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0711 - Die Unendlich-Denker

Titel: 0711 - Die Unendlich-Denker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Stadt an die Sandburg eines Kindes", sagte Gucky.
    Er fand diesen Vergleich überaus treffend, wenn er auch nicht sicher war, daß Icho Tolot ihn verstand. Hatte der Haluter überhaupt schon einem Kind beim Bauen einer Sandburg zugesehen?
    Gucky hatte. Und zwar war es Mike, Perry Rhodans Sohn, gewesen, dem er dabei sogar schon einmal geholfen hatte, als er sechs oder sieben Jahre alt gewesen war.
    Der feine Sand hatte nicht viel Möglichkeiten und Spielraum für die Phantasie eines Kindes offengelassen, kompliziertere Formen waren nicht zu realisieren gewesen, weil der Sand keine Festigkeit und keine Tragfähigkeit besaß, und wenn er austrocknete, fielen selbst die einfachsten Türme und Bögen zusammen.
    Und ähnlich unkompliziert, ja, primitiv waren diese Gebäude.
    Sie schienen wie aus Sand gebaut - zumindest was die Formen betraf.
    Viel Einfallsreichtum und handwerkliches Geschick hatten die Erbauer nicht bewiesen. Die Gebäude waren durchwegs klobige Quader, manchmal ineinander verschachtelt.
    Man war sogar versucht zu vermuten, daß diese Gebäude gar nicht erbaut, sondern aus dem Boden gestampft worden waren.
    Die Straßen dazwischen hätten ausgebaggert sein können, ebenso wie die Räume in diesen unförmigen Gebilden womöglich herausgehauen waren.
    Fenster und Türen - einfache, rahmenlose Öffnungen - waren wahllos in die Wände geschlagen worden. Von irgendwelcher Architektonik keine Spur. Von Ästhetik erst gar nicht zu reden, und nicht einmal auf geometrische Richtlinien war Rücksicht genommen worden. Diese Stadt war nicht geplant worden - sondern eben wie die Sandburg eines ungeschickten Kleinkindes unter tolpatschigen Händen gewachsen.
    „Sieht aus wie das Ergebnis eines Wettbewerbs geistesgestörter Baumeister", sagte Gucky schaudernd. „Ich kann mir kein Lebewesen vorstellen, das sich hier wohl fühlt.
    Selbst wenn es nur Zweckbauten sind und man sie unter entsprechenden Kriterien beurteilen will, können diese Gebäude ihren Zweck nicht erfüllen."
    „Vielleicht waren die Baumeister dieser Stadt, obwohl sie ihr Bestes gaben, nicht in der Lage, auf dem Gebiet der Baukunst mehr zu leisten."
    „Du meinst, es handelt sich um primitive Eingeborene?" Gucky schüttelte den Kopf. „Warum sollten sich dann die Laren mit ihnen einlassen? Es kann kein Zweifel bestehen, daß die SVE-Raumer hier gelandet sind. Die Ebene dort hinter dieser Stadt, das muß der Raumhafen sein, wenn mir dieser Ausdruck gestattet ist. Das Landefeld für die SVE-Raumer ist so primitiv wie diese Siedlung selbst. Einfach aus dem Boden gestampft. Es gäbe natürlich noch eine andere Möglichkeit. Die Laren könnten diese primitiven Gebäude als Tarnung benutzen."
    „Unwahrscheinlich", behauptete Tolot. „Für ein technisiertes Volk ist es keine Schwierigkeit, die hyperenergetischen Anlagen anzupeilen, wie wir selbst gesehen haben. Und vor einem unterentwickelten Volk brauchen die Laren ihre Anlagen nicht zu verstecken. Als ich vorhersagte, die Erbauer dieser Stadt hätten ihr Bestes gegeben, meinte ich nicht, daß sie auch auf anderen Gebieten so untalentiert sind."
    „Jetzt weiß ich, was du meinst, Tolotos", sagte Gucky. „Die Fremden können auf anderen Gebieten Genies sein, ohne auch gute Baumeister sein zu müssen. Geoffry Waringer, zum Beispiel, schüttelt nur so seine hyperphysikalischen Erfindungen aus dem Ärmel. Aber er hätte wahrscheinlich Schwierigkeiten, einen Nagel einzuschlagen. Und die Fremden könnten irgendein Talent besitzen, das den Laren zugute kommt. Damit könntest du den Nagel auf den Kopf getroffen haben, Tolotos."
    Gucky sah, wie sich der breite Mund des Haluters verzerrte, und er befürchtete das Schlimmste. Da brach Icho Tolot auch schon in donnerartiges Gelächter aus.
    „Um Himmels willen, beruhige dich wieder!" herrschte Gucky ihn an. „Willst du denn, daß der ganze Planet auf uns aufmerksam wird?"
    Icho Tolot verstummte, wenn es ihn auch einige Mühe zu kosten schien, sein Lachbedürfnis zu unterdrücken.
    „Entschuldige, Kleiner", sagte der Haluter. „Aber es ist wirklich zu komisch, daß du meinst, ich - als Haluter - könne einen Nagel auf den Kopf treffen, während du Waringer diese Fähigkeit absprichst."
    „Und das fandest du wirklich so lustig?" staunte Gucky.
    Er versuchte nun schon seit einigen Jahrhunderten, den seltsamen Humor der Haluter zu ergründen. Doch das würde ihm wohl nie gelingen.
    „Ich werde mich bemühen, keine Witze mehr zu machen", versprach Gucky und

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