0724 - Geheimkonferenz der Rebellen
gerührt hatte. Losignolls Aufgabe war abgeschlossen. Auch der Arkonide war von zunehmender Unruhe beseelt, je näher der Augenblick rückte, in dem die Konferenz der Bevollmächtigten aller Völker der Milchstraße beginnen sollte - nicht auf Gjautohm, sondern an einem geheimen Ort, über den nicht gesprochen wurde. Im unterirdischen Raumhafen von Barrier-Town lag die CITY OF ROME startbereit. Atlan und Losignoll waren gekommen, um sich zu verabschieden. Zurück blieben etwa zweitausend Mann reguläre Truppen unter Führung von Julian Tifflor und Tako Kakuta. Die Transmitterstationen in den unterirdischen Hallen des Abwehrforts waren ständig aktiviert. Sobald die Lage auf Gjautohm unhaltbar wurde, würden die Truppen sich zurückziehen und den Planeten den Subcys überlassen.
Der Arkonide besprach mit Tifflor die verschiedenen Möglichkeiten der weiteren Entwicklung.
Sie diskutierten die Ergebnisse eines Simulationsspiels, das mit Hilfe eines Computers durchgeführt worden war, als ein älterer Offizier mit den Rangabzeichen eines Obersten den Raum betrat. „Es beginnt sich etwas zu rühren, Sir", verkündete er, zu Tifflor gewandt. „Vor kurzer Zeit wurde ein geraffter Hyperfunkspruch empfangen und entschlüsselt. Das Tapfere Roß will von dem Schwarzen Ritter wissen, wie es im Cerverllisch-System steht und warum der Schwarze Ritter so lange schon ,nichts mehr von sich hat hören lassen."
Atlan horchte auf. „Schwarzer Ritter, Tapferes Roß ... das sind die Kodenamen ..."
„ ... die Aynak in seinem geheimen Hyperfunkverkehr mit dem Auftraggeber benützte, Sir", ergänzte eifrig der Offizier. „Das ist richtig."
Der Arkonide sah eine Zeitlang still vor sich hin. Dann bemerkte er: „Sie lassen sich mehr Zeit, als ich dachte."
„Es wird keine Antwort kommen, und sie werden sich denken können, was mit Aynak und seinen Leuten geschehen ist", meinte Julian Tifflor. „Wahrscheinlich kommt nach kurzer Zeit ein zweiter Anruf", sagte Atlan zu dem wartenden Offizier. „Ich möchte darüber informiert werden."
Seine Vermutung erwies sich als richtig. Knapp drei Stunden später erschien der Oberst von neuem. „Ein zweiter Ruf mit identischem Text, Sir", meldete er.
Der Arkonide blickte auf die Uhr. „Wahrscheinlich von einem großen Raumschiff, das die KALLYAP mit sich trug und auf vorgeschobenem Posten die Entwicklung auf Gjautohm abwartete", meinte er nachdenklich. „Ich halte es nicht für unwahrscheinlich, daß Maylpancer selbst sich an Bord befindet. Jetzt wird er seinen Posten verlassen und den Punkt anfliegen, an dem sich seine Flotte sammelt.
Wie lange wird das dauern? Ein paar Stunden vielleicht. Danach: Berichterstattung an Hotrenor-Taak, Durchsprechen der letzten Einzelheiten."
Er warf dem Chronometer einen zweiten Blick zu. „In spätestens zwanzig Stunden geht es los!" prophezeite er.
*
Zwanzig Lichtminuten vor Gjautohm tauchte die riesige Armada aus dem Linearraum auf: Achttausend Einheiten der Überschweren-Flotte und zwölfhundert SVE-Raumschiffe der Laren, eine beeindruckende Streitmacht. In den Orterstationen der Angreifer hörte man, wie sich im Äther über Gjautohm plötzlich eine hektische Aktivität entwickelte. Man hatte die Flotte entdeckt.
Auch im Einstein-Kontinuum setzten die Angreifer ihren Vormarsch auf Gjautohm fort.
Alsbald wurde die Taktik erkennbar, die sie zu verfolgen beabsichtigten. Die SVE-Raumer der Laren wurden zusehends langsamer, strebten auseinander und nahmen schließlich feste Positionen ein, deren geometrischer Ort sich auf einer Kugelschale befand, die Gjautohm einhüllte und einen Durchmesser von rund sechs Lichtminuten hatte. Währenddessen hatten auch die Walzenschiffe der Überschweren auseinanderzufächern begonnen. Man sah, daß sie sich anschickten, eine zweite Einschließungskugel rund um Gjautohm zu bilden, diese jedoch weitaus enger, kaum dreißig Lichtsekunden im Durchmesser.
Auf Gjautohm War der hektische Funkverkehr inzwischen wieder zum Schweigen gekommen. Maylpancer, der die Manöver seiner Flotte direkt befehligte, gelangte zu der Ansicht, daß die Bewohner des Planeten alle Hände voll zu tun hatten, sich auf den bevorstehenden Angriff vorzubereiten.
Als alle Fahrzeuge der Angreifer ihre Position bezogen hatten, trat eine Pause von etwa einer halben Stunde ein, während der sich auf keiner der beiden Seiten etwas rührte. Die Entwicklung, hätte man sagen können, hielt den Atem an. Maylpancer vermutete, daß es auf Gjautohm
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