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0728 - Angst in den Alpen

0728 - Angst in den Alpen

Titel: 0728 - Angst in den Alpen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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daß diese Zwerge eventuell Mörder sind…?«
    »Es ist zu befürchten.«
    »Aber wenn du sie gesehen hast, warum hast du sie nicht festgehalten? Ich meine, du bist ein Mann, gegen sie vielleicht ein Riese. Du hättest sie doch…«
    »Sie schlugen mich nieder.«
    Er staunte. »Wie das?«
    »Jemand warf eine Flasche. Mein Kopf war ihr im Weg.«
    »Dann warst du bewußtlos?«
    »Ja«, sagte ich nickend.
    Er rieb seine Hände gegeneinander. »Und du lebst noch? Sie hätten dich doch auch töten können.«
    »Stimmt. Haben sie aber nicht.«
    »Das ist komisch«, flüsterte er. »Jetzt sind schon vier Personen gestorben, aber du nicht.«
    »Vielleicht fehlte ihnen bei mir das Motiv.«
    »Welches denn?«
    »Das werde ich noch herausfinden«, sagte ich und stand auf. »Komm, Fritz, ich werde dich stützen.«
    »Der Weg ist weit.«
    »Kennst du eine bessere Lösung?«
    »Bestimmt nicht.«
    Er konnte mit dem rechten Fuß tatsächlich nicht auftreten. Ich mußte ihn stützen, und so humpelte er neben mir her. Ich stellte ihm keine weiteren Fragen mehr, hatte aber durchaus den Eindruck, daß er mir nicht alles erzählt hatte, was er wußte. Ich hielt mich inzwischen drei Tage im Ort auf, doch erfahren hatte ich so gut wie kaum etwas. Da lief ich einfach gegen eine Wand. Die Bewohner waren stur und Fremden gegenüber ziemlich mißtrauisch.
    Ich war gespannt, wie sie reagierten, wenn ich sie auf die Zwerge ansprach. Mittlerweile rechnete ich damit, daß sie darüber informiert waren.
    Manchmal hatte auch ich Glück. So in diesem Fall. Als wir nämlich den asphaltierten Weg erreichten, hörten wir das Geräusch eines Traktors. Hinter der nächsten Biegung war es aufgeklungen. Ich drehte meinen Kopf nach rechts und sah, wie sich der grüne, mit Lehm bespritzte Trecker aus der Kurve hervorschob. Der Trecker zog einen kleinen Wagen mit Gummireifen und leerer Ladefläche.
    »Das ist der alte Savini«, sagte Fritz. »Der kann uns mitnehmen.«
    Ich zog ihn auf die Straße und winkte. Der Fahrer stoppte. Er war wirklich alt, wirkte zerknittert wie altes Papier und lachte, als er Höller humpeln sah.
    »Hat es dich erwischt?«
    »Ja, verdammt.«
    »Jetzt willst du gefahren werden, nicht?«
    »Wenn es dir nichts ausmacht, du alter Knurrbock.«
    »Gut, steigt auf, ihr beiden.«
    Zuerst hievte ich Höller auf die Fläche, dann kletterte ich hinauf. Meine Beine baumelten über den Rand, während sich Fritz so hingesetzt hatte, daß ihm der seitliche Aufbau als Rückenlehne diente.
    »Kann ich fahren?«
    »Ja.«
    Ruckartig setzten sich die beiden Fahrzeuge in Bewegung. Eigentlich hätte es so schön sein können, dieser Höhenweg bot einen bemerkenswerten Blick auf die herrliche Bergwelt, die oben in tiefer weißer Stille lag und in unserer Höhe noch das Grün zeigte.
    Kurvig schlängelte sich der Weg dem Dorf zu. Wir bekamen jede Schwankung mit. Für Leute, die schnell seekrank werden, wäre die Fahrt nichts gewesen.
    Schon sehr bald wurde uns der freie Blick durch den Wald genommen. Tannen, Fichten, einige Lärchen und manchmal buschiges Unterholz bildeten einen dichten Wald.
    Die grünen Bäume verdeckten zum Teil die Scheibe der Sonne. An den meisten Stellen war es kühl und schattig.
    Fritz Höller hielt die Augen geschlossen, die Beine ausgestreckt. Mit den Ellbogen stützte er sich auf der Ladefläche ab. Er wirkte auf mich wie jemand, der nicht sprechen wollte und lieber seinen eigenen Gedanken nachhing.
    Ich wollte ihn auch nicht in Verlegenheit bringen und sprach ihn deshalb nicht an.
    Obwohl der uns umgebende Bergwald völlig normal war, kam er mir etwas geheimnisvoll vor.
    Ich mußte immer wieder an die Zwerge denken und auch daran, daß ein so dichtes Unterholz für sie ausgezeichnete Verstecke bildete. Da waren sie überhaupt nicht zu fassen.
    Der Wechsel zwischen Hell und Dunkel, diese immer wiederkehrenden flirrenden Sonnenlichtflecken, die schnell auftauchten und der Düsternis Platz schufen, strengten meine Augen an.
    Ich sah Bewegungen, wo es keine gab. Manchmal bildete ich mir auch ein, Zwergengesichter zu sehen. Zudem kreisten meine Gedanken ausschließlich um sie.
    Es war für mich nicht der erste Fall, in dem sie eine Rolle gespielt hätten. Sie waren mir von Aibon her bekannt, und ich hatte sie auch in einem geheimnisvollen Hügel erlebt, den sie gegen einen Industriekonzern verteidigt hatten.
    Es gab sie überall, und ich war auf eine erneute Begegnung mit ihnen sehr gespannt.
    Der Motor des Treckers knatterte so

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