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0722 - Eine Botschaft für Ovaron

Titel: 0722 - Eine Botschaft für Ovaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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das so lange?
    Endlich summte sein Armband-Funkgerät.
    Keltraton schaltete es ein, winkelte den Arm an und meldete sich. „Hatelmonh!" wisperte eine Stimme aus dem flachen Gerät. „In einer halben Zeiteinheit bei der Statue des dreiköpfigen Gottes!"
    „In Ordnung!" gab Keltraton zurück und schaltete das Gerät ab.
    Hastig streifte er sich eine um zwei Nummern zu große Freizeit-Kombination über seinen Kampfanzug und verließ sein Quartier.
    Er fieberte der Begegnung mit Ovaron entgegen, obwohl es gar nicht sicher war, daß sie überhaupt tief genug in die verbotene Zone eindringen konnten, um den ehemaligen Ganjo zu finden.
     
    *
     
    Die Statue des dreiköpfigen Gottes war ein Überbleibsel aus vergangenen Zeiten.
    Sie war bei Ausgrabungsarbeiten auf dem Planeten Erysgan in einer uralten Tempelruine entdeckt worden.
    Niemand wußte, ob der Tempel einst von den direkten Vorfahren der Cappins oder von anderen Intelligenzwesen gebaut worden war. Doch man hatte die Statue, wie auch andere Relikte der Vergangenheit, auf die neue Regierungswelt des Reiches gebracht und im Palast aufgestellt.
    Als Keltraton die Statue erreichte, war weit und breit niemand zu sehen.
    Der Rechtswissenschaftler blickte sich nervös um.
    Wenn eine der Patrouillen, die ständig den Palast durchstreiften, ihn entdeckte und noch dazu bemerkte, daß er unter seiner Freizeit-Kombination einen Kampfanzug trug, würde er in böse Schwierigkeiten geraten.
    Er zuckte zusammen, als er ein knarrendes Geräusch hörte.
    Die Statue des dreiköpfigen Gottes drehte sich langsam und gab dabei ein Loch im Boden frei, aus dem wenig später Hatelmonhs Oberkörper auftauchte.
    Der Raumfahrer winkte. „Schnell, Keltraton!" flüsterte er. Keltraton gehorchte, ohne Fragen zu stellen.
    Hatelmonh half ihm durch die Öffnung, die in einen Schacht führte. Es ging die schmalen Sprossen einer Stahlplastikleiter hinunter.
    Hatelmonh trug eine Lampe, deren Lichtkegel unruhig durch den Schacht geisterte. Er schaltete an einem Gerät, das an seinem Gürtel hing.
    Knarrend schwang die Statue wieder herum, bis Ihr Sockel die Öffnung verdeckt hatte. „Ein Geheimzugang zur verbotenen Zone", erklärte der Raumfahrer. „Wahrscheinlich weiß Skorvamon gar nichts davon, daß es ihn gibt."
    „Woher kennst du ihn?" erkundigte sich Keltraton.
    Das Gesicht des Raumfahrers verfinsterte sich. „Yvorschon, der Konstrukteur des Sicherheitssystems der verbotenen Zone, war ein Onkel von mir", antwortete er. „Er ahnte, daß Skorvamon beabsichtigte, ihn umbringen zu lassen, sobald das Sicherheitssystem installiert war. Deshalb fertigte er eine Kopie des Bauplans an und übergab sie meinem Vater. Leider gingen die meisten Unterlagen verloren, als die Schergen Skorvamons meinen Vater ermordeten und dabei mit Strahlwaffen in sein Quartier schössen."
    Keltraton blickte den Freund betroffen an. „Skorvamon hat deinen Vater ermorden lassen?" fragte er. „Aber warum?"
    „Angeblich, weil er an einer Verschwörung beteiligt war", sagte Hatelmonh. „Ich glaube aber, das stimmte gar nicht. Man verhaftete auch mich und verhörte mich. Dabei erwies ich mich als unschuldig. Dennoch betrachtete Skorvamon mich als eine Gefahr für seine Sicherheit und ließ mich zu den Raumfahrern abschieben, die mich gründlich in allen Dingen ausbildeten, die mit der Raumfahrt zu tun haben. Sie brachten mir auch andere Dinge bei - unter anderem, wie man Fallen aller Art aufspürt und elektronisch abgesicherte Türen öffnet."
    Er leuchtete mit seiner Lampe nach unten. „Aber wir reden zuviel, mein Freund. Handeln wir endlich!"
    Sie stiegen die Sprossenleiter hinab und standen kurz darauf in einem modrig riechenden Gewölbe. An der Decke des Gewölbes ballten sich graubraune kleine Tiere zu Fellklumpen zusammen. Hin und wieder löste sich eines aus der Masse und flatterte mit ledrigen Flughäuten umher. „Wovon leben diese Tiere hier?" erkundigte sich Keltraton. Hatelmonh lachte leise. „Von elektrischer Energie, die sie aus winzigen Steckdosen in der Decke zapfen", erklärte er. „Es sind keine echten Tiere, sondern robotische Imitationen."
    „Verrückt!" sagte der Rechtswissenschaftler.
    Hatelmonh erwiderte nichts darauf, sondern ging weiter. Er führte seinen Freund zum Ende des langen Gewölbes und blieb stehen. Dann zog er ein stabförmiges Gerät aus einer Beintasche seiner Kombination, berührte mit den Fingerspitzen einige Sensorpunkte und fuhr mit der Vorderseite des Geräts dicht an der

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