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0722 - Eine Botschaft für Ovaron

Titel: 0722 - Eine Botschaft für Ovaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Scheitern der Mission dieses Raumschiffes mit uns zu tun?"
    „Das ist nur eine Frage der Bewertung", meinte Tarjighon grinsend. „Man kann einen Vorgang herunterspielen, man kann ihn aber auch hochspielen. Wichtig ist nur, daß man das, was man tut, überzeugend genug tut. Ich denke, ich kann Skorvamon davon überzeugen, daß das Scheitern der Mission der GANJOHA MASSO für ihn einen ungeheuerlichen Prestigeverlust bedeutet. In dem Falle würde unser kleines Mißgeschick zur Bedeutungslosigkeit herabsinken und bald vergessen sein, und niemand hätte mehr Zeit, den toten Asgurd daraufhin zu untersuchen, ob zu seiner Tötung nicht moderne Waffen verwendet wurden."
    Keltraton mußte gegen seinen Willen lächeln. So sehr er alle Intrigen verabscheute, so konnte er doch nicht umhin, die Genialität der Strategie des Ränkespiels zu bewundern, die soeben von seinem Gefährten entwickelt worden war. „Spielst du mit?" fragte Trajighon und hielt dem Gefährten die rechte Hand mit gespreizten Fingern entgegen.
    Keltraton streckte ebenfalls die Rechte aus und berührte mit den Spitzen der ausgestreckten Finger die Fingerspitzen Tarjighons. „Unser Spiel!" bestätigte er.
     
    *
     
    Nachdem Tarjighon die Lanzenspitze Keltratons und eine seiner Pfeilspitzen mit VCS besprüht hatte, folgten die beiden Männer der unverkennbaren Spur, die der Asgurd hinterlassen hatte.
    Noch zweimal stießen sie auf tote Vorians, deren Reiter sich jedoch offenbar in Sicherheit gebracht hatten, denn von ihnen war nichts zu sehen.
    Schließlich wurde ihnen klar, daß der Raubsaurier nur noch einem einzelnen Reiter gefolgt war. Zwischen den Abdrücken seiner riesigen Pranken waren hin und wieder die Hufspuren eines Vorians zu sehen.
    Sie hielten an und blickten in die Richtung, in die die Spuren führten. Am Horizont erblickten sie eine Ansammlung von bleichen Felsklippen. „Wahrscheinlich hat der Reiter versucht, sich in den Klippen in Sicherheit zu bringen", meinte Tarjighon. „Wenn es ihm gelungen ist, dürfte er noch leben, aber er kann die Klippen nicht verlassen, ohne von dem Tier angefallen zu werden."
    „Wenn er die Nacht abwartet, könnte er entkommen", sagte Keltraton. „Dann erstarrt der Asgurd."
    „Aber dafür kommen die Raubsäugetiere aus dem nahen Dschungel", erwiderte Tarjighon. „Und für sie stellen die Klippen kein Hindernis dar. Wenn es Skorvamon ist, der sich in den Felsspalten verkrochen hat, dann verpflichten wir ihn uns, falls wir ihm das Leben retten.
    Vielleicht hilft uns das, solange zu überleben, daß wir nach seinem natürlichen Tod für die Nachfolge zur Verfügung stehen."
    Keltraton erwiderte nichts darauf. Ihm wurde klar, daß zwischen ihnen eine latente Rivalität bestand, die ins akute Stadium treten mußte, sobald Skorvamon starb. Wie er Tarjighon kannte, würde er in diesem Fall nicht davor zurückschrecken, gegen ihn zu intrigieren oder sogar Mörder zu dingen, um den Konkurrenten auszuschalten.
    Er verspürte Traurigkeit bei diesem Gedanken, aber er wußte auch, daß es zwecklos wäre, Trajighon ein Stillhalteabkommen anzubieten. Tarjighon hätte sein Angebot mit allen Anzeichen von Begeisterung angenommen, es aber nur für einen Trick seines Konkurrenten gehalten, mit dem er seine Wachsamkeit einschläfern wollte.
    Nein, Cappins wie Tarjighon waren unfähig zu echter Kooperation. Ihr krankhafter Ehrgeiz ließ ihnen keine Wahl. Sie wollten ganz allein an der Spitze sein und hielten jeden, der ihnen eine Zusammenarbeit anbot, nur für einen Konkurrenten, der ihnen mit schmutzigen Tricks den Platz streitig machen wollte. „Warum sagst du nichts, Keltraton?" fragte Trajighon.
    Keltraton schrak aus seinem Grübeln auf. „Wir reiten unsere Vorians vielleicht zuschanden, aber wir müssen nachschauen, ob wir helfen können", sagte er.
    Die Vorians waren schweißgebadet, als sie endlich in der Nähe der Klippen angekommen waren.
    Die beiden Ganjasen zügelten ihre Reittiere und spähten umher. Wenige Schritt hinter den bleichen Klippen begann der feuchtheiße Dschungel. „Dort ist er!"
    Keltraton blickte in die angegebene Richtung und erkannte zuerst nur eine undeutliche Bewegung. Dann sah er, daß der Asgurd auf einem breiten Sims saß, das an der Klippe nach oben führte, sich aber über ihm so stark verengte, daß der Saurier nicht weiterkam. „Wahrscheinlich ist der Jäger auf dem Sims zu Fuß weiter nach oben geflüchtet", meinte Tarjighon. „Dann sitzt er in der Falle". Tarjighon machte eine

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