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0719 - Fluchtpunkt Ovarons Planet

Titel: 0719 - Fluchtpunkt Ovarons Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die äußeren Schotte öffnen würden. Ich blickte auf die Bildschirme. Die Schleuse war hell erleuchtet, so daß wir alles erkennen konnten. Plötzlich schoß das Wasser mit ungeheurer Wucht in die Schleuse.
    Ich verspürte ein eigenartiges Gefühl in der Magengegend. In der Theorie war mir alles klar gewesen. Nun aber sah alles doch ein wenig anders aus. Ich verfolgte, wie die Schleusenkammer sich mit Meerwasser füllte. Die Flut ergoß sich rasend schnell über die PHARAO. Noch niemals zuvor hatte ich mich in einem Raumschiff befunden, das vom Grund des Meeres starten sollte.
    Obwohl mir der nüchterne Verstand sagte, daß die Lemurer sehr wohl gewußt hatten, was sie taten, stiegen Zweifel in mir auf. Die Hülle des Schiffes würde dem gigantischen Wasserdruck standhalten. Das war mir klar. Ich fragte mich jedoch immer wieder, ob die PHARAO schon unter Wasser wirklich genügend beschleunigen konnte. Das Schiff mußte vom Grund des Meeres an voll durchstarten. Verzögerungen durfte es nicht geben, denn die robotischen Beobachtungsstationen, die sich in Umlaufbahnen um die Erde befanden, würden das Schiff schnell erfassen.
    Von da an würden nur noch Sekundenbruchteile vergehen, bis Nathan auf Luna informiert war. Dann mußte die Reaktion der Aphiliker auf den Raumschiffen erfolgen.
    Rik Radik legte mir die Hand auf die Schulter. Ich hatte nicht bemerkt, daß er hinter mich getreten war. Ich blickte zu ihm hoch. „Keine Sorge, Attra", sagte er selbstsicher. „Wir werden es schaffen. Die PHARAO wird in einer phantastischen Fontäne aufsteigen. Schade, daß die Aphiliker für die Schönheit eines solchen Ereignisses keinen Sinn haben. Ich würde einen solchen Start gern einmal beobachten."
    Alle Zweifel schwanden. Ich wandte mich den Bildschirmen wieder zu, als ich sah, daß der Kommandant zu Roi Danton hinüberging. Sekunden später meldete Ern Better, unser Erster, daß die PHARAO startbereit war.
    Roi Danton verließ die Zentrale und kehrte wenig später mit vier jungen Damen zurück. Sie waren von Ovarons Planet zur Erde gekommen, um uns auf die Nöte der Bevölkerung dieser Welt aufmerksam zu machen. Danton wollte ihnen ermöglichen, den Start der PHARAO von der Kommandozentrale aus zu verfolgen.
     
    *
     
    Bericht Oppouthand: „Was soll das?" fragte Auloff Orloff bestürzt.
    Ich hob den Impulsstrahler noch etwas höher und zielte auf seine Brust. „Das wissen Sie recht gut", erwiderte ich. „Sie haben uns lange genug getäuscht. Raffiniert waren Sie, Orloff, aber es hat doch nicht gereicht."
    Er breitete die Arme aus und lächelte ungläubig. In seinen Augen flackerte ein eigenartiges Licht. „Sie wollen doch nicht behaupten, ich sei ein Aphiliker?"
    „Genau das will ich. Sie werden das nicht begreifen, Orloff. Für einen Menschen, der keine Gefühle kennt, ist menschlisches Verhalten nicht erkennbar."
    „Felik, sagen Sie etwas", bat er und wandte sich an meinen zweiten Assistenten, während sich sein Gesicht seltsam veränderte. Orloff hatte erkannt, daß er ausgespielt hatte. Todesfurcht überkam ihn. „Oppouthand dreht durch. Wollen Sie zulassen, daß er mich abknallt wie einen tollwütigen Hund?"
    Felik Fretts schwieg. Er blickte Orloff mit verengten Augen an. Der Aphiliker konnte sich kaum noch beherrschen. Die namenlose Angst vor dem Tod schien ihn in ein Tier zu verwandeln. Unwillkürlich wich ich einen Schritt zurück. In solchen Momenten muß man mit allem rechnen. Orloff würde kämpfen, davon war ich überzeugt. „Sie haben übertrieben, Orloff. Noch können wir ein herzliches Lachen von einem gekünstelten unterscheiden", erklärte ich. „Was haben Sie vor?" fragte er mich. „Ich werde Sie Mr. Bull übergeben.
    Er weiß am besten, was man mit einem Aphiliker macht."
    „Sie sind wahnsinnig geworden, Oppouthand", sagte Orloff. „Wenn ich könnte, würde ich Sie ohrfeigen.
    Vielleicht kämen Sie dann zur Vernunft. Felik, helfen Sie mir."
    „Ich habe Sie schon lange im Verdacht gehabt", erklärte Fretts. „Von mir können Sie keine Hilfe erwarten."
    Auloff Orloff wirbelte herum. Er rannte auf den eingeschalteten Transmitter zu, der auf ein anderes Gerät innerhalb von Porta Pato programmiert war. Meine Waffe ruckte hoch, doch ich schoß nicht. Im letzten Moment begriff ich, daß, wenn ich das Feuer eröffnete, ich gleichzeitig unseren besten und zuverlässigsten Transmitter zerstören würde. Ein Treffer wäre unvermeidlich gewesen. Allein die frei werdende Hitze hätte die

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