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0722 - Eine Botschaft für Ovaron

Titel: 0722 - Eine Botschaft für Ovaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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das Schott weiter.
    Skorvamon kochte innerlich vor Zorn. Am liebsten hätte er das Schott zerschossen. Doch er wußte, daß er dann sterben würde. Nur wenn er das alberne Frage- und Antwortspiel bis zum Ende durchhielt, durfte er passieren. „Weil ich Ovaron besuchen möchte", sagte er. „Wer ist Ovaron?" fragte das Schott. „Ein ehemaliger Ganjo, dem wir die Ovaron-Plomben verdanken", erklärte Skorvamon. „Danke, das genügt!" sagte das Schott und öffnete sich. „Verwünschter Schrottkasten!" schimpfte Skorvamon.
    Er trat schnell durch die Öffnung, die sich hinter ihm wieder schloß. Wäre er nicht schnell genug gewesen, hätte sich das Schott vor ihm wieder geschlossen, weil er etwas gesagt hatte, das nicht programmiert war.
    Die Tatsache, daß es ihm gelungen war, das sprechende Schott zu überlisten, gab dem Ganjo seine gute Laune wieder zurück.
    Er tappte eine schlecht beleuchtete Wendeltreppe hinunter und stand kurz darauf vor einer massiven Holztür.
    Skorvamon nahm den stählernen Schlüssel, den er an einer dünnen Kette trug, schob ihn in eine Öffnung der Tür und drehte ihn zweimal herum.
    Es knackte, dann ließ sich die Tür öffnen. „Kein Spezialist für elektronische Türverriegelungen wird mit dem uralten Schloß zurechtkommen", meinte Skorvamon und betrat den hinter der Holztür liegenden Raum. „Wer ist da?" fragte eine dunkle Stimme.
     
    *
     
    „Ich bin es, Skorvamon!" sagte der Ganjo und ließ seinen Blick durch den Raum schweifen.
    Die Wand, in der sich die Holztür befand, bestand innen aus einem transparenten Material, hinter dem das beleuchtete Schaltgewirr eines Rechners zu sehen war.
    Die beiden Seitenwände zeigten videoplastische Visionen: skurrile Landschaften, monströse Tiere und mißgestaltete Cappins. Doch nichts blieb, wie es war; ständig gingen Veränderungen vor.
    Die gegenüberliegende Wand bestand ebenfalls aus einem transparenten Material. Aber dahinter war kein Schaltgewirr zu sehen, sondern eine Art hellgrün angeleuchtetes Aquarium, in dem etwas schwamm, das entfernt an einen Cappin erinnerte. „Sie haben sich lange nicht bei mir sehen lassen, Skorvamon", sagte die dunkle Stimme. Sie schien von überall zugleich zu kommen. „Wie sieht es draußen aus?"
    „Ich war zur Asgurd-Jagd, Ovaron", sagte Skorvamon, während er sich der Wand näherte, hinter der das Aquarium stand. „Draußen sieht es aus wie immer. Die von Ihnen eingeführte Plombe hat Gruelfin bisher den Frieden erhalten und wird auch weiterhin dafür sorgen, daß keine todbringenden Raumschiffe über bewohnten Welten erscheinen."
    „Aber Sie mißbrauchen die Ovaron-Plombe, Skorvamon", erklärte die dunkle Stimme. „Ich hatte sie nur dazu vorgesehen, eine zu große Selbständigkeit der Hilfsvölker zu verhindern, die als unzuverlässig eingestuft worden waren. Es war nicht meine Absicht, die Raumfahrt an sich zu hemmen."
    „Was wollen Sie, Ovaron!" entgegnete Skorvamon. „Gefällt es Ihnen nicht, daß die Raumfahrer ausschließlich im Dienste, der seßhaften Cappins arbeiten und von ihnen kontrolliert werden? Wollen Sie, daß wir die alten chaotischen Zustände wieder einführen, in denen oftmals die Anführer von Flottenverbänden darüber entschieden, wie das Leben auf bewohnten Planeten auszusehen hatte?"
    „Das waren Extremfälle, wie sie in Kriegszeiten immer vorkommen", erwiderte die dunkle Stimme. „Sie berechtigen keinen Ganjo dazu, die Raumfahrt zu vernachlässigen.
    Unser Reich konnte erst entstehen, seit wir Raumfahrt in großem Maßstab betrieben. Es wird untergehen, wenn der Raumfahrt nicht der ihr gebührende Platz zugestanden wird."
    Skorvamon hatte sich weiter der transparenten Wand genähert und stand so dicht davor, daß er den grausig entstellten Körper Ovarons genau wahrnehmen konnte. Eigentlich war nur noch der Schädel zu erkennen, und in dem ganzen Fragment funktionierte praktisch nur noch das Gehirn. Alle anderen Funktionen wurden von der elektronisch gesteuerten Apparatur ersetzt, die an der Rückwand des „Aquariums" befestigt war. „Warum läßt man mich nicht endlich sterben?" fragte die dunkle Stimme, die von Ovarons Gehirn gesteuert wurde. Der Stimmsimulator war so eingestellt, daß die erzeugte Stimme der früheren echten Stimme Ovarons glich.
    Skorvamon blickte auf die Videowände und sah, wie sich auf einer Wand - beziehungsweise in ihr - die absolut echt wirkende Projektion eines aufgewühlten Meeres bildete, das gegen einen Felsenturm brandete. Nach und

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