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0712 - Am Rand der 7. Dimension

Titel: 0712 - Am Rand der 7. Dimension Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verbrennt Herz und Lunge. Dann ergeben sich doch Fragen, die niemand mehr beantworten kann, wenn wir Wirkung und Ursache umkehren."
    „Das meinte ich. Wie sollten die Ereignisse ablaufen? Fällt der Mann tot um, obwohl er organisch noch völlig unverletzt ist?
    Erste Ursache seines Endes wäre doch der Schuß. Wird dieser nicht abgegeben, dann... ach, lassen wir das. Diese Fragen ergeben keinen Sinn. Die Kausalität muß Grundlage unseres Denkens bleiben, sonst können wir gleich die Reise zur Hölle antreten." Er deutete mit dem Daumen auf den Panoramaschirm. „Ich hoffe, daß wir einen Sauerstoffplaneten finden, auf dem wir unsere Vorräte auffüllen können. Bleiben Sie in der Zentrale, ich will mir den Mann ansehen, der durch den Transmitter gekommen ist."
    Er eilte hinaus und wechselte in den Transmitterraum hinüber.
    Er erreichte ihn gerade, als Peta Alahou ihn mit der Leiche verlassen wollte.
    „ Wohin, Doc?" fragte er.
    „Ins Medocenter, Commander. Ich will die Leiche genau untersuchen."
    „Das können Sie später tun. Jetzt werden Sie anderweitig gebraucht. Wir nähern uns einem Sonnensystem. Ich möchte, daß Sie es genau unter die Lupe nehmen, bevor wir ihm allzu nahe kommen. Ich möchte keine neue Überraschung erleben."
    „Gut, Major, ich werde den Toten ins Medocenter bringen und ihn dort liegen lassen, bis ich Zeit für ihn habe."
    „In Ordnung, Doc. Machen Sie mir Meldung, sobald Sie mir etwas Wichtiges sagen können."
    „Sie können sich auf mich verlassen, Professor."
    „Professor? Was soll das, Doc? Spinnen Sie?"
    „Wieso? Sie nennen mich doch auch Doc, obwohl ich kein Mediziner bin."
    Major Jegontmarten verzog das Gesicht.
    „Für derlei Scherze habe ich zur Zeit keine Antenne, Doc."
    Der Astronom setzte zu einer Gegenbemerkung an, unterdrückte sie jedoch. Er blickte auf den Greis, der auf einer Antigravplattform lag. Major Jegontmarten trat näher an ihn heran.
    „Das ist er?" fragte er, obwohl er sich dessen bewußt war, wie überflussig diese Worte waren. Alahou verzichtete auch auf eine Antwort. Er schob sich eine Pfeife in den Mund und stopfte sie mit einer Hand. Sie entzündete sich von selbst, als er leicht am Kolben der Pfeife drehte.
    Jegontmarten preßte die Lippen zusammen. Er hatte das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Der Tote erinnerte ihn an jemanden, doch er wußte nicht, an wen. Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken. Er wandte sich ab und eilte davon.
    Doc Alahou zog einige Male kräftig an der Pfeife und produzierte blauen Dunst. Leise vor sich hin fluchend, schob er die Trage weiter. Jetzt beeilte er sich, denn eine neue Aufgabe wartete auf ihn. Auf sie freute er sich. Er war Astronom aus Leidenschaft. Nichts faszinierte ihn mehr als sein Spezialgebiet.
    Er stellte den Toten im Medocenter ab und begab sich sofort in seine Arbeitsräume. Mit einigen Knopfdrücken setzte er seine Apparate in Betrieb. Mehrere Bildschirme leuchteten auf. Alahou merkte nicht, daß seine Pfeife erlosch. Er ließ sich in einen Sessel sinken und betrachtete die rote Sonne.
    Ihm als Astronom fiel sofort auf, daß sich nur wenig Sterne in diesem Bereich der Kleingalaxis Balayndagar befanden. Ortungsund Beobachtungsgeräte lieferten erste Daten. Die interstellare Materie war auffallend dünn verteilt. Die Helligkeit des roten Riesen war beträchtlich kleiner, als Alahou aufgrund der anderen Daten erwartet hatte. Die Infrarotsensoren zeigten eine deutliche Strahlung in der Nähe der Sonne an.
    Der Astronom nahm einige weitere Schaltungen vor und beobachtete die Oszillographen. Kurz darauf nickte er, als habe er nichts anderes erwartet.
    Das Türschott öffnete sich. May Ennis trat ein.
    „Störe ich Sie, Doc?"
    „Mich stört heute gar nichts, May."
    Sie setzte sich neben ihn in einen freien Sessel.
    „Hat es Sie mal wieder gepackt?" fragte sie verständnisvoll lächelnd. Sie deutete auf die Ortungs- und Beobachtungsschirme. „Was ist mit dieser roten Sonne? Ich sehe nichts Ungewöhnliches."
    „Das ist auch nicht möglich" entgegnete er geheimnisvoll und setzte seine Untersuchungen fort. „Ich habe gerade festgestellt, daß wir einem wahren Hagel von Röntgenstrahlung ausgesetzt sind. Natürlich wird diese hochenergetische Strahlung von den Schutzschirmen unschädlich gemacht."
    „Dann ist sie doch nicht so wichtig. Oder doch?"
    „So etwas kann nur jemand sagen, der von astrophysikalischen Dingen keine Vorstellung hat." Er warf das lange Haar mit einem Rucken

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