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0728 - Angst in den Alpen

0728 - Angst in den Alpen

Titel: 0728 - Angst in den Alpen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vor sich hin. Nicht sehr laut, so daß ich auch das Pfeifen des Fahrers hörte. Der Alte schien gute Laune zu haben.
    Plötzlich verstummte das Pfeifen!
    Das genau an einer Stelle, die zu den finstersten dieses Waldstücks gehörte, denn die Schatten flossen von zwei Seiten über die Fahrbahn hinweg auf uns zu.
    Ich dachte mir dabei nichts. Vielleicht waren dem Mann die Melodien ausgegangen. Zudem meldeten sich meine Kopfschmerzen stärker zurück, weil sich der Wagen doch sehr stark bewegte und auch geschüttelt wurde.
    Er verließ die Spur.
    Zuerst nur leicht, dann geriet er regelrecht ins Schlingern, als hätte der Alte die Gewalt über das Fahrzeug verloren.
    Ich zog die Beine an und drehte mich um.
    Mein Glück!
    Etwas Glänzendes huschte haarscharf an meinem Gesicht vorbei und verschwand auf der anderen Seite des Weges im Wald.
    Gleichzeitig fuhr der Trecker in einer scharfen Kurve und fast schon im rechten Winkel nach links.
    Nur der Graben und die Bäume.
    Er krachte hinein, während ich längst flach auf der Ladefläche lag. Auch er war aus seiner Lethargie aufgeschreckt. Er wollte eine Frage stellen, als ihn der Aufprall umwarf. Er hatte ihn nicht mehr ausgleichen können.
    Eine Falle!
    »Bleib liegen!« keuchte ich und bewegte mich auf der Ladefläche dem vorderen Teil des Wagens entgegen. Dort starrte ich gegen die hohen Hinterräder des Treckers, zugleich gegen den Aufbau und sah auch den Rücken des Alten.
    Der Mann saß noch immer hinter dem Steuer. Er kam mir starr vor wie ein Eisklumpen, der sich plötzlich aber bewegte, sehr langsam und sehr steif nach links kippte.
    Da war kein Gurt, der ihn hielt.
    Schwer fiel er in den Graben. Der Aufprall wühlte das feuchte Laub auf, und der Mann blieb liegen, als wäre er tot.
    Ich aber wußte, wer die Falle gestellt hatte.
    Zwerge!
    ***
    Hinter mir hörte ich Fritz Höller fluchen. »Scheiße, was ist denn mit Savini los?«
    »Bleib unten.«
    »Was ist mit…?«
    »Er ist vom Bock gefallen.« Ich drehte mich im Liegen um. Auf der Ladefläche war ich nicht sicher, ich brauchte mehr Bewegungsfreiheit, zudem wollte ich meine Gegner locken.
    Bevor ich in die Höhe schnellte, sah ich noch das verzerrte Gesicht des Fritz Höller, dann ging ich das Risiko ein und jumpte über den Rand der Ladefläche hinweg.
    Für einen mir viel zu lang erscheinenden Moment befand ich mich in der Luft, spürte das Ziehen im Nacken, dachte an das glitzernde Etwas, das mich fast erwischt hätte, und landete dicht neben Savini im Graben. Ich drückte das Laub tief zusammen. Der alte Mann rührte sich nicht. Ich wechselte blitzschnell meinen Standort und warf mich dem knorrigen Unterholz entgegen.
    Der feuchte Boden war aufgeweicht. Er klebte an meinen unförmigen Schuhen. Ich kam nicht so weiter, wie ich es mir gern vorgestellt hätte, und es waren die harten Zweige einer Fichte, die mir beinahe die Brille vom Gesicht gerissen hätten.
    Neben dem Raum ging ich in die Hocke. In meinem Körper steckte eine wahnsinnige Spannung. Ich wartete darauf, daß sich etwas tat. Ich ging davon aus, daß die Feinde in der Nähe lauerten und auch mich angreifen würden.
    Das passierte zunächst nicht.
    Kühl strich der Wind durch den Bergwald. Ich nahm die dunkle Brille ab, steckte sie in die Tasche und holte die Beretta hervor. Vom Wagen her hörte ich Höllers Stimme. Er wollte unbedingt wissen, was passiert war.
    »Bleib da!« rief ich zurück.
    Nicht weit entfernt stiegen einige Vögel in die Luft, als wären sie aufgeschreckt worden.
    Ich schaute hin.
    Dicht standen die Bäume. Eine Lärche streckte ihre Äste aus wie Krallenarme. Sie waren knotig und gewunden, als hätte dieser Baum unter Gicht zu leiden.
    In ihm hockte die Gestalt.
    Sie war nur mehr ein dunkler Klumpen in einer Astgabel, die sie stützte.
    Ich sah ein blasses Gesicht, eine Bewegung und tauchte zu Boden.
    Das war mein Glück.
    Wieder raste etwas Glänzendes auf mich zu. Diesmal sah ich den kleinen Pfeil, der sich schräg durch das Laub bohrte und im weichen Untergrund darunter steckenblieb.
    Der Fluch erstarb in meinem Mund. Diese kleinen Typen schossen mit Pfeilen, die nur fingerlang waren, durch die Wucht aber tief in das Fleisch eindringen konnten.
    Der Zwerg bewegte sich.
    Er turnte einer anderen Stelle entgegen - und sprang plötzlich dem Erdboden entgegen.
    Er sah für einen Moment aus wie eine Puppe. In der Luft hatte er seine kleinen Arme ausgebreitet, aber in einer Hand hielt er die Pfeile. Kaum gelandet, wußte er

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