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0733 - Der Weg des Diktators

Titel: 0733 - Der Weg des Diktators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Can laut und grinste kühl. Er war sicher, daß der Sieger auf keinen Fall Leifer Khantank heißen würde. Dafür sorgten Schmenk Ructyn, er selbst und die unbekannten, aber effizienten Helfer, die Outsider.
    Nachdenklich starrte Rothman aus dem Fenster.
    Vor und unter seinem Büro lagen die Lichter Terrania Citys.
    Dort, hinter den Fassaden und auf den Straßen, spielte sich der Machtkampf ab. Ebenso wie in anderen Städten und sogar bis tief hinab in die Eingeweide des Mondes.
    Can Rothman fühlte ein fast unwiderstehliches Bedürfnis, eine Dusche zu nehmen und sich einer langen Massage zu unterziehen. Aber er unterdrückte diesen Impuls.
    Die Gesellschaft des Planeten Terra - dieser Ausdruck umfaßte Goshmos-Castle ebenso wie Luna - war ohne Führung. Seit der aufsehenerregenden Flucht Bulls war dort, wo das „Licht der Vernunft" strahlen sollte, ein Vakuum. Dazu kam, daß die Zeit drängte, alles unter einer straffen Führung zu vereinigen, denn Bull hatte das gesamte Wissen mitgenommen. Verwirrung herrschte in Terrania City und an allen anderen Plätzen der Welten.
    Das plötzlich erfolgende Überlaufen Bulls zur OGN hatte selbst Khantank und Ructyn überrascht.
    Deshalb leistete Can Rothman unbezahlte Überstunden, die letztlich nur Ructyn nützen würden. Vielleicht auch ihm, aber jetzt hatte er Arbeit und überreizte Magennerven.
    Es war ein offenes Geheimnis, das selbstverständlich auch Bull gewußt hatte, daß es zwei Anwärter auf seinen Titel gab. Der Thron des „Lichtes der Vernunft" wurde von Leifer Khantank und Schmenk Ructyn beansprucht. Ein dritter Anwärter war zu Bulls Zeiten nicht bekannt gewesen, und bis heute hatte sich keiner gezeigt. Indes war es möglich, daß es einen gab, der im verborgenen operierte.
    Als sich Can umdrehte und auf seinen riesigen Schreibtisch zugehen wollte, ertönte der Summer des Visiphons.
    Fünfzehn Minuten nach Mitternacht - das konnte nur der Chef sein.
    Rothman ging um den Tisch herum, stellte das Glas außerhalb der Reichweite der Linsen ab und schaltete den Antwortknopf.
    Ein Bild erschien dreidimensional auf Rothmans rechter Seite.
    Tatsächlich Schmenk Ructyn. Der kleine, sechsundachtzigjährige Mann strahlte ungebrochene Aktivität aus.
    Seine vollen Lippen bewegten sich kaum, als er sich erkundigte: „Wie geht es voran?"
    „Ich werde morgen die versprochene Liste fertig haben. Bei einigen Personen bin ich noch im Zweifel."
    Ructyn strich über sein blau-schwarzes Haar und knurrte: „Im Zweifelsfall lieber einen Namen zuviel. Haben Sie einen Kontakt ausgemacht?"
    „Ja. Ich treffe mich morgen mit einem der besten und leider auch teuersten Outsider."
    Nicht umsonst nannte man Ructyn das Wiesel. Jede seiner Bewegungen, selbst die schnellen, stechenden Augen rief diese Assoziation hervor. Unglaublicher Ehrgeiz steuerte seine Handlungen und Überlegungen. Niemand war mehr davon überzeugt, das „Licht der Vernunft" besser und wirkungsvoller zu präsentieren, als er selbst, Schmenk Ructyn.
    „Geld ist unwichtig. Weisen Sie an, was es kostet."
    „Verstanden", erklärte Rothman. Wenn dieser Mann dort, der jetzt außerhalb des Bildes mit schnellen, präzise koordinierten Bewegungen Dinge auf der Tischplatte ordnete, Chef der Terraner wurde, würde Rothman eine ganze Reihe von Stufen hinauffallen.
    „Ich bin heute hier zu erreichen", sagte er abschließend und deutete auf die geöffnete Verbindungstür zu seinem Privatraum.
    „Ich habe noch zu tun."
    „Ich werde Sie nicht mehr anrufen. Haben Sie die Nachrichten gehört?"
    „Noch keine Zeit gehabt", sagte Can leise.
    „Schalten Sie ein. Wir sind recht erfolgreich. Khantanks Anhängerschaft nimmt ab, besonders in den Spitzenfunktionen."
    „Das ist unser Ziel!" sagte Rothman und sah zu, wie das Bild des Chefs des Amtes für Staatssicherheit kleiner und verzerrter wurde und sich schließlich im scheinbaren Zentrum des Bildschirms zusammenzog. Wieder war er allein.
    Und ganz plötzlich, von einer Sekunde zur anderen, packte ihn die Angst. Aus seinem tiefsten Inneren kam sie hochgekrochen.
    Jetzt noch war der Kampf übersichtlich. Er hatte dafür zu sorgen, daß die Outsider die Anhängerschaft Khantanks verkleinerten.
    Wenn es einen dritten, noch unbekannten Kandidaten gab, dann würde dieser nichts anderes tun. In diesem Fall aber war sein Todesurteil bereits gesprochen.
    Jetzt goß er reinen Alkohol in sein Glas und stürzte dessen Inhalt in einem wilden Zug hinunter.
    „Verdammt!" sagte er erbittert. Er

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