0722 - Eine Botschaft für Ovaron

Titel: 0722 - Eine Botschaft für Ovaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt

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sie in den Passagierraum der Fähre gestiegen waren, lachte Jertaime sogar. „Es war gar nicht schlimm", erklärte sie. „Ich habe mir vorgestellt, mich innerhalb von Projektoren zu bewegen, die an die Wände eines Saales geworfen wurden."
    Hatelmonh wollte entgegnen, daß eine solche Vorstellung Selbstbetrug sei, aber er unterließ es. „Bitte, schnallen Sie sich an!" forderte er die Wissenschaftler auf und deutete auf die breiten Gurte, die an den Sesseln befestigt waren.
    Er wartete, bis seine Schützlinge sich angeschnallt hatten, überprüfte den Sitz der Gurte, dann schnallte er sich ebenfalls in einem Sessel an.
    Der Raumfahrer blickte an die transparente Bedachung der Fähre. Vorerst war nur die Außenhülle der GANJOHA MASSO zu sehen. Das änderte sich, als die Fähre ablegte und zum Landemanöver ansetzte.
    Plötzlich sah man durch das Transparentdach die samtene Schwärze des Weltraums mit den punktförmigen Lichtquellen der Sterne.
    Die Wissenschaftler schrien auf und klammerten sich an den Seitenlehnen ihrer Sessel fest, als fürchteten sie, in den Abgrund zu stürzen, der sich vor ihren Augen aufgetan hatte.
    Jertaime beruhigte sich zuerst wieder. Zaghaft öffnete sie die Augen und nahm den Anblick des Weltraums in sich auf.
    Hatelmonh schnallte sich los, ging zu ihr und sagte: „Es ist überhaupt nicht schlimm wenn man erst einmal akzeptiert hat, daß der Weltraum nicht unser Gegner ist, nicht wahr?"
    Jertaime machte eine Geste der Bejahung. „Es ist sogar schön", erwiderte sie stockend.
    Hatelmonh lächelte. „Es wäre noch viel schöner, wenn wir Raumfahrer so weit fliegen dürften, wie wir wollten", erklärte er. „Leider setzt uns die Ovaron-Plombe eine Grenze."
    „Das ist Ketzerei!" protestierte Terkamon mit matter Stimme. „Die Ovaron-Plombe ist der Garant des Friedens in Gruelfin."
    „Niemand bestreitet das", sagte Hatelmonh.
    Aber dieser Friede ist der Friede einer Grabstätte! dachte er.
    Doch er erschrak vor seinen eigenen Gedanken so sehr, daß er nicht wagte, in der gleichen Richtung weiterzudenken. Er wagte erst recht nicht, diesen Gedanken zu äußern. Wenn Terkamon ihn anzeigte, würde man ihm das Kommando über die GANJOHA MASSO entziehen und ihn zwingen, den Rest seines Lebens auf einem Planeten zu verbringen.
    Die Fähre tauchte in die Atmosphäre des Planeten Vecchal ein und umkreiste, während sie sank, den Planeten einmal, dann landete sie auf einem kleinen Platz. Links erhob sich eine Ansammlung wuchtiger Bauwerke; rechts erstreckte sich ein üppig grünender Park.
    Hatelmonh sah, daß sich von den Gebäuden her drei Fluggleiter näherten. Er machte seine Schützlinge darauf aufmerksam und sagte: „Dort kommt unser Empfangskomitee. Ich rate Ihnen, die Haltung anzunehmen, die man bei den Wesakenos von Abgesandten des Ganjos erwartet."

    *

    Hatelmonh und die vier Wissenschaftler standen in einer Halle mit kupferfarbenen Wänden.
    Sie waren nach der Begrüßung durch das Empfangskomitee in ein Gästehaus der Regierung gebracht und dort sich selbst überlassen worden. Am nächsten Morgen hatte man sie geweckt, ihnen ein reichhaltiges Frühstück serviert und danach in die Versammlungshalle der Vecchalia gebracht.
    Die Vecchalia war die ständige Versammlung der Räte des Planeten Vecchal, vergleichbar der Spitze einer planetarischen Administration. Das war allerdings schon alles, was Hatelmonh über die Regierungsform der Wesakenos auf Vecchal wußte.
    Insgesamt acht Wesakenos standen dem Raumfahrer und den vier Wissenschaftlern gegenüber.
    Zur Verwunderung Hatelmonhs war es der jüngste Wesakeno, der das Wort führte. Er stellte zuerst die anderen Räte vor und nannte dann seinen Namen: Ingwaron. „Ich heiße die Abgesandten des Ganjos des Ganjasischen Reiches willkommen und bitte Sie, Platz zu nehmen!" sagte Ingwaron mit volltönender Stimme.
    Die Gäste folgten der Aufforderung - bis auf Volschymon, der ihr Anliegen vorzutragen hatte. „Wir danken für den guten Empfang!" erklärte Volschymon. „Der Ganjo aller Cappins entbietet der Vecchalia durch mich seine Grüße."
    Ein empörtes Raunen ging durch die Versammlung der Räte. Ingwaron brachte es mit einer gebieterischen Handbewegung zum Verstummen, wandte sich wieder an seine Gäste und erklärte: „Bitte, nehmen Sie zur Kenntnis, daß wir niemandem den Titel ,Ganjo aller Cappins' zugestehen können. Wie groß auch immer das Sternenreich sein mag, das unter der Herrschaft Ihres Ganjos steht, die