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0722 - Eine Botschaft für Ovaron

Titel: 0722 - Eine Botschaft für Ovaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mit schußbereitem Bogen, bis unter der sternenhellen Wasserfläche schemenhaft ein großer Fisch auftauchte. Der Pfeil schwirrte von der Sehne und bohrte sich genau in den Kopf des Fisches, der sich im Todeskampf aus dem Wasser schnellte.
    Als Keltraton mit einem Armvoll trockenen Holzes zurückkehrte, hatte Tarjighon den Fisch bereits ausgenommen und auf einen seiner Langpfeile gesteckt.
    Keltraton entzündete ein Feuer. Als der Fisch gebraten war, aßen die beiden Männer. Sie tranken Wasser aus dem See, das sie durch Zugabe eines chemischen Mittels keimfrei gemacht hatten.
    Danach sammelten sie noch mehr Holz, damit sie das Feuer während der ganzen Nacht unterhalten konnten. Es sollte in erster Linie kleine und mittlere Raubtiere fernhalten. Die räuberischen Saurier stellten nachts keine Gefahr dar. Obwohl es nicht eigentlich kalt wurde, sanken die Temperaturen doch weit genug ab, um jeden Saurier zu einem langsamen Kriechtier zu machen, sofern er nicht infolge der Verlangsamung seiner Körperfunktionen in eine Schlaf starre verfiel.
    Mit zwei unterschiedlich langen Hölzern losten die Männer die Reihenfolge der Wache aus.
    Keltraton erhielt die erste Wache. Er hüllte sich in seine Decke und setzte sich auf einen morschen Baumstamm, während Tarjighon sich in seine Decke rollte und kurz darauf fest eingeschlafen war.
    Ab und zu stand Keltraton auf und ging zu den Vorians oder machte nur einige Schritte, um sich wachzuhalten. Ein frischer Wind kam auf und erzeugte Wellen im See, die gegen das Ufer klatschten. Nachtvögel strichen beinahe lautlos über das Lager. Sie waren harmlos.
    Weniger harmlos waren die Upghars, die zwei Zeiteinheiten nach dem Anfang von Keltratons Wache auftauchten. Sie verhielten sich ruhig, aber der erfahrene Jäger sah ihre Augäpfel im Widerschein des Feuers aufglimmen.
    Keltraton legte frisches Holz auf, ohne ins Feuer zu sehen. Er spähte in die Dunkelheit, um im Widerschein des Feuers die leuchtenden Augenpaare zu sehen. Es waren insgesamt neun.
    Demnach waren die Upghars in einem ganzen Rudel gekommen.
    Ob sie angreifen würden?
    Vorsichtshalber weckte Keltraton seinen Gefährten und erklärte ihm die Lage.
    Tarjighon griff sofort nach seinem Bogen und zog einen Kurzpfeil aus seinem Köcher. „Wir warten nicht ab, bis sie die Vorians oder uns angreifen", flüsterte er. „Wenn wir auf sie schießen und einen oder mehrere Upghars verwunden, wird sich die ganze Meute auf uns stürzen", erwiderte Keltraton.
    Tarjighon lächelte kalt. „Nicht, wenn wir die Pfeilspitzen in VCS tauchen", erklärte er. „Woher sollen wir hier ...", begann Keltraton, dann stockte er. „Du hast VCS dabei?
    Hochaktives Zerebralgift?"
    „Wer in die Wildnis geht, muß mit allem rechnen", antwortete der Gefährte. „Ich habe zwar nichts dagegen, mit den primitiven Waffen unserer Urahnen zu jagen, aber ich möchte um jeden Preis überleben. Warum sollte ich mehr riskieren, als unbedingt notwendig ist?"
    Keltraton sah ein, daß Tarjighon in diesem Fall recht hatte. Zwar war VCS eines der modernsten Kampfmittel, von dem rund dreißig Fernraketenköpf evoll genügten, um auf jedem beliebigen Planeten alles tierische Leben zu vernichten, aber sie jagten schließlich nicht auf Upghars. Folglich konnten sie es mit ihrer Ehre vereinbaren, VCS gegen die Räuber anzuwenden.
    Tarjighon holte einen Druckbehälter hervor, der nicht größer war als ein kleiner Finger.
    Nachdem er die elektronische Sperre beseitigt hatte, sprühte er genau neun Pfeilspitzen mit dem Zerebralgift ein.
    Die beiden Männer hüteten sich, die präparierten Pfeilspitzen zu berühren. Sie wären innerhalb weniger Atemzüge gestorben. Behutsam legten sie die vergifteten Pfeile auf und schössen sie nacheinander auf die in der Dunkelheit leuchtenden Augen der Upghars ab.
    Sie hörten lediglich nach jedem Treffer ein schwaches Rascheln, mehr nicht. Aber als alle neun Pfeile verschossen waren, konnten sie kein einziger Augenpaar mehr leuchten sehen. „Erledigt!" sagte Tarjighon. „Ich werde dich ablösen, Keltraton. Du kannst schlafen."
    Keltraton machte eine Gebärde des Einverständnisses. Er sah noch einmal zu den Vorinas, dann rollte er sich in seine Decke und versuchte zu Es gelang ihm lange nicht.
    Er grübelte darüber nach, wie ein Höfling zu einem Druckbehälter mit VCS kommen konnte.
    Massenvernichtungsmittel wie diese wurden nur in schwer bewachten Depots gelagert, zu denen nur hochgestellte Spezialisten und Militärs Zugang

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