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0719 - Fluchtpunkt Ovarons Planet

Titel: 0719 - Fluchtpunkt Ovarons Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aber es nicht schafften. Ich sah, daß einige von ihnen schreien wollten, doch ich vernahm keinen Laut. Qualvoll schien sich die Zeit zu dehnen, bis ich endlich erleichtert erkannte, daß unsere erste Aktion ein voller Erfolg war.
    Wir hatten die Transmitterbesatzung vollkommen überrumpelt, ohne daß ein Alarm ausgelöst worden wäre. „Das besagt gar nichts", stellte Bully nüchtern fest. „Machen Sie sich keine falschen Hoffnungen. Noch haben wir praktisch nichts erreicht."
    Ich fing mich. Es gelang mir, unsere Situation etwas nüchterner zu sehen. „Sopper, stellen Sie fest, wo wir sind", befahl Reginald Bull.
     
    4.
     
    Bericht Attra Rauent: In der Zentrale der PHARAO herrschte angespannte Ruhe.
    Wir wußten, daß die Aktion Nathan angelaufen war. Nun wußten wir warten, bis das Zeichen für unseren Start kam.
    Roi Danton unterhielt sich leise mit den vier Mädchen von Ovarons Planet. Gnaden Wennein kam zu mir.
    Als er vor mir stand, befanden sich unsere Augen in gleicher Höhe, obwohl ich in einem relativ niedrigen Sessel saß. Er strich sich bedächtig über den fast kahlen Schädel. Sein Mund verzog sich zu einem genüßlichen Lächeln. „Mensch, Attra", sagte er, und seine Augen leuchteten auf. „Können Sie sich vorstellen, wie das ist? Ein ganzer Planet voller Weiber. Mann, das ist das Paradies."
    „Meinen Sie?"
    „Tun Sie nicht so distanziert, Attra. Ich höre Sie schon Süßholz raspeln. Sie werden einer der ersten sein, der sich auf die Jagd begibt."
    „Ich gehöre zur Mannschaft der PHARAO und werde voraussichtlich keine Chance haben, mich auf Ovarons Planet zu amüsieren. Sie aber werden..."
    „Ich werde! Darauf können Sie sich verlassen, Attra!"
    „Wirklich? Wenn Sie sich nur nicht täuschen."
    Forschend blickte er mich an. „Was wollen Sie damit sagen, At-- tra?"
    „Oh, ich erinnerte mich gerade daran, daß Sie verheiratet sind."
    „Ach so. Ich dachte schon, Sie meinten etwas Ernstes. Mann, haben Sie mir einen Schreck eingejagt."
    „Dann glauben Sie also, daß Ihre Frau nichts dagegen hat, wenn Sie auf Ovarons Planet bleiben?" Er lachte. „Sie würde mich totschlagen, wenn sie wüßte, was ich dort treiben werde. Aber glücklicherweise bin ich in der PHARAO, und sie ist in Porta Pato. Das ist genauso, als wäre ich bereits auf Ovarons Planet."
    Er stemmte eine Faust lässig in die Seite und versuchte, seinem Gesicht einen überlegenen Ausdruck zu verleihen. Er erwartete offensichtlich, daß ich ihm meine Hochachtung für einen Streich aussprach, den er für gelungen hielt. „Sagen Sie mal, Gnaden, tun Sie nur so, oder wissen Sie es wirklich nicht?"
    „Was sollte ich wissen?"
    „Nun, wir haben eine kleine Umbesetzung in der Mannschaft gehabt."
    „Ja und? Was geht das mich an."
    Ich ließ ihn noch ein bißchen zappeln. Seine Selbstsicherheit zerbrökkelte, und seine Augen wurden ganz schmal. „Der Kommandant erhielt in letzter Minute einen Antrag aus Porta Pato. Dort benötigte man Dr. Ephet Kistz. Er wurde abberufen. Und dafür kam eine Frau an Bord. Ich dachte, das wüßten Sie?"
    Er blickte mich an, als hätte ich ihm soeben mitgeteilt, Ovarons Planet wäre geplatzt. „Attra", stöhnte er erblassend. „Wollen Sie mich umbringen?"
    „Gnaden, was ist denn mir Ihnen? Ich dachte, Sie seien glücklich verheiratet, und Sie würden sich freuen, wenn..."
    Er wippte nervös auf den Fußballen und versuchte, etwas zu sagen. Doch es kamen nur einige unverständliche Laute über seine Lippen. „Mei... meine Fra ... Frau an Bord", brachte er schließlich heraus. „Da... das halte ich nicht aus."
    Er kehrte wankend zu seinem Platz an den Funkgeräten zurück. Ich glaubte, spüren zu können, wie weich ihm die Knie geworden waren. Nur mit Mühe blieb ich ernst. Gnaden Wenneins Träume von großartigen Liebesabenteuern schienen endgültig beendet zu sein. Ich ahnte jedoch bereits, daß er noch nicht aufgeben würde. Auf Ovarons Planet würde er mit Sicherheit einen Ausbruchsversuch machen, vorausgesetzt, er war bis dahin noch nicht in den Armen seiner besseren Hälfte zerquetscht worden.
    Gnaden kam noch einmal zu mir. Er schluckte mühsam und machte mehrere Anläufe, bis es ihm endlich gelang, ein paar Worte herauszubringen. „Wo ist sie?"
    „Auf Deck 7." .„Könnte sie in die Zentrale kommen?"
    „Ausgeschlossen. Dazu ist sie nicht berechtigt." Er atmete sichtlich auf. „Dann werde ich hierbleiben", erklärte er. „Ich werde die Zentrale nicht verlassen."
    Er ging zu seinem Platz

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