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0733 - Ort des Schreckens

0733 - Ort des Schreckens

Titel: 0733 - Ort des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gesicht.
    »Sorry, aber etwas anderes kann ich Ihnen wirklich nicht sagen.«
    »Denke darüber nach«, sagte auch Suko.
    Ich winkte ab. »Das habe ich schon. Sollen wir denn alles so stehen lassen? Sollen wir der anderen, der unbekannten und unsichtbaren Macht die Chance geben, sich weiter auszubreiten, ohne auch nur den geringsten Versuch gemacht zu haben, sie zu stoppen. Ist es das, was du willst, Suko, und auch Sie, Mr. Westlake?«
    »Nein«, sagte mein Freund.
    »Ich halte mich da raus.« Mister Mirakel drehte mir die Handflächen zu und bewegte die Hände.
    »Du übernimmst eine wahnsinnige Verantwortung«, murmelte Suko. »Mir ist dabei überhaupt nicht wohl. Nein, laß mich weitersprechen, John«, sagte er, als er sah, daß ich ihn unterbrechen wollte.
    »Ich komme mir vor, als stünde ich seit langer Zeit mal wieder vor einer unheimlichen und unbekannten Welt, die noch verschlossen ist, wobei ich aber eine Hand schon auf die Tür gelegt habe, dennoch zögere, sie aufzudrücken, weil sie einfach so schlimm, grauenhaft und anders ist, wie wir sie noch nie zuvor erlebt haben.«
    »Der Vergleich ist gut.«
    »Denkst du auch so?«
    »Das schon.«
    »Und du traust dich trotzdem, die Tür ins Unbekannte aufzustoßen?«
    Ich wollte ihm meine Antwort geben, aber dazu kam es nicht mehr. Wir alle hörten den fürchterlichen Schrei, der in einem der hinteren Räume aufgeklungen war.
    »Luti!« keuchte Westlake. »Verdammt noch mal, das ist Luti gewesen!«
    ***
    Keinen von uns hatte es mehr auf der Bühne gehalten. Nur mußten wir Westlake den Vortritt lassen, denn er kannte sich aus, und er wußte auch, wo er Luti hingebracht hatte.
    Dieser Bereich des Theaters war mir unbekannt, nur roch es auch nicht anders als auf der Bühne.
    Nach Schminke, nach Staub und alten Holzkulissen.
    Wir bewegten uns im dünnen Schein der Notbeleuchtung. Der Schrei hatte sich nicht mehr wiederholt. Es ließ auf das Schlimmste schließen, obwohl ich darüber nicht offen sprach.
    »Das ist ein Zimmer, in dem sich der Direktor gern aufgehalten und seine Besucher empfangen hat«, erklärte uns Westlake. »Sie werden Luti sehen. Ich habe ihn gebeten, dort zu warten. Er wollte nicht mehr für mich arbeiten. Ich riet ihm, es sich zu überlegen. Wenn ich daran denke, daß ich ihn in den Tod geschickt habe…« Er sprach nicht weiter und atmete nur heftig.
    Wir erreichten die Tür.
    »Lassen Sie uns«, sagte Suko und schob den Illusionisten zur Seite, der sogar froh darüber war.
    Suko zog seine Waffe und wollte gleichzeitig die Tür aufziehen, was aber nicht klappte.
    »Abgeschlossen?« flüsterte Westlake.
    »Ja.«
    »Ich habe sie nicht abgeschlossen, das schwöre ich.«
    Suko hob die Schultern. »Jetzt ist sie zu.« Er ließ die Beretta verschwinden und schaute mich an.
    »Wie machen wir es?«
    »Wir versuchen, sie in Höhe des Schlosses einzutreten. Das scheint mir am leichtesten zu sein.«
    »Okay.«
    Westlake ging uns aus dem Weg, damit wir einen genügend langen Anlauf nehmen konnten.
    Platz war genug vorhanden.
    Drei kurze, kraftvolle Schritte, dann der Sprung. Heftig und wütend zugleich.
    Wir trafen die Tür in Höhe des Schlosses zugleich. Wir hörten es krachen und vernahmen auch das gleichzeitige Splittern. Die Tür schwankte, sie kippte, aber sie hielt noch.
    Wir traten wieder zu.
    Diese Wucht reichte aus, um die Tür in den Raum zu katapultieren. Sie krachte zu Boden.
    Wir stolperten über sie hinweg in den Raum. An der rechten Seite nahm ich den schwachen Schein einer kleinen Tischlampe wahr. Mehr Licht brauchten wir nicht, um die Gestalt sehen zu können, die auf dem Rücken lag und Baseballkleidung trug.
    Das war nicht Luti!
    Oder doch?
    Seine Kleidung lag verstreut im Raum. Suko zeigte kurz mit dem Finger darauf, dann konzentrierte er sich auf das Gesicht des Mannes, das wir gar nicht sahen, weil es von einem weißen Tuch verdeckt wurde. Wie sorgfältig dekoriert lag es auf dem Gesicht, aber etwas war einfach grauenvoll.
    In der Mitte des Tuchs, also auch in der Gesichtsmitte, schimmerte der große rote Fleck.
    Blut!
    Blut aus dem Körper des Mannes, der vor uns lag. Ich bückte mich und zupfte das Tuch zur Seite.
    Sofort schloß ich die Augen. Ich hatte einen schlimmen Anblick erwartet, was ich aber tatsächlich zu sehen bekam, war weitaus grauenvoller. Daß es sich bei dem Toten um Luti handelte, war gerade noch zu erkennen. Sein Mörder mußte nicht nur einmal zugeschlagen haben. Vielleicht war es auch eine Mörderin, die nur

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