0727 - Jagd nach dem Leben
Stirn. »Was soll das. Captain?«, fragte er.
»Nur eine kleine Sicherheitsüberprüfung«, lächelte der Skipper. »Sie haben doch sicher nichts dagegen, oder?«
»Sie strapazieren meine Geduld«, warnte Jones. »Es wäre nett, wenn Sie mir meinen Ausweis jetzt zurück geben würden.«
»Bitte…«
Munro fischte ihn wieder ab und warf ihn Jones zu, der ihn geschickt auffing und wieder in der Tasche verschwinden ließ. Dabei stellte Munro fest, dass die Waffe, die Jones trug, eine M-ll war, eine handliche Maschinenpistole mit hoher Feuerkraft im Format nur wenig größer als eine normale Pistole.
Auf dem Bildschirm erschienen neue Daten.
»Und raus«, flüsterte Munro und unterbrach die Verbindung, indem er das Handy abschaltete. »Das wars, Marconi«, sagte er. »Danke.«
»Darf ich nun auch mal erfahren, was hier gespielt wird?«, wollte April stirnrunzelnd wissen. »Sind die Gentlemen mit ihrem unblutigen Duell bald fertig?«
»Sind wir, Boss. Kommen wir zum blutigen Teil… Ich denke, Sie können mit diesem Mann Geschäfte machen. Er hat genug Geldsäcke hinter sich stehen, um eine Yacht wie die SEASTAR zu kaufen.«
»Ich liebe mißtrauische Menschen«, knurrte Jones. »Nun, Miss Hedgeson, was können Sie mir anbieten? Genauer gesagt, eine Yacht wie Ihre - wie schnell könnten sie die liefern?«
»Sie fragen gar nicht nach dem Preis?«
»Nur nach der Ausstattung. Geld spielt keine Rolle. Es ist auf jeden Fall vorhanden.«
»Fünfzig Millionen Dollar für die Basisversion«, sagte April.
Jones nickte. »Und mit kleinen Extras, wie Sie sie an Bord haben? Fünfundsiebzig? Oder hundert?«
»Was für Extras meinen Sie?«
Jones grinste stumm.
»Und woher wissen Sie davon?«
»Er weiß es«, sagte Munro an Jones' Stelle. »Und er wird es Ihnen nicht verraten, außer wir foltern ihn ein bisschen.«
»Nun hören Sie auf«, murrte April, die Jones nicht ernst nehmen konnte -er sprach von fünfzig bis hundert Millionen Dollar, als wäre es ein Taschengeld, und er sah nicht gerade danach aus, als könne er wirklich über diese Summen verfügen, die April einfach so bar jeder realistischen Vorstellung genannt hatte, um ihn zu testen. Sie erhob sich. »Ich denke, wir werden nicht miteinander ins Geschäft kommen, Mister Jones. Schade um die Zeit, die wir beide vergeudet haben.«
»Falls Sie den Preis treiben wollen - das wäre Unsinn. Ich zahle Ihnen, was Sie wollen.«
»Und ich verkaufe Ihnen kein Schiff.«
»Dann überlassen Sie mir Ihre SEASTAR II.«
April sah Munro fragend an. »Ran, wie macht man diesem Menschen klar, dass er verrückt ist?«
»Er wird es nicht glauben. Aber ich könnte ihn ein wenig erschießen. Vermutlich die einzige Möglichkeit, diese Schmeißfliege wieder los zu werden. Kommen Sie, Boss. Marconi… rufen Sie uns ein Taxi?«
Der Elektronikingenieur griff bereits zum Handy, während sie das Büro verließen.
Cayman Jones sah ihnen mit ausdruckslosem Gesicht hinterher.
»Was war das eben für eine Aktion?«, fragte April, als sie sich wieder an Bord der SEASTAR II befanden.
»Der Skipper hat sich über mein Notebook bei der NSA eingehackt«, seufzte Marconi.
»National Security Agency?«
»Sogar mit Passwort.«
»Ich dachte, Sie wären bei der CIA gewesen, nicht bei der NSA, Ran«, sagte April stirnrunzelnd.
»Und da habe ich meine Augen und Ohren sehr, sehr offen gehalten«, schmunzelte der Skipper. Er sog an seiner Pfeife und paffte blaugraue Rauchwolken in die Luft. »Und ich kenne Vice-Admiral McKylie recht gut. Bevor er zur NSA ging, waren wir in der gleichen Marineflieger-Einheit. Damals waren wir beide Captains. Als unsere Reflexe etwas nachließen und wir nicht mehr als Top Gun fliegen sollten, wollten sie mich zum Commander eines Korvetten-Verbandes und ihn zum Staffel-Commodore machen. Wir lehnten beide ab und wechselten die Firma. Entweder man ist Top Gun, oder man ist es nicht. - Es war übrigens McKylies Passwort.«
Er lachte leise.
»Der gute Mac wird wahrscheinlich mit zehntausend Umdrehungen pro Sekunde rotieren, wenn er jemals rausfindet, dass ich sein Passwort geknackt habe - und es auf dem gleichen Weg jederzeit wieder bekomme, so oft er es auch ändert.«
»Und was hat das nun alles mit diesem Cayman Jones zu tun?«
»Die NSA hat ein Dossier über ihn. Schade - auf die Idee, dort nachzuforschen, hätte ich vorher schon kommen können.«
»Sie sagten, er habe Geld…«
»Ich sagte, er hat einen Haufen Geldsäcke hinter sich stehen. Alte Männer in
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