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0733 - Der Weg des Diktators

Titel: 0733 - Der Weg des Diktators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Problem Bazinski-Cluster, und ich bin sicher, daß Casalle Anspruch auf den Thron erhebt. Ganz bestimmt!"
    Reginald Bull nickte Roi zu. Auch er war, nach allem, was er noch gewußt und nun erfahren hatte, ziemlich sicher.
    „Aber Casalle hat keinerlei Anhängerschaft!" sagte die Psychologin. „Er ist so gut wie öffentlich unbekannt. Seine ganze Macht stützt sich auf diese fünfundzwanzig Schiffe."
    „Das kann irgendwann sehr entscheidend werden. Daß er keine Anhängerschaft hat, macht ihn um so mehr zu unserer Figur!"
    fügte Bull hinzu.
    Er wußte, daß Männer wie Khantank, Ructyn oder Casalle so etwas wie eine innere Berufung fühlten. Es war eine kalte Form der Begeisterung, denn ein Aphiliker kannte keine gleichbedeutenden Gefühle. Sie waren Ergebnisse seines logischen Denkprozesses. Das Ergebnis war stark, wenn es vernünftig und logisch war. Diese starke Motivation trieb solche Männer an. Sie hielten ihr Vorgehen für richtig, also setzten sie die Überlegungen in die Tat um. Jedenfalls war auf Terra einzig und allein Casalle mit einer geschlossenen, wenn auch kleinen, Gruppe von Anhängern ausgestattet, die Träger der Macht waren. Angesichts der kurz entschlossenen Entscheidungen auf Signal und nach dem Kampf mit Admiral Hodj wußten Tausende von Besatzungsangehörigen, daß ihnen der Tod drohte, wenn sie Casalle nicht gehorchten.
    „Mehr und mehr erscheint mir Casalle als wünschenswerter Kandidat!" beharrte Roi Danton.
    „Er ist ein Sendbote Satans!" flüsterte Vater Ironside. „Man kann ihn nur mit Beelzebub bekämpfen!"
    Roi lächelte zurückhaltend und gab zurück: „Beelzebub, das mag Schmenk Ructyn sein. Er wird Casalle garantiert bis aufs Messer bekämpfen, wenn Trevor seinen Kopf aus der bisherigen Deckung steckt."
    „Das bedeutet, daß wir Casalle unterstützen?" fragte Bull.
    Roi lehnte sich zurück und begann seine Vorstellungen zu entwickeln. Immer wieder wurde er von Ironside unterbrochen, der von den übrigen Gesprächsteilnehmern mit spöttischem Unglauben bedacht wurde.
    Für alle Anwesende war Trevor Casalle derjenige Mann, der ihnen in den nächsten Jahren die geringsten Schwierigkeiten machen würde.
    Vorausgesetzt, es gab eine Möglichkeit, von ihm eine Art Waffenstillstand zu erpressen.
     
    *
     
    An verschiedenen Plätzen wurden die Figuren für dieses unbarmherzige, harte Spiel aufgestellt.
    Die einzelnen Spieler überdachten ihre Züge.
    Jeder von ihnen rechnete fest damit, Sieger zu werden oder für sich mehr Macht zu gewinnen.
    Die Truppen und Hilfskräfte, die nicht aus Begeisterung kämpfen würden, sondern um Befehlen zu gehorchen und das Reglement nicht zu verletzen und die vielen Verhaltensweisen der Aphilen zu interpretieren, machten sich bereit.
    Khantank, Rothman, die Organisation Guter Nachbar, Ructyn und Casalle, Vater Ironside und die Outsider, sie alle warteten auf das deutliche Zeichen für den Beginn des Spieles, das in Wirklichkeit eine besessene Auseinandersetzung um die nackte Macht war.
    Roi Dantons und Reginald Bulls Plan hatte eine deutliche Chance, verwirklicht zu werden.
    Wieder einmal versuchten die Gruppen der Menschen dieses Planeten, das eigene Schicksal und das der anderen zu ändern.
     
    *
     
    Plötzlich hörte jede Bewegung im Aufnahmestudio auf.
    Die Techniker wagten nicht mehr zu atmen. Nur die Maschinen arbeiteten weiter. Admiral Trevor Casalle holte Atem und sagte dann in die Linsen, Monitore, Mikrophone und Dokumentiergeräte hinein, als handle es sich um eine unwichtige Schlußbemerkung seiner überzeugenden Rechtfertigung: „Sie alle sind davon überzeugt worden, daß es für Terra keinen anderen Weg gibt. Wir können nicht auf einen Sauerstoffplaneten flüchten, weil es in der erreichbaren Nähe keine solchen Planeten gibt."
    Soeben hatte er Rechenschaft über die „Mission Bazinski-Cluster" abgelegt. Es war schlüssig bewiesen worden, daß der Bevölkerung der Erde, die dem Schlund entgegentaumelte, kein Ausweg blieb.
    „Wir müssen mit allen Kräften der Menschheit versuchen, eine Lösung zu finden. Wir können nicht flüchten, sondern wir müssen standhaft bleiben und den Weg Terras in den Schlund hinein verhindern. Zahlreiche Programme laufen bereits, aber sie werden halbherzig durchgeführt. Dieser Zustand muß schnell geändert werden."
    Die Menschen in den Kulissen, die Aufnahmeteams hinter den dicken Glassitscheiben, die Frauen hinter den Kameras und der Sendungsleiter wußten nicht, was kommen würde. Aber sie ahnten

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