0708 - Zwischenspiel auf Saturn
Durchsage, in der die drei Überschweren Tigentor, Barratill und Grammlond aufgefordert wurden, sich zu melden und waffenlos zu ergeben. Ihnen wurde gute Behandlung und eine faire Untersuchung zugesichert.
Zugleich wurden alle jagenden Touristen nachdrücklichst darauf hingewiesen, daß die drei Gesuchten nicht getötet werden durften.
Das Polizeischiff glitt dicht über die Oberfläche des Asteroiden dahin und landete dann in einiger Entfernung von dem Krater.
Auch die Gleiter gingen tiefer und setzten auf der anderen Seite auf. Insgesamt waren es zehn Touristen, die ihnen mit schußbereiten Waffen entstiegen und sich auf die Suche machten. Sie nahmen mit Recht an, daß der Kommandant des Behördenschiffes mehr wußte als sie.
Auch aus diesem kamen Überschwere, allerdings in der einheitlichen Polizeiuniform Saturns. Insgesamt waren es fünfzehn Beamte, die in jeder Hand eine Waffe hielten. Links den tödlichen Impulsstrahler, und rechts die schmaleren Narkosestrahler.
Das bedeutete, daß sie in erster Linie paralysieren wollten und nur im äußersten Notfall töten.
Grammlond kam zu Barratill gekrochen und teilte ihm mit: „Ich lese deine Gedanken, Vross, aber ich bin anderer Meinung als du. Auf keinen Fall dürfen wir unsere Fähigkeiten verraten, das würde alles zerstören. Ich weiß auch noch nicht, welche Erklärungen wir abgeben sollen, aber das beste wird sein, wir stellen uns dumm."
Barratill gab zurück: „Ich habe nicht daran gedacht, unsere Fähigkeiten zu verraten, ich überlegte nur, ob wir uns wehren sollen oder nicht? Ich fürchte, die Übermacht ist zu groß."
„Sie würden uns töten, aber auf der anderen Seite wollen sie uns lebendig. Sie sind mehr in der Zwickmühle als wir."
„Also Kampf?"
„Nein, besser nicht. Wir geben uns zu erkennen und fragen sie, was sie von uns wollen. Ertalons Anwesenheit können wir unbeschönigt erklären."
Barratill nickte und schaltete gleichzeitig seinen Interkom ein. Er vernahm sofort wieder die alles Aufforderung, die vom Schiff ausgestrahlt wurde, dazwischen die Gespräche der Polizisten und auch jene der Touristen.
Jeder konnte nun jeden hören.
Grammlond übernahm die Verhandlung, denn schließlich konnte er Fragen und Antworten nach den Gedanken einrichten, die er gleichzeitig empfing.
„Hier spricht Grammlond, einer der Touristen, die Sie suchen.
Was liegt gegen mich und meine Freunde Tigentor und Barratill eigentlich vor?"
Für lange Sekunden herrschte absolute Funkstille, bis der Schiffssender wieder mit seiner automatischen Durchsage begann. Er wurde mitten im Satz abgeschaltet.
„Grammlond, wo immer Sie auch sein mögen: stellen Sie sich!"
„Ich will erst wissen, was gegen uns vorliegt."
„Wir sind nicht berechtigt, Auskünfte zu erteilen. Die erhalten Sie vom Polizeikommandanten auf Saturn. Geben Sie Ihren Aufenthaltsort bekannt und erscheinen Sie ohne Ihre Waffen. Es wird Ihnen nichts geschehen, aber wir müssen Sie vorläufig festnehmen."
Inzwischen hatten sich die Touristen immer mehr dem Krater genähert. Jeden Augenblick konnten sie Barratill und Grammlond entdecken.
„Schicken Sie die Touristen fort!" forderte Grammlond die Polizei auf, denn in den Gedanken der Touristen las er Mordlust und den Willen, wenig Rücksicht auf die offiziellen Anordnungen zu nehmen. „Sie sollen verschwinden, dann kommen wir aus unserem Versteck."
Es folgte eine längere Diskussion, die schließlich damit endete, daß die Touristen sich der Polizei fügten und in ihre Gleiter zurückkehrten. Sie starteten jedoch nicht, sondern warteten noch ab, was weiter geschah. Wenn man sie schon um das Vergnügen gebracht hatte, eine spannende Jagd zu Ende zu bringen, wollten sie wenigstens Augenzeuge einer Verhaftung werden. Vielleicht gab es doch noch einen Kampf...
„Du weißt doch, was sie vorhaben. Werden Sie uns wirklich nicht gleich umbringen?"
„Sie werden uns paralysieren, sobald sie uns sehen können - aber das ist noch immer besser als sterben. In dieser Hinsicht also lügen sie, wenn sie uns jetzt versprechen, keine Waffen einzusetzen."
„Verfluchtes Pack!" schimpfte Barratill wütend, fügte dann aber hinzu: „Doch du hast recht. Vielleicht würde ich an ihrer Stelle ebenso handeln."
Sie schalteten ihre Funksprechgeräte wieder ein.
....wird es Zeit, daß Sie erscheinen, unsere Geduld ist lange genug strapaziert worden. Kommen Sie aus Ihrem Versteck!"
„Da ist noch eine Kleinigkeit, die wir Ihnen mitteilen müssen", zögerte
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