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0722 - Eine Botschaft für Ovaron

Titel: 0722 - Eine Botschaft für Ovaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Keltraton und Tarjighon fühlten sich davon ergriffen. Ihre Stirnen bedeckten sich mit Schweiß.
    Schließlich mußten sie dem Drängen ihrer Reittiere nachgeben und sich wieder zurückziehen.
    Am Fuß des Felsbuckels blieben sie stehen. „Wir haben uns überhaupt nicht umgesehen", stellte Keltraton fest. „Ja, wir haben nur auf das verwünschte Adeptenzeichen gestarrt", gab Tarjighon zu. „Damit hat der Bann seinen Zweck doch erfüllt. Wir waren zwar auf dem Hügel, aber wir haben keinen Nutzen davon gehabt."
    Sie zuckten erschrocken zusammen, als ein dumpfes Grollen ertönte. Dann blickten sie sich in die Gesichter. „Der Asgurd!" flüsterte Tarjighon.
    Die beiden Männer schwangen sich in die Sättel, nahmen ihre Wurfspeere in die Hände und schauten sich aufmerksam um, während ihre Vorians sich auf der Stelle drehten.
    Abermals ertönte das dumpfe Grollen. „Er muß hinter dem Hügel sein", stellte Keltraton fest. „Ich schlage vor, du reitest nach links und ich reite nach rechts. Wer dem Asgurd zuerst begegnet, kehrt um und lockt ihn hinter sich her, dann löst der andere ihn ab."
    Tarjighon machte eine Geste der Bejahung und sprengte los.
    Keltraton trieb sein Vorian im kurzen Galopp rechts um den Felsbuckel herum. Er gab sich keiner Illusion darüber hin, daß er sich mit seinem Speer, seinen Pfeilen und seinem Kurzschwert gegen den Raubsaurier auch nur kurz verteidigen konnte. Dazu hatte Skorvamon ihn und Tarjighon auch nicht in die Sümpfe geschickt. Sie sollten den Asgurd auf sich aufmerksam machen und dann fliehen - und zwar in die Richtung, aus der das Gros der Jagdgesellschaft kam.
    Doch ein Asgurd war schneller als ein Ganjase auf seinem Vorian. Nur das perfekte Zusammenspiel zweier Reiter eröffnete die Möglichkeit, die größere Ausdauer der Vorians gegen einen Asgurd auszuspielen. Plötzlich sah Keltraton die Bestie!
    Der Raubsaurier hatte ihn noch nicht entdeckt. Er war über und über mit Schlamm und verfaulten Pflanzenresten bedeckt und wälzte sich in einer mit schwarzem Sand gefüllten Bodenmulde.
    Keltraton stieß einen Jagdruf aus, wendete sein Vorian und jagte in gestrecktem Galopp zurück.
    Der Asgurd zögerte nicht einen Lidschlag lang. Er sprang brüllend auf und stürzte hinter dem Reiter her, der ihm als willkommene Beute erscheinen mußte.
    Tarjighon hatte Keltratons Jagdruf gehört und richtig gedeutet. Er war in die Sichtdeckung des übermannhohen Sumpfgrases geritten, das die Ebene rings um den Hügel bedeckte. Dort wartete er, über den Hals seines Vorians gebeugt.
    Als der Asgurd in etwa dreißig Schritt Entfernung an ihm vorüber stürmte, stieß er einen gellenden Schrei aus und trieb sein Reittier wieder in Richtung des Hügels.
    Der Raubsaurier hatte Keltraton beinahe erreicht. Durch den Schrei irritiert, hielt er inne, richtete sich zu seiner vollen Größe auf und entdeckte den zweiten Reiter.
    Tarjighon warf seinen Speer, dessen scharfe Stahlspitze sich in die Flanke des Asgurds bohrte, dann riß er sein Vorian herum und galoppierte nach rechts davon, in die Richtung, aus der sein Gefährte und der Saurier gekommen waren.
    Der Asgurd spürte nichts von dem Nadelstich, den ihm der Speer versetzt hatte. Die Wunde war unbedeutend für ein Tier seiner Größe. Kein lebenswichtiges Organ war verletzt.
    Doch die Lockwirkung des fliehenden Reiters war stark genug, um ihn den ersten Reiter vergessen zu lassen. Er warf seine gewaltige Körpermasse herum und jagte Tarjighon nach.
    Inzwischen aber hatte Keltraton sein Vorian erneut herumgerissen. Er wußte, daß er schnell sein mußte, wenn der Gefährte nicht von dem Saurier eingeholt werden sollte.
    Unerbittlich trieb er sein Tier an, dabei immer wieder gellende Schreie ausstoßend, die den Asgurd irritieren und zu einer Verringerung seines Tempos verleiten sollten.
    Als der Asgurd ruckartig anhielt, wollte Keltraton sein Reittier herumreißen. Aber der Vorian stolperte und wäre beinahe gestürzt. Als Keltraton das Tier wieder aufgefangen hatte, sah er, daß ihm keine Zeit mehr blieb, umzukehren.
    Ohne darüber nachzudenken, trieb er sein Vorian die Flanke des Hügels hinauf, weit über den Hals des Tieres gebeugt, damit es durch sein Gewicht so wenig wie möglich behindert wurde.
    Der Asgurd brüllte triumphierend auf, glaubte er doch, seine Beute so gut wie sicher zu haben, da sie nicht mehr direkt vor ihm davonlief. Aber die Sätze, mit denen er ihr nacheilte, waren schon nicht mehr so kraftvoll wie zu Beginn der Jagd.

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