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0727 - Spezialisten der Nacht

Titel: 0727 - Spezialisten der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Laren und beobachteten uns. Heute hielt sie niemand zurück.
    Zusammen mit Wans fuhr ich nach unten. In einer der untersten Schleusen stiegen wir in einen Fluggleiter und starteten. Ich war überzeugt davon, daß die Laren es nicht wagen würden, auf uns zu schießen. Wans lenkte die Maschine in einer weiten Spirale um die ERRYOG herum, wobei er sie höher und höher schraubte, so daß wir die Beschädigungen gut übersehen konnten. Zu unserem Erstaunen stellten wir fest, daß sie relativ gering waren. Wir hatten es geschafft, die größte Gefahr mit Hilfe der Energiestrahler zu beseitigen.
    „Zum Palast", sagte ich. „Pestnor wird bereits auf uns warten."
    Ohne die Laren am Boden weiter zu beachten, flogen wir in Richtung Stadtzentrum. Der Palast war schon von weitem zu erkennen. Auf den Dächern standen bewaffnete Laren.
    Zahlreiche Geschütze sicherten ihn zusätzlich ab. Doch wir glaubten nicht einen Moment daran, daß wir bedroht sein könnten.
    Direkt neben einer Gruppe von zwölf Laren setzte Wans den Gleiter ab. Einer der Laren eilte auf uns zu. Er blieb vor der Maschine stehen und wartete, bis wir ausgestiegen waren.
    „Pestnor erwartet Sie", erklärte er atemlos. Ich sah ihm an, daß er sich vor uns fürchtete. Offenbar war man davon überzeugt, daß nun eine Strafaktion erfolgen würde.
    „Führen Sie uns zu ihm", befahl ich.
    Er wandte sich um und eilte uns voraus. Er mußte laufen, um stets den gleichen Abstand zwischen uns halten zu können, obwohl wir lediglich ausschritten. Seine schwarze Haut glänzte vor Schweiß, und seine mächtig aufgewölbte Frisur wippte beängstigend hin und her. Über eine geräumige Treppe ging es hinunter, und dann kam uns Pestnor bereits entgegen. Ich atmete unwillkürlich auf, als ich sah, daß er unversehrt war.
    „Ich habe mit Ihnen zu sprechen, Pestnor", erklärte ich, noch bevor er ein Wort der Begrüßung gesagt hatte. „Wir wollen keine Zeit verlieren. Es ist wichtig."
    Sein Lächeln erstarb.
    „Was ist geschehen?" fragte er.
    „Gleich", entgegnete ich. „Warten Sie, bis wir allein sind."
    Er schickte den Laren weg und geleitete uns in einen überaus prunkvoll eingerichteten Raum, der groß genug für zwanzig Männer gewesen wäre. Auf den ersten Blick war zu erkennen, daß Pestnor sich wie ein kleiner König fühlte. Hier hatte er sich das Zentrum seines Reiches eingerichtet. Von hier aus hatte er geglaubt, die Fäden im larischen Imperium ziehen zu können.
    Ich setzte mich und erklärte ihm mit knappen Worten, was geschehen war. Seine Augen verdunkelten sich. Er begriff, daß die Laren ihn getäuscht hatten. Während er geglaubt hatte, die Situation zu beherrschen, hatten sie uns angegriffen.
    „Das wird Folgen haben", schrie er, wobei er aufsprang und erregt auf und ab schritt. Er ballte die Hände zu Fäusten und schüttelte sie.
    „Es ist Ihre Sache, wie Sie reagieren", sagte ich. „Mit Gewalt richten Sie jedoch gar nichts aus. Damit würden Sie allenfalls eine Untergrundbewegung ins Leben rufen, die Ihnen früher oder später das Genick bricht."
    „Was soll ich tun? Verlangen Sie, daß wir diese Aktion ungestraft hinnehmen?"
    „Warum nicht? Geben Sie den Laren zu verstehen, daß wir Zgmahkonen an ihrer Stelle kaum anders gehandelt hätten, daß aber ihr Widerstand völlig sinnlos ist. Unsere Waffentechnik ist der ihren weit überlegen. Lassen Sie die Sache darauf beruhen und machen Sie ihnen klar, daß Sie keine Ausbeutung, sondern eine vernünftige Zusammenarbeit unter Ihrer Aufsicht haben wollen. Ich glaube, daß Sie damit mehr erreichen als mit Terror."
    Er weigerte sich zunächst, die Angelegenheit unblutig zu erledigen, doch je länger wir miteinander diskutierten, desto ruhiger wurde er.
    Und schließlich gab er nach.
    „Sie haben recht", erklärte er. „Bassok beabsichtigt nicht, die Laren in kurzer Zeit restlos auszuplündern und sich dann zurückzuziehen. Er plant ein Konzil, das die Jahrtausende übersteht. Deshalb muß die Basis solide sein. Natürlich gibt es am Anlang Krisen, aber wenn wir diese überstehen, sichern wir uns die Zukunft. Ich werde den Laren vergeben."
    Nun tat er, als habe er das und nichts anderes von Anfang an vorgehabt. Er rief die führenden Politiker der Laren zu sich. In der Zwischenzeit hatte er sie gut kennengelernt, so daß er sie auseinanderzuhalten wußte und sie individuell ansprechen konnte. Zunächst kanzelte er sie wegen des Angriffs ab, dann aber lenkte er ein und bot ihnen eine Zusammenarbeit

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