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0726 - In der Dakkarzone

Titel: 0726 - In der Dakkarzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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anderen Umständen und an einem anderen Ort hätte der Maskenträger die besonderen Fähigkeiten des Keloskers leichter akzeptieren können, nicht aber hier an Bord der SOL, wo er im Augenblick der einzige handlungsfähige Vertreter der rechtmäßigen Besatzung war.
    Diese Tatsache legte ihm eine gewisse Verantwortung auf, ihm war bewußt, daß er das Schiff schützen mußte - auch gegenüber hintergründigen und vorerst nur verbalen Besitzansprüchen eines Keloskers.
    Obwohl er in der Lage war, seine psychologische Situation klar zu erkennen, änderte sich sein Gemütszustand nicht - im Gegenteil: Seine Reaktionen erschienen ihm im Grunde genommen sinnlos, und das machte ihn noch ärgerlicher.
    Wenn Dobrak überhaupt in der Lage war, den Gemütszustand eines Menschen richtig einzuschätzen, ließ er sich durch Alaskas Reizbarkeit nicht irritieren.
    „Ich glaube, daß es innerhalb des Universums mehrere Große Schwarze Nullen gibt", sagte Dobrak. „Wir müssen davon ausgehen, daß bei jeder Schwarzen Null eine Übersättigung fünfdimensionaler Energien auftreten kann. Dabei kommt es zu einem Abblasvorgang, bei dem die übersättigte Schwarze Null Energien durch einen Aufrißkanal oder Dimensionstunnel abgibt, genau wie es in Balayndagar der Fall war. Die Existenz solcher Dimensionstunnel hängt jeweils vom Abblasvorgang ab. Ich nehme an, daß sie jedesmal wieder in sich zusammenfallen, wenn die überflüssige Energie durchgeströmt ist."
    „Jeder Tunnel hat zwei Enden!" Alaska stellte fest, daß er bereit war, Dobraks Theorie zu akzeptieren. „Wir kennen den Eingang des Tunnels, in dem wir uns jetzt befinden, nicht aber seinen Ausgang. Oder können Sie auf Anhieb sagen, wo wir herauskommen werden?"
    „Ich kann es nur vermuten", antwortete Dobrak. „Doch darüber will ich jetzt nicht sprechen, es würde Sie nur verwirren.
    Da wir beide die einzigen aktiven Wesen an Bord sind, müssen wir unsere gesamten Kräfte für die Rettung des Schiffes einsetzen."
    Alaska sah die Notwendigkeit einer solchen Denkweise ein, trotzdem fühlte er sich erneut zurückgesetzt.
    Er ergriff die Initiative und stellte eine Verbindung zu SENECA her.
    Der Bordrechner meldete sich sofort.
    „Frage: Aufenthaltsort?" rief Alaska prompt.
    Die Antwort blieb länger als gewöhnlich aus und gab Dobrak Gelegenheit zu der Bemerkung: „Ohne das Shetanmargt wäre SENECA jetzt nicht funktionsfähig."
    Alaska hatte eine wütende Bemerkung auf den Lippen, aber in diesem Augenblick erfolgte die Antwort.
    „Innerhalb einer Strömung n-dimensionaler Energien", lautete sie.
    „Der Umfang der Strömung ist begrenzt."
    „Frage: Wäre der Begriff Dimensionstunnel gerechtfertigt?"
    „Ja! Ich weise darauf hin, daß dies eine Antwort des Shetanmargts ist, da ich allein nicht in der Lage bin, solche Fragen zu beantworten."
    Frage: Navigationsmöglichkeiten ?"
    „Keine!"
    Das war deutlich. Alaska schluckte ein paarmal. Die ganze Zeit über hatte er gehofft, daß sie in der Lage sein könnten, die Bewegung des Schiffes zu manipulieren. SENECA hatte eine solche Möglichkeit ausgeschlossen, Alaska konnte sicher sein, daß der Bordrechner sich nicht täuschte.
    Der Transmittergeschädigte wandte sich an Dobrak.
    „Das bedeutet, daß wir hilflos sind! Wir müssen warten, bis wir aus diesem Tunnel herauskommen."
    Dobrak ging nicht auf diese Bemerkung ein, sondern sagte: „Ich finde es in höchstem Maße erstaunlich, daß wir nicht entmaterialisiert sind, wie es offensichtlich mit allen Sonnen und Planeten geschieht. Das kann nur auf Absorptionsfelder dieses Schiffes zurückgeführt werden, die sich bei unserem Sturz in die Große Schwarze Null automatisch aktivierten."
    Alaska wußte, daß es solche Felder für einen Flug in der Dakkarzone gab. Er vermutete daher, daß sich der Durchgang auf Dakkarebene abspielte, aber er sprach diese Vermutung gegenüber dem Kelosker nicht aus.
    Statt dessen sagte er: „Wenn wir das Schiff nicht manövrieren können, bedeutet das noch lange keine völlige Bewegungsunfähigkeit." Dobrak verstand ihn sofort. „Sie denken daran, ein Beiboot auszuschleusen." Alaska bejahte. Er war von dieser Idee so eingenommen, daß er sie am liebsten sofort realisiert hätte, auch wenn er sich darüber im klaren war, daß ein solches Unternehmen ein außerordentliches Wagnis darstellte.
    Es kam ihm darauf an, unter allen Umständen herauszufinden, wie es draußen aussah. Die Bildschirme und Ortungsgeräte zeigten keine zuverlässigen Werte,

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