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0550 - Merlins Stern

0550 - Merlins Stern

Titel: 0550 - Merlins Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Lucifuge Rofocale sonnte sich in seinem Triumph. Er sah sich vor dem endgültigen Ziel all seiner Träume. Er war stärker geworden als jedes andere Geschöpf aus den sieben Kreisen der Hölle. Ein Machtpotential gehorchte ihm, das seinesgleichen suchte.
    Sechs Amulette befanden sich in seinem Besitz. Sechs Sterne von Myrrian-ey-Llyrana!
    Eines hatte er schon lange besessen, ein zweites geriet erst vor wenigen Monaten in seinen Besitz. Und nun war es ihm gelungen, Asmodis drei Amulette abzunehmen und schließlich auch das sechste zu stehlen. Sechs der ersten Amulette standen gegen das siebte, das nach wie vor Zamorra gehörte.
    Alles in Lucifuge Rofocale fieberte danach, herauszufinden, welche der Erzählungen stimmte, die man sich zumunkelte. Waren die sechs Amulette dem siebten immer noch unterlegen, waren sie ihm gleichwertig - oder vermochten sie gar seine Macht zu brechen?
    Lucifuge Rofocale wollte es ausprobieren. Sein Triumph wäre absolut, wenn es ihm gelang, das Haupt des Siebengestirns von Myrrian-ey-Llyrana zu unterwerfen.
    Fünf der sechs Amulette hatte er bereits unter seiner Kontrolle, so daß er sie jederzeit zusammenschalten und gemeinsam als Machtfaktor einsetzen konnte. Er brauchte seine eigenen magischen Kräfte überhaupt nicht mehr zu beanspruchen. Alles, was er tat, konnte eines der Amulette bewirken oder mehrere von ihnen gemeinsam.
    Nur das sechste bereitete ihm noch Probleme. Es war stärker, als er gedacht hatte, und irgendwie versuchte es immer wieder, eine Art von Eigenleben zu entwickeln. Aber er würde den Widerstand auch dieses Amuletts brechen, seinen zähen Widerstand zerschmettern und es sich dienlich machen…
    Es gab kein Zurück mehr…
    Er erinnerte sich.
    Das Hochland von Tibet. Dort hatte er den Energiestoß gespürt, der von dem sechsten Amulett ausgegangen war. Dort also befand sich die Silbermond-Druidin Teri Rheken, die das Amulett in ihren Besitz gebracht hatte.
    Dorthin begab sich auch Lucifuge Rofocale.
    Er sah die Druidin. Er sah aber auch den Kobra-Dämon Ssacah! Und er begriff, daß der Energiestoß bedeutete, daß Teri Rheken mit Hilfe des Amuletts den Kobra-Dämon aus den Sphären der Nicht-Existenz, in die Zamorra ihn einst schleuderte, ins Leben zurückgerufen hatte!
    Aber Ssacah erkannte auch den Erzdämon.
    Und Ssacah floh!
    Feige wie alle Schlangen, raste er davon, schob sich in eine Dimensionsfalte und verschwand in eine andere Welt. Er wollte Lucifuge Rofocale nicht gegenübertreten.
    Unter Ssacah hatte das sechste Amulett im Schnee gelegen. Offenbar hatte Ssacah es der Druidin abgenommen und für sich beanspruchen wollen. Aber bei seiner panischen Flucht hatte er wohl vergessen, es mit dem Schlangenmaul zu schnappen und mit sich zu nehmen.
    Teri Rheken warf sich darauf. Gleichzeitig versuchte sie es telekinetisch zu sich zu holen. Doch im gleichen Augenblick, in dem sie es berührte, traf sie Lucifuge Rofocales magischer Schlag. Der Erzdämon führte den Hieb mit einer derartigen Wucht, daß Teri aus der Welt geschleudert wurde in eine andere, düstere Sphäre. Sie jagte durch ein schwarzes Nichts irgendwohin - und dann erlosch alles um sie herum.
    Derweil hielt Lucifuge Rofocale das Amulett in seinen Klauen. Er riß es hoch empor und lachte höhnisch.
    In einiger Entfernung entdeckte er jenes eigenartige Wesen, das sich Shirona nannte. Eine Frauengestalt, die kam und ging, wie es ihr gefiel, und die selbst für einen Dämon wie Lucifuge Rofocale absolut undurchschaubar war. Sie mußte sich schon eine ganze Weile dort befunden haben, um dem Geschehen zuzuschauen.
    Er starrte Shirona wild an.
    Wollte sie das Amulett ebenfalls in ihren Besitz bringen?
    Sie hatte die Hand ausgestreckt - und konnte das Amulett doch nicht mehr erreichen.
    Es hatte einen neuen Besitzer gefunden.
    Shirona öffnete den Mund. Doch sie kam nicht dazu, etwas zu sagen.
    Ein gewaltiger Feuerstrahl raste aus den Augen des Dämons, zerfaserte zu einem Blitzgewitter, das Dutzende von Metern weit auseinanderfächerte und nach Shirona griff. Sie wurde von den Blitzen erfaßt und durchstoßen.
    Das sechste Amulett leuchtete grell auf wie eine künstliche Sonne.
    Und Shirona - verschwand…
    Seither hatte sie sich Lucifuge Rofocale nicht mehr gezeigt. Vielleicht war sie ausgelöscht worden, so wie er Teri Rheken ausgelöscht hatte. Vielleicht aber wagte sie es nicht mehr, erneut gegen Lucifuge Rofocale anzutreten.
    Vielleicht brütete sie jedoch auch an einem Plan…
    Doch es war völlig klar,

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