0722 - Eine Botschaft für Ovaron

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Autoren: Unbekannt

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Wieder einmal bestätigte sich die Erfahrung, daß Fleischfresser nur kurzfristig Höchstleistungen vollbringen können, während Pflanzenfresser zwar nicht zu den gleichen Spitzenleistungen fähig sind, aber dafür die größere Ausdauer besitzen.
    Dicht unter der Kuppe des Hügels legte Keltraton seinem Vorian eine Hand über die Augen, damit das Tier nicht das Bannzeichen der Adepten sah und abermals scheute. Auch er bemühte sich, das Zeichen nicht anzublicken.
    Die Hufe polterten hart über den Fels, als Keltraton sein Vorian über die Hügelkuppe trieb. Er lehnte sich im Sattel zurück, als es auf der anderen Seite wieder hinabging.
    Sein Vorian hatte ungefähr die Hälfte des Abstiegs bewältigt, da erscholl hinter und über ihm ein irrsinniges Gebrüll.
    Keltraton wandte den Kopf, konnte aber nicht sehen, was sich auf der Hügelkuppe abspielte. Er verzichtete auch darauf, sein Tier zu wenden, sondern ließ es laufen.
    Als er unten ankam, sprengte Tarjighon heran, zügelte sein Tier und sagte tonlos: „Der Asgurd hat mitten auf der Hügelkuppe kehrtgemacht und ist davongestoben, als wären alle Dämonen der Unterwelt hinter ihm her."
    „Vielleicht sind sie das auch", erwiderte Keltraton leise.
    Sie trieben ihre Vorians an und ritten um den Hügel herum.
    Von dem Raubsaurier war nichts mehr zu sehen. Aber die beiden Ganjasen entdeckten seine Spur, die genau nach Osten führte, dem Gros der Jagdgesellschaft entgegen. „Die Göttin der Jagd sei Skorvamon gnädig!" flüsterte Keltraton. 3.
    Am frühen Nachmittag stießen Keltraton und Tarjighon auf die ersten Kampfspuren.
    Drei zerfetzte Vorians und zwei tote Reiter markierten den Platz, an dem der rasende Raubsaurier mit dem Gros der Jagdgesellschaft zusammengestoßen war.
    Die beiden Ganjasen fröstelten.
    Doch es war nicht nur der grausige Anblick, der sie erschaudern ließ, sondern auch ihr Wissen, daß sie ihre Aufgabe nicht genau nach Befehl erfüllt hatten. Daß sie dafür nichts konnten, war eine andere Sache. Skorvamon brauchte nur ihre Entschuldigung mit dem Adeptenzeichen als Ausflucht abzutun, um eine Handhabe gegen sie zu gewinnen.
    Mißgunst, Neid und Schadenfreude würden die anderen Höflinge davon abhalten, für sie einzutreten.
    Mit finsterem Gesicht musterte Tarjighon die Spuren, die bewiesen, daß die Berittenen nach allen Seiten auseinandergestoben waren, um sich vor dem Asgurd in Sicherheit zu bringen.
    Offenbar hatte keiner daran gedacht, sein Leben zum Schutz Skorvamons einzusetzen. „Wenn der Asgurd noch lebt, müssen wir ihn töten", sagte Tarjighon mit dumpfer Stimme. „Nur so können wir uns vor einer grausamen Bestrafung schützen."
    „Du weißt genau, daß wir mit unseren Waffen den Saurier nicht einmal ernsthaft verletzen könnten", entgegnete Keltraton. „Doch immerhin! Wenn wir im Kampf mit dem Asgurd getötet werden, wird wenigstens unsere Clanehre gerettet."
    Tarjighon lachte schrill. „Mein Leben ist mir mehr wert als die Ehre des Clans der Tosentoner."
    Er warf die winzige VCS-Kapsel in die Luft und fing sie mit einer Hand wieder auf.
    Keltraton sah es und machte eine abweisende Gebärde. „Wir dürfen keine modernen Waffen gegen das Wild einsetzen, auf das wir jagen", erklärte er. „Wenn es herauskäme, würde man uns vom Hof verstoßen."
    „Wir müssen uns eben etwas einfallen lassen, damit es nicht herauskommt", erwiderte Tarjighon.
    Beide Männer blickten nach oben, als etwas die Sonne verdunkelte. Sie entdeckten ein großes eiförmiges Gebilde mit großen Stabilisierungsflossen, das mit schwachem Summen südwärts über den Himmel zog. „Ein Raumschiff!" rief Keltraton erstaunt. „Es sieht aus, als wollte es auf Gantakver landen."
    Tarjighon runzelte die Stirn. „Das könnte die GANJOHA MASSO sein", sagte er nachdenklich. „Das Schiff sollte den Planeten Vecchal im Shuyt-System anfliegen und den dort lebenden Wesakenos Ovaron-Plomben für ihre Raumschiffe überbringen. Aber es ist viel zu früh zurückgekehrt."
    „Wieso zu früh?" erkundigte sich Keltraton. „Die an Bord befindlichen Wissenschaftler hätten mindestens neunzig Tage gebraucht, um alle Raumschiffe der auf Vecchal lebenden Wesakenos mit Ovaron-Plomben zu versehen", antwortete Tarjighon. „Aber die GANJOHA MASSO ist erst vor sieben Tagen abgeflogen."
    Sein Gesicht erhellte sich. „Ihre Mission muß gescheitert sein", erklärte er. „Damit sind wir gerettet, Keltraton!"
    „Das begreife ich nicht", erwiderte Keltraton. „Was hat das