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0707 - Der Arenakämpfer

Titel: 0707 - Der Arenakämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sklaven, auf die manche Überschwere auch bei den Arenakämpfen nicht verzichten wollten.
    Der Anblick allein war allerdings auch schon das Eintrittsgeld wert.
    Orlanda und Harun Griffith waren ein Gladiatorenpärchen, das wohl seinesgleichen suchte. Im Unterschied zu den meisten Kämpfern, die gezwungenermaßen in eine Arena stiegen, waren die beiden Zwillinge Profis, die schon viele Kämpfe ausgetragen hatten und bisher immer Sieger geblieben waren.
    Diesmal allerdings waren sie meiner Meinung nach am Ende ihrer selbstgewählten blutigen Laufbahn angelangt. Ihr Gegner war ein Tyr vom Extremplaneten Akruthon. Er ähnelte entfernt einem oxtornischen Okrill, war allerdings doppelt so groß und besaß drei Raubtierköpfe auf drei langen, sehr beweglichen Hälsen.
    Der Tyr stürmte in die Arena, blieb in der Mitte stehen und richtete seine drei Köpfe auf das Zwillingspärchen.
    Orlanda und Harun ernteten spontanen Beifall von den Zuschauern, als sie in die Arena tänzelten. Sie waren allerdings auch sehenswert und machten sehr geschickt eine Show aus ihrem Auftritt.
    Orlanda, groß, schlank und biegsam, trug außer ihrer bronzefarbenen Haut nur etwas Flitter auf den Brüsten und einen kleinen Lendenschurz, dessen Howalgonium-Fäden glitzerten und glänzten. Ihr Haar wurde durch einen bunten Riemen aus Schlangenleder zusammengehalten.
    Harun war noch etwas größer als seine Schwester und erheblich breiter in den Schultern. Seine dunkelbraune Haut glänzte, als wäre sie eingeölt, was sie wahrscheinlich auch war.
    Er trug eine enganliegende Hose aus dem irisierenden Leder der Ychtorn-Echsen, einen roten Gürtel mit handtellergroßer Schnalle und ebenfalls einen Lederriemen im Haar.
    Die Waffen der Zwillinge wirkten, wenn man ihren Gegner betrachtete, geradezu lächerlich.
    Orlanda besaß eine lange Peitsche aus hauchdünnen, zusammengeflochtenen Howalgoniumfäden, einen durchsichtigen kleinen Rundschild aus Panzertroplon und sechs Wurfmesser, die in Gürtelschlaufen steckten. Das war alles, und es war nichts, womit man einen Tyr töten konnte.
    Ihr Zwillingsbruder besaß noch nicht einmal einen Schild. Seine Bewaffnung bestand in einer etwa fünf Meter langen, federnden Stange aus Panzertroplon und einem Schwert, das ich für ein ehemaliges varganisches Schwert hielt, wie es bei diesem längst ausgestorbenen Volk, das ich aus Erzählungen Atlans kannte, zu rituellen Kämpfen mit echsenhaften Tieren verwendet worden war. Es mußte viele Jahrzehntausende alt sein, und ich fragte mich, wie Harun Griffith überhaupt an ein solches Schwert gekommen war.
    Meine diesbezüglichen Überlegungen brachen jäh ab, als der Tyr angriff.
    Das Ungetüm mit den drei Köpfen hatte als erstes Opfer Harun Griffith gewählt, und es griff mit einer Schnelligkeit an, die die meisten Zuschauer diesem plump wirkenden Tier wohl nicht zugetraut hatten.
    Aber Harun Griffith war noch schneller. Er wich dem Tyr blitzartig aus, dann beschrieb er mit der Panzertroplonstange einen Halbkreis, der den Sand und Staub der Arena hochwirbelte und dem Tyr sekundenlang die Sicht nahm.
    Orlanda blieb jedoch auch nicht untätig.
    Während der Tyr brüllend seine Köpfe schüttelte und versuchte, Harun wieder klar zu erkennen, ließ sie die Howalgonium-Peitsche mit unerwarteter Kraft vorschnellen. Die Schnur peitschte knallend über den Rücken der Bestie, hinterließ eine blutige Spur und zog sich ebenso schnell wieder zurück.
    Der Tyr wirbelte überrascht herum, stemmte seine Pranken in den Sand und wollte Orlanda anspringen.
    In diesem Augenblick stemmte Harun die Stange in den Boden und sprang in der Art eines Stabhochspringers in hohem Bogen über die Bestie hinweg. Dadurch tauchte er unverhofft zwischen Orlanda und dem Tyr auf.
    Die Bestie wollte ihre Sprungkraft im letzten Moment korrigieren, das heißt, so verkürzen, daß der Tyr Harun erreichte und nicht über ihn hinwegflog.
    Das gelang ihm aber nicht Er landete unbeholfen zwischen Harun und Orlanda, die allerdings ihre Positionen so rasch wechselten, daß der Tyr beim Aufprall eine völlig veränderte Lage vorfand.
    Schräg über mir ertönte ein Wutschrei.
    Ich brauchte mich nicht umzudrehen, um zu wissen, wer da seiner Wut, seiner Enttäuschung und seinem Zorn Ausdruck verliehen hatte.
    Es war Lagot Vermallon gewesen. Der Überschwere hatte auf meinen Rat hin eine Menge Geld auf den Tyr gesetzt, und nun sah es fast so aus, als würde er sein Geld verlieren.
    Ich wußte, daß ich nichts Gutes

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