0710 - Hetzt den Drachen!
kann ja nicht immer und überall nackt herumlaufen«, konterte sie.
»Wirklich nicht?«, fragte Zamorra erstaunt. »Das ist aber sehr schade…«
»Ich mache das erst, wenn du mir mit gutem Beispiel voran gehst«, beschloss sie. »Aber vielleicht sollten wir uns jetzt erst mal um das kümmern, weshalb wir hier sind, nämlich Fooly zurück holen. Ich denke mal, er und seine Kidnapper - hm - Dragonnapper - waren auf jeden Fall hier und sind jetzt woanders. Folgen wir ihnen einfach.«
Zamorra hob die Schultern. Er lauschte dem Plätschern der Wellen der nahen Loire am Ufer. Wie Nicole hatte auch er erkannt, wo sie sich befanden. Blieb die Frage, wie Jack und Mawra mit Fooly hierhergelangt waren. Mit den Regenbogenblumen jedenfalls nicht!
Von dem Anker, den Jack gesetzt hatte, um jederzeit sich oder andere dorthin teleportieren zu können, ahnte er nichts. »Was, wenn sie auf einem anderen Weg von hier verschwunden sind statt durch die Blumen, etwa so, wie sie Fooly und sich aus dem Château entfernt haben?«
»Sie haben die Blumen benutzt«, behauptete Nicole energisch. »Der Chaos-Effekt ist Beweis genug. Komm, konzentrieren wir uns wieder auf Fooly. Dann gelangen wir dorthin, wo er jetzt ist!«
»Falls es nicht im gleichen Moment wieder einen Standortwechsel gibt…«
»So lange, wie wir jetzt hier gequasselt haben, fühlen sie sich dann an dem neuen Ort sicher und den erreichen wir trotzdem sofort ohne Umwege. Komm.«
»Wir sollten auf jeden Fall auf eine augenblickliche Konfrontation vorbereitet sein«, sagte Zamorra und aktivierte sein Amulett.
Nicole betrachtete es mit Argwohn. »Glaubst du, weil es zweimal Jacks Magie blockiert hat, kommst du auch künftig bei ihm durch? Im Château hat er mit uns gespielt. Ich bin ziemlich sicher, dass es Probleme geben wird.« Sie klopfte auf den EBlaster, der an der Magnetplatte ihres Gürtels haftete und auf »Betäubung« geschaltet war. »Ich verlasse mich lieber auf das hier.«
Zamorra verdrehte die Augen.
Gemeinsam benutzten sie die Regenbogenblumen und konzentrierten sich dabei auf Fooly.
Und erreichten ihr Ziel.
***
Jack na Tsehang ging zum BERG.
Noch in der Dunkelheit.
Er hatte sich kurz, aber herzlich von Mawra verabschiedet. Er brauchte nicht viel Zeit dafür. Er hatte einen Anker gesetzt, ehe er den BERG verließ, und so konnte er einfach dorthin teleportieren.
Einfach?
Zum ersten Mal spürte er einen Widerstand. Der Teleport dauerte länger als gewohnt, schien eine Ewigkeit zu währen, dieweil etwas an Jack zerrte und drängte und ihn zurückzuweisen schien.
Offenbar wollte der BERG nicht, dass Jack sich ihm auf diese Weise näherte. Er wollte sich nicht austricksen lassen…
Aber Jack hatte auch nicht noch einmal jene Strapazen auf sich nehmen wollen wie beim ersten Mal. Den Aufstieg, und die Rückkehr, bei der ihn jene Bestie verfolgt hatte, die ihm fast den Garaus gemacht hätte.
Diesmal war er schlauer gewesen.
Er nahm den kurzen, einfachen Weg.
Aber der BERG nahm es ihm übel. Zusätzlich zu der versuchten Zurückweisung fühlte Jack, wie der BERG ihm Kraft entziehen wollte. Weit mehr Kraft, als für eine Teleportation nötig war.
Wenn ich erst einer der FÜNF bin, werde ich das ändern, dachte er.
Schließlich kam er dort an, wohin er wollte.
Und unverzüglich begann er mit seiner Anrufung. Dass es noch dunkel war, spielte dabei keine Rolle.
Er hatte wieder seinen einfachen Stab mitgenommen, stieß ihn senkrecht gegen die Erde. Und rief die FÜNF, die Vier waren - noch…
»Valk! - Minou! - Phönx! - Nix!«
»Falke der Dämmerung! Ich, Jack na Tschang, rufe dich! - Minotaurus der Kraft! Ich, Jack na Tschang, rufe dich! - Phönix des Lebens! Ich, Jack na Tschang, rufe dich! - Nixe der Sehnsucht! Ich, Jack na Tschang, rufe dich!«
Wieder wirbelte der Stab wie ein Propeller. Diesmal war Jack darauf vorbereitet. Der fünfzackige Stern, in dessen Mittelpunkt der Hexer stand, bildete sich diesmal wie von allein.
Falke, Minotaurus, Phönix und Nixe entstanden aus dem Nichts, die Familiari der vier mächtigen Hexer, deren fünfter Jack werden wollte.
»Ich bin wieder hier«, verkündete der schwarzhaarige Magier überflüssigerweise. »Ich habe meinen Familiaris gefunden.«
»Dann zeige ihn uns«, verlangte der Minotaurus.
Jack lachte. »Ihr könnt ihn doch sehen«, wusste er.
»Wir sehen, was du mitbrachtest von deiner Suche und nicht mit hierher zum BERG brachtest«, sprach der Falke. »Aber wir sehen deinen Familiaris
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