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0727 - Spezialisten der Nacht

Titel: 0727 - Spezialisten der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Eynogga zurückkehrten. „Mit einer ganzen Robotarmee könnten wir es nicht schaffen. Bassok würde die Frauen umbringen, bevor wir sie herausholen könnten."
    Ich antwortete nicht, denn ich wußte, daß er recht hatte. Uns blieb keine andere Wahl. Wir mußten tun, was Bassok verlangte.
    Wir mußten den Sprung zurück in das Normal-Universum wagen und dort die Situation erkunden.
    Als wir wieder an Bord gingen, wartete Pestnor in der Hauptleitzentrale auf uns. Er war ein großer Mann mit harten Gesichtszügen, breiten Händen und einem verwachsenen Rücken. In einem Sessel verharrte er, bis ich vor ihm stand.
    Dann erhob er sich.
    „Ich werde Sie begleiten, Olw", erklärte er mit unangenehmer Stimme. „Bassok möchte einen Mann seines Vertrauens an Bord haben, und er ist der Meinung, daß ich es bin. Was denken Sie, Olw? Hat er sich getäuscht?"
    „Bestimmt nicht", antwortete ich. Pestnor war mir auf Anhieb unsympathisch.
    „Dann ist es gut", sagte er mit einem eigenartigen Leuchten in seinen Augen. „Sie kennen die Pläne Bassoks. Er besteht darauf, daß die zgmahkonische Kultur in die Galaxien hinausgetragen wird. Sein Traum ist die Gründung eines Konzils, und wir alle werden ihm dabei helfen."
    Pestnor würde dafür sorgen, daß wir den Auftrag im Sinne Bassoks erfüllten. Koste es, was es wolle.
    Wir gaben den Widerstand vorläufig auf und fügten uns. Das Leben der Frauen bedeutete uns zu viel. Wir beugten uns der Erpressung, weil wir wußten, daß wir alle jetzt regierenden Zgmahkonen überleben konnten. So blieb uns die Möglichkeit, die kosmische Entwicklung auf lange Sicht nach unseren Vorstellungen zu gestalten.
    Kurz vor unserem Start erschien Bassok noch einmal an Bord.
    Mit keinem Wort ging er auf die Situation der Frauen ein. Er wiederholte seine Drohungen auch nicht, gerade dadurch aber wurde sie für uns um, so deutlicher.
    Wir waren froh, als er uns wieder verlassen hatte. Dann liefen die letzten Startvorbereitungen an. Das Raumschiff hob leicht und schnell von Grojocko ab und raste mit hoher Beschleunigung auf das Große Schwarze Nichts zu.
    Ich erinnerte mich daran, daß ich einige Unterlagen in meiner Kabine vergessen hatte. Deshalb eilte ich aus der Hauptleitzentrale und schritt den Gang hinunter, der zu meiner Unterkunft führte.
    Er endete an einem Quergang, auf dem auch die Kabinen der anderen lagen. Als ich. mich diesem näherte, bemerkte ich einen Schatten an der Wand. Das Licht flackerte, so daß ich zunächst glaubte, mich getäuscht zu haben. Ich blieb stehen. Dann sah ich den Schatten erneut. Er stammte von einem Mann, der vom Wind erfaßt wurde. Sein Kopf erschien bizarr verzerrt.
    Ich überwand meinen Schrecken und eilte auf den Quergang zu. Kurz bevor ich ihn erreichte, verblaßte der Schatten und verschwand. Als ich in den Gang hineinsehen konnte, hielt sich dort niemand mehr auf. Verstört öffnete ich die Türen zu den Kabinen meiner Brüder, fand jedoch niemanden.
    Nachdenklich blickte ich mich auf dem Gang um. Ich kehrte zu der Stelle zurück, an der ich den Schatten beobachtet hatte. Und plötzlich begriff ich.
    Der Kopf des Wesens, dessen Schatten ich beobachtet hatte, war nicht bizarr verformt gewesen. Es waren Haare gewesen, die im Wind um seinen Kopf flatterten.
    Das bedeutete ...
    Mir stockte der Atem, und es lief mir eiskalt über den Rücken.
    Wir waren nicht allein an Bord.
    Als ich mich in meine Kabine begab, hatte ich ständig das Gefühl, beobachtet zu werden. Stets schien jemand hinter mir zu sein, und ich glaubte, das höhnische Grinsen jenes Wesens sehen zu können, dem ich zum erstenmal unter der Kathada begegnet war.
    Ich nahm die Unterlagen, die ich holen wollte, schob mir einen P-Stick zwischen die Lippen und kehrte in aller Hast in die Zentrale zurück. Noch auf dem Wege dorthin fühlte ich die kreislauf mobilisierende Wirkung des Genußmittels.
    Voller Unruhe überlegte ich, ob ich den anderen etwas sagen sollte, entschied mich aber schließlich dagegen, weil ich keinerlei Beweise hatte. Mir war heiß und kalt zugleich, und ich begann, an meinem Verstand zu zweifeln. Daß Py glaubte, dieses Wesen ebenfalls gesehen zu haben, bedeutete mir in diesem Moment überhaupt nichts.
    Pestnor blickte mich durchdringend an.
    „Was ist mit Ihnen los, Kommandant?" fragte er. „Ist Ihnen nicht wohl?"
    „Alles in Ordnung", erwiderte ich abweisend.
    Der Hauptbildschirm der Zentrale war flammend rot. Das Raumschiff raste nun bereits mit mehr als halber

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