten sie mittels Hypnosesuggestion gerade eine einflußreiche Persönlichkeit, vielleicht aber absolvierten sie auch nur eine Übung.
    Hinter dem Saal lagen die Arbeitsräume des Hohepriesters.
    Er begrüßte seinen Untergebenen mit einem Kopfnicken. Mir reichte er die Hand.
    „Ich grüße dich, Kalteen!" sagte er. Im Unterschied zu Gen-Laak und anderen Unterpriestern hatte er längst eingesehen, daß ich nicht zu seiner Pseudoreligion zu bekehren war. Folglich unterließ er alle diesbezüglichen Versuche.
    „Ich grüße dich, Kun-Sool!" erwiderte ich.
    Gen-Laaks Gesicht verfärbte sich einen Stich ins Grünliche, als ich seinen Hohepriester wie einen gewöhnlichen Menschen anredete statt wie einen Halbgott.
    Der Hohepriester winkte seinen Untergebenen hinaus, dann wandte er sich wieder an mich und fragte: „Was führt dich heute zu mir, Kalteen?"
    Ich sagte es ihm, und er antwortete mir mit einer bejahenden Handbewegung.
    Nachdem wir noch verschiedene Einzelheiten geklärt hatten, verabschiedete ich mich von Kun-Sool und verließ die Station der Baalol-Priester.
     
    2.
     
    Als ich ins Jassich-Viertel zurückkehrte, brach gerade die Abenddämmerung herein.
    Die Straßen lagen nicht mehr so verlassen da wie am Tage.
    Einige Terraner, Frauen und Männer, kehrten von der Arbeit bei ihren Sklavenhaltern heim, und einige Kinder spielten relativ unbekümmert.
    Zwei schwerbewaffnete Überschwere gingen Patrouille. Sie blieben stehen, als sie mich sahen, denn sie kannten mich sowohl von Lagot Vermallon aus, als auch wegen meiner Tätigkeit als Anführer der Sekte des Ewigen Feuers.
    Seltsamerweise wurden diese Sekten, die die Ankunft des Vhrato verkündeten, von den Überschweren geduldet. Vielleicht hielten sie diese Betätigung für ein Ventil, das dem Abbau von Aggressionen diente.
    Einer der beiden Überschweren - er hieß, soviel ich wußte, Behan Macrallyn - winkte mich zu sich heran und sagte: „Du scheinst viel freie Zeit zu haben, Kalteen. Warum bist du nicht bei deinem Herren?"
    „Vermallon hat mir Urlaub gewährt", antwortete ich wahrheitsgemäß.
    „Warum?" erkundigte sich Macrallyn. „Ist deine alte Mutter krank?" Er grinste dabei.
    „Meine Mutter ist lange tot", sagte ich. „Vermallon hat mich beurlaubt, damit ich mich darauf vorbereiten kann, in der Arena zu kämpfen. Er will mich nämlich bald

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