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072 - Das Horror Palais von Wien

072 - Das Horror Palais von Wien

Titel: 072 - Das Horror Palais von Wien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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vorgekommen, als wäre er höchstens eine Stunde in dem
Raum eingesperrt gewesen. Kunaritschew wirbelte herum und starrte wieder in das
unheimliche Zimmer. In der pulsierenden Schwärze des langen Saales nahm er
konturenlose Bewegungen wahr. Sie kamen jedoch nicht näher. Der Spuk war auf
diesen Raum begrenzt. »Wunderbar«, sagte er schnell, und lehnte die aus den
Angeln gerissene Tür oberflächlich wieder an. »Dann haben wir wenigstens den
Rücken frei. Statten wir unserem Freund Rakow einen Besuch ab, Peter. Ich nehme
an, daß er erstaunt sein wird, wenn wir auftauchen. Seine Überraschung sollten
wir uns zunutze machen. Wir haben beide eine Rechnung mit ihm zu begleichen.«
    Sie
liefen durch endlose Korridore, blieben auf der Etage und begaben sich in den
Nordflügel des Palais, der gleichzeitig Teil eines bewohnten Mietshauses war.
Drei Minuten später standen sie vor der Tür, hinter der Rakow mit seiner
gefährlichen Freundin lebte. Die beiden PSA-Agenten hatten sich darauf
verständigt, wie sie vorgehen wollten. Sie hatten sich zwei Pläne
zurechtgelegt. Kunaritschew prüfte erst, ob die Tür verschlossen war, um
festzustellen, welchen Plan sie in die Tat umsetzen konnten. X-RAY-7 bewegte
vorsichtig den Drehknopf. »Nicht abgeschlossen, Peter!«
    Rakow
und seine Gefährtin fühlten sich sicher in diesem Haus. Iwan stieß die Tür
vollends auf. In der Wohnung dahinter war es dunkel bis auf den unruhigen,
schwachen Schein von Kerzenflammen. Vor ihnen flog förmlich eine Gestalt herum. »Sie sind frei, verdammt!« Das war Rakow. Und dann ging es auch schon
Schlag auf Schlag. Ein großer Schatten flog Kunaritschew entgegen. Instinktiv
erkannte der PSA-Agent, daß die Hand seines Gegners in die Höhe kam…
    Der
Smith & Wesson Laser! Sein Gedanke und die Aktion waren eins. Der gleißende
Lichtstrahl zerschnitt das Dunkel in dem Moment, als Iwan Kunaritschew sich
auch schon fallen ließ. Er hechtete auf den Schützen zu. Der Laserstrahl jagte
lautlos über ihn hinweg, passierte die Tür und den breiten Korridor und bohrte
sich in die Bogendecke. Verputz rieselte herab. Zu einem zweiten gezielten
Schuß kam Boris Rakow nicht mehr. Kunaritschew riß ihn mit einem einzigen Ruck
zu Boden. Die Rechte des PSA-Agenten flog herum und knallte wie ein Stock gegen
den Arm des Schützen. Da war auch Pörtscher schon heran und fing die Laserwaffe
auf.
    Rakow
kämpfte verbissen und mit der Kraft eines Menschen, der verzweifelt ist und
seine Felle davonschwimmen sieht. Er lag mit Kunaritschew im Clinch. Die beiden
Männer gerieten während des Kampfes auf den Korridor, während Pörtscher in die
Wohnung rannte. Er sah, wie ein Schatten verschwand, hörte, wie eine Tür
zugeschlagen wurde, und stand im Zwielicht der Kerzenbeleuchtung plötzlich
einer Gestalt gegenüber: Eine Frau im rüschen- und paillettenbesetzen
Ballkleid! Die Frau war uralt und stürzte ihm tot und eiskalt in die Arme.
     
    ●
     
    X-RAY-7
riß Rakow herum. Der entflohene Häftling war zäh und stark, kein leichter
Gegner, sein Haß auf Kunaritschew verlieh ihm in diesen alles entscheidenden
Minuten Bärenkräfte. Nur eine Sekunde verlor Iwan die Kontrolle
über die Bewegung seines Gegners. Rakow nutzte dies sofort aus. Er rollte
herum, war im nächsten Moment flink auf den Beinen wie ein Wiesel und sprintete
los. Kunaritschew jagte hinter ihm her. Die schweren Absätze der Männer
knallten auf den steinernen Boden, und die dabei entstehenden Geräusche hallten
geisterhaft durch den langen Korridor. Rakow stürmte der Treppe nach unten
entgegen und suchte sein Heil in der Flucht. Da wurde die Tür aufgerissen, und
ein Mann erschien auf der Bildfläche.
    Er
war groß, blond, braungebrannt und nahm zwei Stufen auf einmal, als er auf den
ersten Blick erkannte, was hier los war.
    »Towarischtsch!« strahlte Iwan Kunaritschew, dessen Blick über das Treppengeländer
ging. »Das gibt ein wahres Fest, wie mir scheint. Nun ist die Skatrunde
perfekt. Den Falschspieler hier erwische ich schon… lauf den Korridor nach
hinten weiter, letzte Tür rechts… die steht offen… da muß die Hexe Marina noch
ihre Koffer packen… Pörtscher ist dort… er braucht vielleicht Hilfe.«
    Dies
alles schrie Kunaritschew noch, während er dem Flüchtling nachsetzte, der über
die Treppe nach oben stürmte, um Larry Brent nicht in die Arme zu laufen.
Keuchend jagte Rakow nach oben, Etage nach Etage. Iwan Kunaritschew blieb ihm
dicht auf den Fersen. Larry Brent raste wie von Furien

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