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0727 - Spezialisten der Nacht

Titel: 0727 - Spezialisten der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Planet ist dabei in ein kosmisches Gefängnis geraten. Das ist es, was wir Ihrem Vater vorwerfen. Er hat uns nicht in eine hoffnungsfrohe Zukunft, sondern in eine Sackgasse geführt.
    Aus Ihren Aufzeichnungen aber wissen wir, daß es theoretische Möglichkeiten gibt, aus dieser Sackgasse herauszukommen.
    „Die gibt es", gab ich widerwillig zu.
    „Und Sie, Olw, werden sie für mich suchen. Sie werden den oder die Wege finden, die zurück in das Universum unserer Väter führen."
    Ich lächelte dünn.
    „Und woher wissen Sie, daß ich zurückkehren werde, wenn es mir tatsächlich gelingen sollte, mein Ziel zu erreichen?"
    „Diese Frage zu beantworten, ist nicht schwer", erklärte er.
    „Sehen Sie, Ihre Schwestern werden natürlich hierbleiben."
    „Vielleicht täuschen Sie sich, Bassok; Vielleicht ist das kein Grund für uns, den Rückweg einzuschlagen."
    „O doch, Olw", sagte er boshaft lachend. „Sehen Sie, auch Sie unterliegen den Instinkten einer jeden lebenden Kreatur im Universum. Auch Sie wollen sich fortpflanzen. Sie wollen mehr als nur 12 Spezies Ihrer Art sein. Das haben Sie mir bereits vor fünfzig Jahren bewiesen."
    „Haben Sie vergessen, daß es in unserer Heimatgalaxis noch Millionen von Zgmahkonen gibt? Ich könnte mich ihnen anschließen."
    „Natürlich. Das könnten Sie, Olw, aber das wäre auch zugleich das Ende für Sie."
    „Warum?"
    „Weil Sie mit keiner Normal-Zgmahkonin Kinder zeugen können."
    „Woher wissen Sie das?"
    „Glauben Sie, wir hätten auch geschlafen, Olw? Fünfzig Jahre sind eine lange Zeit. Wir haben sie zu zahlreichen biologischen Experimenten benutzt. Heute wissen wir mit absoluter Sicherheit, daß es unmöglich ist, einen von Ihnen mit jemandem von uns zu kreuzen."
    Ich sank schockiert in meinen Sessel zurück. Seine Worte lähmten mich, und ich war nichtfähig, klar zu denken. Während wir geschlafen hatten, hatten sie versucht, Nachkommen mit uns zu zeugen. Ein ungeheures Verbrechen, das vor der Katastrophe zu den Unaussprechlichkeiten gehört hatte. Welchen Wandel mußte Grojocko seitdem durchgemacht haben, wenn der oberste Regierungsbeamte derart gelassen über derartige Dinge sprach.
    „Sie sehen, Olw, ich weiß genau, daß es Sie nach Grojocko zurückziehen wird", schloß er seine Ausführungen. Er erhob sich und ließ mich allein mit meinen Gedanken.
     
    *
     
    Der Oberste Verwalter redete stolz auf mich ein, als wir über die neue Stadt Gronock hinwegflogen. Ich aber zeigte nur wenig Interesse für die Leistung der neuen Regierung. Außerdem fand ich sie nicht so imposant, daß ich darüber in Begeisterung hätte geraten können.
    Das Schicksal meiner Brüder und Schwestern beschäftigte mich viel mehr. Vorläufig war ich der einzige, der geweckt worden war. Offenbar wollte Bassok noch abwarten.
    Wir überquerten die Stadt in einem Fluggleiter. Ich saß neben dem Diktator auf der mittleren Bank. Vor und hinter uns hatten bewaffnete und uniformierte Offiziere Platz genommen. Wir hatten Gronock kaum verlassen, als Bassok mir auch schon stolz erklärte, daß unser Ziel die Raumwerften von Eynogga seien.
    „Sie haben sich gewaltig getäuscht, als Sie glaubten, diese Anlagen vor uns verbergen zu können", sagte er.
    „Das hatten wir nie vorgehabt", erwiderte ich kühl. Danach blickte ich aus dem Fenster und ignorierte ihn. Er spürte, daß er nichts ausrichten konnte und verzichtete darauf, sich vor seinen Offizieren zu blamieren.
    Erst als wir Eynogga erreichten, wandte er sich wieder an mich.
    „Was sagen Sie?" fragte er.
    Ich war beeindruckt. Ein gewaltiger Industriekomplex lag vor mir, aus dem etwa zwanzig Rümpfe von mehr oder minder fertig gestellten Raumschiffen emporragten. Die Werften waren nicht mehr wiederzuerkennen.
    „Beachtlich", sagte ich zurückhaltend.
    Er deutete auf einen plump aussehenden Schiffskörper.
    „Das ist Ihr Schiff", erklärte er. „Mit ihm werden Sie durch die Dimensionen reisen."
    Ich antwortete nicht.
    Wir landeten direkt neben dem zylindrischen Gebilde.
    Nun erkannte ich, daß dieses Raumschiff praktisch fertig war.
    Das Metall hatte jedoch eine undefinierbare Farbe, so daß ich zunächst geglaubt hatte, es befände sich noch im Rohzustand.
    Bassok führte mich über eine Antigravrampe in den Schiffskörper, wobei wir stets von den Offizieren flankiert wurden.
    Vereinzelt sah ich Roboter, die Arbeiter und Ingenieure der Werft zurückdrängten, damit sie sich uns nicht nähern konnten.
    In einem Antigravlift schwebten wir

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