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0726 - In der Dakkarzone

Titel: 0726 - In der Dakkarzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wegwischen.
    „Kytoma!" stammelte er.
    Das Gesicht schien traurig zu lächeln, eine Hand ragte aus den Nebelschleiern und winkte Alaska zu.
    Er kniff die Augen angestrengt zusammen.
    „Was ... was ist mit uns geschehen?" brachte er stoßweise hervor. „Kannst du Verbindung mit mir aufnehmen?"
    Ihre Lippen bewegten sich, aber Alaska hörte keinen Ton. Ihm war, als bestünde zwischen dem Mädchen und ihm eine unüberwindliche Grenze. Er erinnerte sich, daß sie ein unglaublich fremdes Wesen war, dessen wirklichen Anblick er nicht ertragen hätte.
    Die Verbindung zwischen ihm und ihr war stets rätselhaft geblieben. Sie gehörte zu dem seltsamen Volk, das einst den Schwärm geschaffen hatte.
    „Wo sind wir?" fragte er eindringlich.
    Das Gesicht schien zu zerfließen, aber nach einiger Zeit stabilisierte es sich wieder.
    Alaska wollte danach greifen, aber seine Hände faßten ins Leere.
    „Laß es!" sagte eine knarrende Stimme hinter ihm.
    Er zuckte zusammen und fuhr herum. Der keloskische Rechner stand ein paar Schritte hinter ihm und hielt einen Translator in den Greiflappen. Dobrak hatte die Zentrale lautlos betreten.
    Die Tatsache, daß er neben Alaska Saedelaere das einzige handlungsfähige Wesen an Bord war, ließ ihm eine besondere Bedeutung zukommen.
    Was, fragte Alaska sich voller Unbehagen, hatte Dobrak außerhalb der Zentrale getan? Wie lange war er schon wieder bei Bewußtsein?
    Als er wieder zurückblickte, war das Mädchengesicht über den Kontrollen verschwunden, und Alaska bezweifelte, daß es jemals mehr als eine Halluzination gewesen war.
    „Woher kommen Sie?" fuhr er Dobrak an. Seine schroffe Art war eine Reaktion seiner Nerven auf die jüngsten Ereignisse.
    „Ich war beim Shetanmargt", erwiderte der Kelosker.
    „Schließlich mußte sich jemand darum kümmern, wo wir herausgekommen sind."
    „Sie sind nicht bewußtlos!" stellte Alaska argwöhnisch fest.
    „Ja", sagte Dobrak lakonisch. „Genau wie Sie!"
    Der Transmittergeschädigte blickte an sich herab und strich mit den Händen über die Brust.
    „Ich trage diesen Anzug, der mich vor den Einflüssen der fremden Umgebung schützt."
    „Ein erstaunliches Kleidungsstück", gab Dobrak zu. „Seine Zahlen symbolisieren eine fremde Macht. Eines Tages wird jemand kommen und diesen Anzug von Ihnen zurückfordern."
    Er trat neben Alaska an die Kontrollen.
    „Das Shetanmargt ist aktiviert. Sie können sich mit dem Bordrechner in Verbindung setzen."
    Alaska sah ihn unsicher an. Die Art des Fremden machte ihn mißtrauisch. Dobrak verhielt sich, als wäre die SOL' sein Eigentum. Darin unterschied er sich nicht von den anderen fünfundvierzig Keloskern an Bord. Seit die Wesen aus Balayndagar ihr Shetanmargt in das Schiff gebracht hatten, schienen sie sich als die Besitzer der SOL zu fühlen. Alaska wußte, daß dies ein psychologischer Effekt war, den man einfach ignorieren konnte, aber er bezweifelte, daß er das in absehbarer Zeit schaffen konnte. Die Erinnerung an Kytomas Gesicht war noch so frisch, daß er Dobrak danach fragen mußte - er konnte nicht anders.
    „Haben Sie etwas Ungewöhnliches wahrgenommen, als Sie die Zentrale betraten?" erkundigte er sich.
    „Eine Zahlenkombination", erwiderte Dobrak. „Sie ging von Ihnen aus."
    „Von mir?" rief Alaska ungläubig.
    „Jeder von uns ist ein Teil des Ganzen", sagte der Kelosker.
    „Sie haben diese Erscheinung hervorbringen können, weil sie ein Teil Ihres Selbsts ist. Wahrscheinlich gelingt es Ihnen nur in besonderen Notsituationen."
    „Sie wissen mehr, als Sie mir sagen!" warf Alaska ihm vor. „Das beweisen mir die Worte, die Sie in Zusammenhang mit meinem Anzug der Vernichtung gesprochen haben."
    Dobrak breitete die langen Arme aus und fragte: „Halten Sie es nicht für besser, wenn wir uns jetzt um das Schiff kümmern?"
    Alaska wandte sich wieder den Kontrollen zu. Eine Betrachtung der Instrumente erschien ihm nach wie vor sinnlos, was er darauf ablesen konnte, ergab keinen Sinn - jedenfalls nicht für seinen Verstand, der nur für ein normales Leben in dreidimensionalen Räumen eingerichtet war.
    Dobrak kauerte sich neben Alaska nieder, seine körperliche Schwerfälligkeit wurde zurückgedrängt von seiner großen Ausstrahlungskraft.
    „Ich glaube, daß wir uns innerhalb eines Dimensionstunnels befinden", verkündete Dobrak.
    „Das sagt mir überhaupt nichts", versetzte Alaska mißmutig.
    Das Gefühl, dem anderen in mancher Beziehung unterlegen zu sein, machte ihn reizbar. Unter

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