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0727 - Jagd nach dem Leben

0727 - Jagd nach dem Leben

Titel: 0727 - Jagd nach dem Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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nicht weg«, erwiderte sie. »Es stecken eine Menge Erinnerungen in diesem Haus und diesem Grundstück. Außerdem - vielleicht werde ich irgendwann später mal einen Ruhepunkt brauchen, an den ich mich zurückziehen kann, wenn mir alles zu viel wird. - Wenn ich dieses ›später‹ erlebe«, fügte sie hinzu.
    »Was willst du damit sagen?«, hakte Zamorra nach.
    Vor ihm betrat April Hedgeson das große Wohnzimmer. Sie kickte die Schuhe beiseite und streifte das Kleid ab, das ohnehin nur Alibifunktion hatte. Nackt stand sie vor den Freunden.
    »Schaut mich an.«
    »Mit Vergnügen«, brummte Zamorra.
    Natürlich war es nicht das erste Mal, dass er April nackt sah. Auf der Yacht pflegte sie nur selten Kleidung zu tragen. Aber diesmal zog sie sich nicht einfach nur aus, um den Sonnenschein und das Leben zu genießen.
    Da war noch etwas anderes.
    Zamorra wechselte einen schnellen Blick mit Nicole.
    »Unglaublich«, sagte Nicole leise. »Das ist genau das, woran ich in den letzten Wochen immer denken musste - und es scheint sich zu beschleunigen.«
    Zamorra nickte.
    April Hedgeson wurde von Tag zu Tag jünger!
    ***
    »Es ist dir aufgefallen?«, fragte April leise. »Und du hast nichts gesagt?«
    »Es fiel uns beiden auf. Aber irgendwie ergab sich nie eine Gelegenheit, mit dir darüber zu reden. Es war immer irgendwas los«, sagte Nicole.
    »Du hättest dich dafür nicht extra ausziehen müssen - ist aber nett, dass du es getan hast«, sagte Zamorra.
    »Du bist ein Arsch mit Ohren«, entgegnete April. »Mein Vater hatte damals recht, als er dich die Treppe runterschmeißen wollte.« Sie streifte sich das Kleid wieder über, ging sie zu einem der Sessel und ließ sich hineinfallen. »Wenn ihr was trinken wollt -bedient euch. Die Hausbar ist eröffnet.«
    Auch jetzt blieb es noch auffällig. Ihre Figur, schon vorher aufregend proportioniert, war noch ein wenig schlanker geworden, ihre Brüste etwas kleiner, die Hüften ein wenig schmaler, und das Gesicht war weicher, mädchenhafter. April machte den Eindruck einer 17- oder 18jährigen. Dabei hatte sie die Mitte der Vierziger überschritten, ähnlich wie auch Nicole. Die allerdings war anfangs einer magischgenetischen Veranlagung wegen weniger schnell gealtert, und als sie wie Zamorra vom Wasser der Quelle des Lebens trank, war ihr Alterungsprozess endgültig gestoppt worden. Daher wirkten auch sie und Zamorra, bei dem das gleiche Phänomen auftrat, weitaus jünger, als sie es in Wirklichkeit waren.
    Bei April dagegen war das absolut unnormal. Sie war mit Magie in Kontakt gekommen, war von einem Dämon besessen gewesen, aber sie gehörte weder zu den Auserwählten wie Professor Zamorra, noch war sie in irgendeiner Form langlebig oder gar relativ unsterblich.
    Beneidet sie mich darum?, fragte sich Nicole. Wir sind Freundinnen, aber sie sieht jedes Mal, wenn wir uns treffen, dass ich nicht altere…
    Aber es ging ja nicht einfach nur darum, dass April nun auch nicht mehr alterte. Im Gegenteil, sie war sichtlich jünger geworden!
    Zum ersten Mal war es Nicole aufgefallen, als April sie im Château Montagne besuchte und ihr jenes Bild schenkte, das später spurlos aus dem gesicherten Tresor verschwand - und an das April sich anschließend nicht mehr erinnern konnte. Bei jenem Treffen hatte Nicole sich schon gewundert, wie jung April aussah.
    Dann, vor kurzem, auf der Yacht im Roten Meer, als sie den siebenäugigen Kraken zur Strecke brachten, der offenbar vom Silbermond der Spiegelwelt stammte, war es noch deutlicher geworden. Und jetzt…
    Es war offensichtlich.
    April Hedgeson wurde jünger! Und das in erschreckendem Tempo!
    Wenn diese Rückwärtsentwicklung sich weiter fortsetzte, würde April in ein paar Wochen auf eine Schulbank passen und danach in den Kindergarten…
    »Wir wollten dich beide tatsächlich schon danach fragen«, sagte Zamorra. »Aber es kam immer irgendwas dazwischen. April, was ist mit dir los? Weshalb geschieht das mit dir?«
    »Und warum hast du von dir aus nicht schon früher was gesagt?«, fügte Nicole hinzu. »Es muss dir selbst doch auch schon früher aufgefallen sein! Wir sind deine Freunde, April…«
    »Ich hatte gehofft, ich könne selbst damit fertig werden«, erwiderte die Engländerin. »Ich habe bisher immer alles allein geschafft. Aber… Es wird jetzt immer schlimmer, und die Veränderung schreitet auch immer schneller voran… und die Träume…«
    »Träume? Was ist damit?«, hakte Zamorra ein.
    »Für eine Weile war es so, dass die

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